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Australien: Port Arthur
Am naechsten Tag (28.03.09) stand Port Arthur auf dem Programm, eine ehemalige Sträflingskolonie und heute eine der bedeutendsten Touristenattraktionen Tasmaniens.
Info:
Bekannt ist Port Arthur unter anderem durch den Roman Lebenslänglich von Markus Clarke sowie das Massaker von Port Arthur, bei dem im Jahr 1996 35 Menschen getötet wurden.
Port Arthur liegt auf der Halbinsel Tasman Peninsula, etwa 60 km südöstlich der Hauptstadt Hobart. Die Halbinsel ist mit dem Festland über die nur weniger als 100m breite Landbrücke Eaglehawk Neck verbunden.
Ursprünglich befand sich an der Stelle von Port Arthur seit 1830 eine Holzfällersiedlung. Von 1833 bis in die 1850er Jahre war es der Ort an den Großbritannien diejenigen Sträflinge mit den höchsten Strafen schickte. Außerdem wurden aufsässige Häftlinge anderer Gefängnisse hierher entsandt. Port Arthur ist eines der besten Beispiele für ein Gefängnis nach dem Panoptikum-Modell basierend auf dem Pentonville-Gefängnis in London. Hier zeigt sich der Übergang von einer physischen zur psychischen Bestrafung. Es hatte sich die Meinung entwickelt, dass die körperliche Bestrafung, die bisher in anderen Gefängnissen praktiziert wurde, die Sträflinge nur verhärte und keinesfalls in gewünschter Weise von ihrem Weg abbringe. Dies führte in Port Arthur zum Bau des Modell Prison, in welchem ein System der stillen Strafe praktiziert wurde. Zu jeder Zeit hatte absolute Ruhe zu herrschen. Die Häftlinge mussten teilweise Kapuzen tragen. Sowohl Insassen als auch Wärtern war das Sprechen über das notwendige Maß hinaus verboten. Sogar beim obligatorischen Kirchbesuch wurden die Häftlinge einzeln in die Kapelle geführt, in der sich Kabinen befanden, die den Blick- und Körperkontakt mit anderen Insassen unterbanden. Die Ruhe sollte den Gefangenen die Möglichkeit geben, über ihre Taten nachzudenken und diese zu bereuen. Obwohl die Unterbringung der Gefangenen und ihre Arbeitsbedingungen mit denen anderer Gefängnisse der Zeit vergleichbar und in vielerlei Hinsicht sogar schlimmer war, diente Port Arthur einige Zeit als Modell für die Reform des britischen Strafsystems. Port Arthur war eines der sichersten Gefängnisse seiner Zeit. Hierfür sorgte nicht zuletzt die natürliche Lage der Halbinsel. Sie ist von der Tasmanischen See umschlossen und nur über eine sehr schmale Landbrücke mit dem Festland verbunden. Über die Breite dieser Landbrücke Eaglehawk Neck wurde ein Zaun gezogen. Außerdem wurden Hunde an Pflöcken angebunden, wodurch ein Entkommen der Häftlinge unmöglich gemacht werden sollte. Ein Kontakt zwischen der Besatzung ankommender Schiffe und den Insassen wurde unterbunden. Bei der Ankunft mussten die Schiffe außerdem ihre Segel und Ruder abgeben. Vergleichbar mit dem viel späteren Alcatraz in San Francisco wurde den Häftlingen schon bei der Ankunft vermittelt, dass eine Flucht unmöglich sei. Einige Insassen wurden dadurch dennoch nicht von Fluchtversuchen abgehalten. Aufgrund der absurden Umstände ist der Fluchtversuch von Billy Hunt wahrscheinlich der berüchtigtste. Hunt verkleidete sich selbst als Känguru und versuchte die Flucht über Eaglehawk Neck. Die Verkleidung war so gut, dass die hungrigen Wachen versuchten das vermeintliche Känguru zu schießen, woraufhin sich Hunt ergab.
Obwohl das Gefängnis den Beginn eines neuen Zeitalters im Umgang mit Gefangenen markiert, waren die Bedingungen für die Insassen genauso rau und grausam wie an anderen Orten. Teilweise wird auch die Ansicht vertreten, die psychologische Bestrafung der Gefangenen, verbunden mit der Gewissheit, dass eine Flucht unmöglich ist, war schlimmer als körperliche Bestrafung. Einige Sträflinge sollen getötet haben, um dem Leben in Port Arthur und sei es durch den eigenen Tod zu entkommen. Eine Beschreibung der Verhältnisse kann dem Roman Lebenslänglich von Marcus Clarke entnommen werden. Auf der nahe gelegenen Toteninsel (Isle of the Dead) wurden sowohl Insassen als auch Personal begraben, wenn sie in Port Arthur starben. Nach den Aufzeichnungen gibt es dort 1646 Gräber, von denen jedoch nur die der 180 Gestorbenen des Personals einen Grabstein haben. Die Verschiffung von Häftlingen nach Port Arthur endete in den 1850ern. Endgültig schloss das Gefängnis erst im Jahr 1877.
Der Industriebereich, in welchem die Maenner als Schmieden, Schuhmacher, Schreiner, Drechsler, oder Schneider arbeiteten.
Der Wohlfahrtsbereich, das Armenhaus und die Irrenanstalt. Viele Maenner wurden je nach Gesundheitszustand zwischen dem Armenhaus, dem Krankenhaus oder der Irrenanstalt hin- und hergeschickt.
Auch eine kurze Bootsfahrt, bei welcher es leider ein bisschen anfing zu regnen, war im Eintritt dabei.
Der Regierungsgarten von Port Arthur, welcher fuer bedeutende Besucher und ansaessige Familien genutzt werde durfte.
Zu den Eintrittskarten bekam man ebenfalls 2 normale Spielkarten, welche einem die Identitaet eines Gefaengnisinsassen gaben. Diese Identitaet konnte man dann anhand der Spielkarte nachvollziehen um sich so das Leben dieses Insassen besser vorstellen zu koennen.
Stefan zum Beispiel hatte die Identitaet eines 12 jaehrigen Jungen namens William Bickle. Er hat eine Uhr gestohlen, wurde zu 7 Jahren verurteilt und kam nach Port Arthur, da man in Hobart keine Verwendung fuer ihn hatte.
Man versteht ja, wenn erwachsenen Maenner, die getoetet, vergewaltigt oder sonst irgendwelche schwerwiegenden Dinge getan haben eine harte Strafe bekamen, aber ein 12 jaehriger Junge, der "nur" eine Uhr gestohlen hat!? So manch ein Schicksal war schon echt hart und man machte sich so seine Gedanken darueber, doch es war sehr interessant Port Arthur mal gesehen zu haben und mehr ueber die Geschichte erfahren zu haben.
Nachdem wir am fruehen Nachmittag mit der Besichtigung von Port Arthur fertig waren, erkundeten wir noch ein bisschen die Tasman Peninsula.
Und als wir dann so durch die schoene Landschaft der Halbinsel fuhren, sah ich plotzlich wieder einen Echidna auf der Wiese direkt neben der Strasse. Natuerlich hielten wir sofort an und der kleine Kerl beschaeftigte uns mind. eine halbe Stunde, bevor wir wieder weiterfuhren
Aufbruch: | 23.11.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 09.05.2009 |
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