Die Weltreise, die zur Amerikareise wurde
Bolivien
Schon um vier Uhr morgens wurden wir mit dem Minibus vom Hostel abgeholt. Was fuer eine unmenschliche Uhrzeit. Aber was sollten wir machen? Der naechste Grenzuebergang nach Bolivien war leider aufgrund von starkem Schneefall gesperrt und so mussten wir einen grossen Umweg fahren. Leider war auch ein grosser Teil eines Nationalparks im Sueden von Bolivien gesperrt und so wurde unsere Strecke geaendert. Das war aber ueberhaupt nicht schlimm und mir kam es auch gar nicht so vor, als ob wir etwas verpasst haetten. Die Tour war einfach der Hammer. Der Minibus fuhr uns an die bolivische Grenze und dort gings mit dem Jeep weiter. Vorher bereitete unser Tourguide aber ein koestliches Fruehstueck vor. Endlich mal nix Suesses. Es gab Avocado, Kaese und Baguette. Unsere Reisegruppe war auch super. Wir reisten mit Paulo und Pinga aus Brasilien und Siegfried aus Oesterreich. Wir verstanden uns alle prima. Besonders lustig war Pinga. Er traellerte uebrall Metalsongs, da er naemlich in seiner Freizeit in einer Heavy Metal Band spielte. Das war so witzig. Nur an einer Flamingolagune waren alle ein bisschen sauer, weil er so laut sang, das alle Flamingos vor schreck wegflogen. Flamingos waren ein Highlight dieser Tour. Wir konnten sie in unzaehligen Lagunen bestaunen. Irgendwie kamen einen diese Tiere hier so fehl am Platz vor. Die Landschaft ist hier so karg und es ist so kalt. Man wundert sich echt, dass sich diese pinken Kerle nicht die Fuesse abfrieren. Neben den Flamingos, gab es auch ueberall Lamas zu bestaunen. Unser Tourguide war Bolivianer und hiess Elias. Er war auch super nett. Sein Essen schmeckte klasse und er konnte uns viel ueber die Landschaft erzaehlen. Er machte auch lange Stopps, damit wir alles in Ruhe erkunden und Fotos machen konnten. Waehrend dieser drei Tagestour fuhren wir auch wieder ueber 4000 Hoehenmeter rauf. Zum Glueck ass ich vorher ordentlich und mir gings gut. Rahan vertrug die Hoehe nicht ganz so gut und schlief vor Erschoepfung oft ein. Neben den Lagunen besuchten wir auch Felsformationen, die in diesem besonderem Licht so klasse aussahen. Wir machten so viele Fotos. Es machte auch tierisch Spass die Felsen hochzuklettern, doch als ich runter kam war ich fix und fertig. Da merkte ich doch, dass die Luft hier sehr duenn war. 2 Naechte ubernachteten wir in einem Hostel und in einem Hotel. Das Hostel war ein richtiger Kulturschock. Es wurde von bolivianischen Frauen betrieben, die alle sehr traditionell gekleidet waren. Leider waren sie nicht die Freundlichsten oder zumindestens wirkte es so. Zunaechst hatten wir keinen Strom und fragten nach einer Kerze. Sobald der Strom ging, wurde sie uns ohne wenn und aber wieder weggenommen. Das Beste war aber die Dusche. Wir sollten extra bezahlen. Es war so schweinekalt, so um die Null Grad. Rahan bezahlte und bekam eine lauwarme Dusche. Ich habe Rahan noch nie so frieren gesehen. Er schrie nur noch vor Kaelte und die gesamte Reisegruppe lachte. Ich ging neben der Dusche aufs Klo und sofort kam eine der freundlichen Damen um die Ecke. Ich sollte bezahlen, da sie mich mit Rahan in der Dusche vermuteten. Rahan stand splitternackt vor der Dusche und regte sich auf. Der Dame war das egal und sie verschwand erst, als sie verstand, dass ich nur auf dem Klo war. Diego und ich konnten nicht mehr vor lachen. Ich hatte solche Bauchschmerzen vor lachen und der arme Rahan bibberte nur noch. Ich verzichtete nach dieser Aktion auf die Dusche.
Unsere zweite Unterkunft war deutlich gemuetlicher. Ein Salzhotel, auch nicht beheizt, aber mit heissen Duschen und gemuetlichen Betten. Abends sassen wir noch zusammen und Pinga und ich machten Musik.
Am naechsten Morgen gings sehr frueh los, da wir den Sonnenaufgang in der Salzwueste sehen wollten. Diese Wueste war wirklich der Hoehepunkt der Tour. Man konnte so weit schauen und wenn man lief, knirschte das Salz unter den Schuhen. Wir fruehstueckten neben einer kleinen Kaktusinsel mitten in der Salzwueste. Ich staunte, dass bei diesen eisigen Temperaturen ueberhaupt Kakteen wachsen koennen. Nach dem Fruehstueck kam das Fotoshooting. In dieser unwirklichen Landschaft kann man naemlich die witzigsten Fotos schiessen. Man kann Gegenstaende kleiner oder groesser wirken lassen. Wir hatten so einen Spass und wurden immer kreativer. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen, aber irgendwann mussten wir ja weiter. Elias setzte uns in der Stadt Uyuni ab. Diese Stadt war so haesslich und ich hoffte nur, dass der Rest von Bolivien nicht auch so aussah. Alles wirkte so aermlich und der Muell stapelte sich in der Mitte der Strasse. Schweren Herzens mussten wir uns von dieser tollen Truppe verabschieden, da nun alle wieder getrennte Wege gingen. Nur unser treuer Freund Diego reiste natuerlich wieder mit uns mit. Wir beschlossen mit dem Nachtbus weiter nach Sucre zu reisen, da es uns hier ueberhaupt nicht gefiel. Nun hiess es Zeit totschlagen, da es erst nachmittags war. Zum Glueck fand gerade so eine Art Jahrmarkt statt und das war so spannend. Es gab jede Menge Gluecksspiel und klappriger Fahrgeschaefte. Ausserdem konnte man direkt auf dem Jahrmarkt heiraten. Echt nicht zu glauben. Es war so eine Partystimmung mit Technomusik und dabei sollte man heiraten. So lustig. Zum Glueck war es bald soweit und wir konnten in den Nachtbus. Dieser hatte doch tatsaechlich keine Heizung und Toilette. Ich bibberte die ganze Nacht und konnte mal wieder nicht schlafen. Mitten in der Nacht wurden wir zum Pinkeln rausgelassen. Die bolivianischen Frauen kennen keine Scham und pinkelten direkt vor den Bus. Ich suchte mit Rahan eine geschuetztere Stelle hinter einem Haus. Rahan verhedderte sich in einem Stacheldraht, aber verletzte sich zum Glueck nicht. Eine wuetende Einheimische kam aus dem Haus und vertrieb uns alle. Ist ja auch verstaendlich. Zum Glueck kam sie erst nachdem wir unser Geschaeft verrichtet hatten.
So kamen wir total geraedert in der huebschen Stadt Sucre an.
Aufbruch: | 07.08.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2017 |
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