Die Weltreise, die zur Amerikareise wurde
Und wieder in Chile: Santa Cruz und Santiago
Nachdem wir schon öfters chilenischen Wein auf unserer Reise gekostet hatten, wollten wir nun ein Weinanbaugebiet besuchen. Wir entschieden uns für Santa Cruz im Colchagua Tal. Auf der Busfahrt wurde mal wieder mein Spanisch auf die Probe gestellt. Ich erklärte dem Busfahrer, dass wir nach Santa Cruz wollten. Das verstand er auch, aber ich verstand seine Antwort nicht. Irgendwann lies der Bus uns mitten im Nirgendwo an einer großen Straße raus. Der Busfahrer wollte nun auch nicht mehr wirklich komunizieren und meinte nur wir sollten aussteigen. Ich war richtig genervt. Was sollten wir denn nun hier. Aber wie so oft in Südamerika lernte ich, dass man sich gar nicht aufregen sollte. Die meisten Menschen sind sehr hilfsbereit und verstehen mich. So kam nach noch nicht einnmal 5 Minuten ein Minibus mit der Aufschrift Santa Cruz. Perfekt und das Tolle ist hier auch, dass man gar keine Haltestelle braucht und man die Busse einfach anhalten kann. So fuhren wir an den ersten Weinreben vorbei. Die Landschaft war aufeinmal ganz anders. Es duftete nach Eukalyptus und das Licht war herrlich. Ich freute mich total, da es in Concepcion echt nicht so schön war. Santa Cruz war wirklich ein gemütlicher kleiner Ort mit hübschen Häusern und Gärten. Überall entdeckten wir tolle Pflanzen, wie Orangen-, Avocado- und Granatäpfelbäume. Ich dachte aufeinmal daran, was wir in diesem Land nun schon alles entdeckt haben auf dem Weg von Patagonien bis hier her. Chile ist wirklich ein spannendes Land und die Natur ist im Süden so komplett anders als im Norden.
Unsere Airbnb Unterkunft war einfach spitze. Rahan und ich hatten uns nicht wirklich über die Weingüter informiert, aber unsere Gastgeberin wusste bestens Bescheid. Später kam noch ihre Freundin dazu. Diese arbeitete zufälligerweise auf einem Weigut und meinte, wir sollten morgen einfach vorbeikommen. Die beiden gingen abends noch mit uns in ein typisches chilenisches Restaurant. Das war so nett. Wir waren die einzigen Gäste und der Mann, der uns bediente war echt super. Er stellte extra für Rahan und mich ein vegetarisches Essen zusammen. Das find ich hier eh so nett. Wir werden nie blöd angeguckt, weil wir Vegetarier sind und die Leute versuchen uns immer weiterzuhelfen.
Am nächsten Tag fuhren wir dann zum Weingut. Unsere Bekannte war leider nicht da und so buchten wir eine englische Tour für später. Der Preis war nicht so günstig, aber schließlich gabs zum Schluss guten Wein zu kosten. Nachdem wir nochmal durch die kleine Stadt geschlendert waren, kehrten wir zum Weingut zurück. Wir konnten es echt nicht glauben. Unsere Bekannte machte die Tour für uns umsonst. Außerdem hatte sich keiner mehr angemeldet und so bekamen wir noch eine private Tour. Wie nett war das denn? Mit der Pferdekutsche gings durch die Weinfelder, wir besichtigten die Produktion und zum Schluss durften wir sechs verschiedene Weine kosten. Ich bin immer wieder von der Gastfreundlichkeit der Menschen hier begeistert. Was für ein netter Tag. Es fiel mir richtig schwer, diesen Ort nach zwei Nächten schon wieder zu verlassen, aber schließlich wollten wir Rahans Geburtstag in Santiago verbringen.
Was hier total super ist, dass man sich auf häufig befahrenen Strecken gar nicht groß um ein Busticket kümmern muss. Wir packten unsere Sachen, wussten noch nicht einmal wo es einen Busbahnhof gab und gingen los. An der nächsen Straßenecke kam ein großer Reisebus mit der Aufschrift Santiago und den hielten wir an. Bezahlt wird im Bus und los gehts. Dieser Bus fuhr aber nicht so schnell es ging nach Santiago, nein er hielt in jedem Ort so lange, bis der Bus wieder voll war. Es gab auch einen Mann, der nur dafür zuständig war, neue Fahrgäste anzuwerben. In einem Ort standen wir eine gefühlte Ewigkeit in der Ausfahrt vom Busbahnhof. Kein anderer Bus konnte den Bahnhof mehr verlassen. Es wurde gehupt und es gab Lautsprecherdurchsagen. Das alles interessierte den Mann aber nicht, der nach neuen Fahrgästen suchte. Mit einer Gelassenheit sprach er die Leute an und der Bus wurde immer voller. So lustig. Die wartenden Fahrgäste im Bus regten sich auch nicht über die zusätzliche Wartezeit auf.
In Santiago waren wir mit Julio verabredet. Ihn haben wir an meinem Geburtstag in Puerto Williams kennengelernt und er bat uns damals an, bei ihm übernachten zu können. Er holte uns mit dem Auto ab und wir fuhren zu seiner modernen Wohnung im Stadtteil Providencia. Er war auch so gastfreundlich. Erst war er unsicher, weil wir Vegetarier sind. Das brauchte er aber gar nicht. Er backte das köslichste Brot, dass wir in Chile je gegessen hatten.Es war so nett Julio wiederzusehen und über unsere Wanderung in Puerto Williams zu sprechen. Abgesehen von Rahans Geburtstag unternahmen wir in Santiago nicht viel. Es tat einfach gut bei Julio zu relaxen und außerdem hatten wir die Stadt ja bereits zu beginn unserer Reise ausführlich erkundet.
Zu Rahans Geburtstag hatten wir alle möglichen netten Reisebekanntschaften eingeladen, die in Santiago leben oder sich gerade dort aufhielten. So kamen Diego und Alejandra, Julio mit Sohn und Freundin, Daniela, Josue und Tanja. Es war richtig nett. Wir gingen zunächst ins vegetarische Restaurant el Arbol. Rahan bekam sogar ein kleines Stück Torte mit Kerze. Wir sangen ihm auf deutsch, englisch und spanisch ein Ständchen. Danach sind wir noch in die California Bar. Dort wurde später noch ein Discobereich eröffnet und wir tanzten die ganze Nacht zu lateinamerikanischer Popmusik. Es hat so Spaß gemacht, mal wieder zu tanzen.
Aufbruch: | 07.08.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2017 |
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