Die Weltreise, die zur Amerikareise wurde
Vancouver Island
Es gab keine passende Gaskartusche für unseren Kocher also musste ich halt so morgens Kaffee kochen.
Markt "goats on the roof" leider waren aber keine Schafe mehr aufm Dach. Sie waren schon im Winterquatier
Eine Woche hatten wir uns für Vancouver Island Zeit genommen. Außerdem haben wir uns einen Mietwagen gegönnt, was sich auch wirklich gelohnt hat. Die Anreise von Vancouver war unkompliziert und günstig. Mit Bussen kann man direkt zur Fähre fahren. Die Überfahrt dauert nur 90 Min. Die Weiterfahrt auf der Insel lief nicht ganz so reibungslos. Die Autovermietung war nicht direkt am Fähranleger. So nahmen wir den Bus nach Sidney (nicht Sydney). Das Wetter war wirklich mies und es regnete in Strömen. Der Bus lies uns irgendwo im Nirgendwo raus und wir mussten am Highway entlang laufen. Bei der Vermietung gabs aber einen kleinen Schock. Wir sollten dort eine Versicherung vorweisen. Die hatten wir natürlich nicht und so mussten wir eine abschließen. Somit wurde das Auto fast doppelt so teuer.
Am ersten Tag unseres Roadtrips sind wir aber auch nicht wirklich weit gekommen. Der Highway wurde wegen einem schweren Unfall für mehrere Stunden gesperrt. Der Unfall passierte nicht weit weg von uns. Wir konnten zum Glück zu einem leckeren Restaurant abbiegen. Dort konnten wir das Auto über Nacht parken und so gingen wir zu Fuß zum nächsten Motel.
Am nächsten Tag konnte es aber endlich weitergehen. Wir stoppten in Duncan und bestaunten die vielen Totempfähle. Viel mehr staunte ich aber wieder über die offenen und freundlichen Kanadier. Wir waren uns nicht so ganz sicher, ob wir nicht im Halteverbot standen. Wir spazierten durch die Stadt und ich fotografierte die Totempfähle. Da kam so eine Art Verkehrspolizist und fragte wo wir herkommen. Er schüttelte uns die Hände und rief "Welcome to Canada!" Dann fragten wir ihn gleich nach dem Parksystem hier. Das wollte er uns aber gar nicht erklären. Er fragte nur, wo wir stehen und garntierte uns, uns kein Ticket zu geben. Er wünschte uns noch einen schönen Tag. Es passiert uns hier wirklich fast täglich, dass die Leute zu uns " Welcome in Canada!" sagen. Das ist mir wirklich in noch keinem anderen Land passiert und dass uns dann auch noch die Polizei so freundlich begrüßt, das erfreut uns immer wieder.
Danach haben wir uns Chemainus angeschaut. Dort gibts jede Menge Hausgemälde. War ganz nett, aber nicht umwerfend. Den nächsten Stopp legten wir in Coombs ein. Dort gabs "goats on the roof". Ein kleiner Markt mit Grasdach auf dem im Sommer die Ziegen grasen. Die Ziegen haben wir leider verpasst, dafür haben wir im Gebäude viele Leckereien eingekauft. Besonders lecker und schön ist das Marple Bread. Das ist Brot mit einem Ahornsirupwirbel.
Abends haben wir uns bei Port Alberni nach einem Campingplatz erkundigt. Uns wurde ein Platz am Stamp River empfohlen. Wir fuhren immer tiefer in den Wald. Die Straße wurde zur Schotterpiste mit riesen Löchern. Der Campingplatz war bis auf ein Wohnmobil leer. Ist bei dem Wetter ja auch eigentlich kein Wunder. Wir bauten unser Zelt direkt am Fluss auf und dann wurde es auch schon dunkel. Bezahlen musste man den Campingplatz indem man Geld in einem Umschlag in einem Briefkasten warf. Wir krochen ins Zelt und lauschten dem Flussrauschen und dem Regen.
Am nächsten Tag gings weiter Richtung Tofino. Auf dem Weg dorthin wurde der Regen immer schlimmer. Also wenn sich in Hamburg nochmal jemand über den Regen beschwert, sollte er mal hierhin fahren. Von Felsen prasselten kleine Wassefälle direkt auf die Straße. Auf der Straße selbst gabs wirklich riesen Pfützen. Anhalten konnte man auch nicht wirklich, da es hier nichts gab. Keine Tankstelle, kein Restaurant keinen Ort. Natur pur! Zum Glück bin ich nicht gefahren und konnte es mir auf dem Beifahrersitz gemütlich machen. Ich fands total spannend, durcn die kanadische Wildnis zu fahren. Rahan war glaub ich ein bisschen genervt. Ich stellte mir vor wir Bären oder Pumas am Straßenrand auftauchen könnten und Rahan musste mit dem Regenwetter kämpfen. Wie gerufen lockerte die Wolkendecke auf und die Sonne kam raus. Wir stoppten am Long Beach für einen Spaziergang und fanden später einen traumhaften Campingplatz am McKenzie Beach. Dort zelteten wir im Wald mit Meeresblick. Wir machten Lagerfeuer und hatten einen wunderschönen Sonnenuntergang. Es war so herrlich, dass wir den Mietwagen und Campingplatz verlängerten. Wir besuchten noch den gemütlichen Surferort Tofino.
Halloween verbrachten wir in einem Hostel in Ucluelet. In diesem Hostel wohnen meist die coolen Surfer oder Typen, die sich einfach für cool halten. Tagsüber haben Rahan und ich die Natur genossen und sind den Wild Pacific Trail gewandert. Abends sind wir in zwei Haunted Houses gegangen. Die Einheimischen haben sich wirklich viel Mühe gegeben diese zwei Häuser herzurichten. Echte gruselige Schauspieler gabs auch. Wir mussten sogar mit Spielzeugpistolen Zombies erschießen. Es war so lustig und ich habe mich wirklich gegruselt. Es war auch süß, wie die ganzen verkleideten Kinder durch die Stadt zogen. Später im Hostel kamen dann immer mehr Leute zusammen. Ein Kerl spielte Gitarre und sang. Eigentlich wars ganz gemütlich, aber auch ein bisschen anstrengend. Irgendwie versuchte jeder cooler als der andere rüberzukommen. Ein Fischer hielt dauernd Vorträge über seine Krabben. Dann holte er tatsächlich lebende Krabben und kochte sie in der Hostelküche. Er war ganz schön beleidigt, als Rahan und ich nichts wollten. Zum Schluss waren alle ziemlich betrunken. Rahan und mir wurde Jägermeister angeboten und aus der Küche hörte man dauernd die Krabben knacken.
Den letzten Tag auf der Insel verbrachten wir in Victoria. Die Stadt war wirklich ganz nett und hatte ein paar hübsche Gebäude zu bieten, mir gefielen aber die kleinen Orte und die Natur auf der Insel besser. Wir bummelten also durch die Stadt und dann hieß es Abschied nehmen von Kanada.
Aufbruch: | 07.08.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2017 |
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