Die Weltreise, die zur Amerikareise wurde
Costa Rica: An der Pazifikküste in Richtung Panama
Mit dem Bus gings nun von Tilaran zum Playa del Coco. Ich bin schon mit nicht so hohen Erwartungen an die Pazifikküste gereist, da ich gelesen habe, dass es sehr touristisch sein soll. Gut in Costa Rica ist fast alles touristisch, aber die Karibikküste fand ich total gemütlich und entspannend. An der Pazifikküste soll es mehr Hotels und Partystrände geben. Playa del Coco sollte so ein Partyort sein. Da wir hier jedoch eine günstige Bleibe fanden, entschieden wir uns für diesen Strand. Im Ort angekommen, entschieden wir uns zu laufen und sparten uns ein Taxi. Irgendwann kamen wir aber an einem Resort an und die Pförtner liesen uns nicht weiter laufen. Sie verstanden kaum Englisch, wollten uns aber unbedingt helfen. Es endete so, dass der eine Pförtner uns unbedingt fahren wollte, aber überhaupt keine Ahnung vom Weg hatte. Er blieb dauernd stehen, um sich bei anderen Leuten nach dem Weg zu erkundigen. Ich verfolgte die Fahrt mit Googlemaps und sah, dass wir früher oder später in einer Sackgasse enden würden. Ich versuchte das auch zu erklären, aber er verstand mich nicht. Zum Schluss holte er sein Handy aus der Tasche und übersetzte im Translator "Wir haben uns verfahren". Oh wie lustig das wusste ich doch die ganze Zeit. Er lies sich die Nummer unserer Unterkunft geben und setzte uns wieder am Busbahnhof ab. Dort holte Ivanhoe ab. Er arbeitete gleich neben dem Busbahnhof. Toll da hätten wir eh bei ihm vor verschlossenen Türen gestanden. Er hatte das erste Mal bei Airbnb inseriert und war ganz aufgeregt. Außerdem sprach er kein Wort Englisch. Zum Glück verstand ich das Wichtigste. Sein Haus war für Costa Rica wirklich luxeriös. Es gab einen Pool, Klimaanlage und eine heiße Dusche. Rahan und mir war sofort klar, dass er die Unterkunft viel zu billig vermietete. Was für ein Glückstreffer. Außerdem befanden wir uns in einem wirklich ruhigen Wohngebiet und brauchten nur 5 Min. an den Strand. Die kleine Touripartymeile besuchten wir einmal, ansonsten hielten wir uns im Wohngebiet und in dem ruhigerem Strandabschnitt auf. Es gefiel uns richtig gut. Eisgekühlte Kokosnüsse schlürfen und am Strand faulenzen. Es gefiel mir also viel besser als erwartet. An einem Tag unternahmen wir einen Ausflug an einen nahegelegenen schwarzen Strand. Das war wirklich ein traumhafter Strand. Endlich konnte ich mir auch wieder einen Schnorchel ausleihen und es gab viele schöne Fische zu sehen. Am meisten hat mich aber eine Seeschlange beeindruckt.
Als nächstes gings nach Samara. Die Unterkunft dort war mal das komplette Gegenteil von Playa del Coco. Im Vorfeld wurde ich schon von der Besitzerin angeschrieben, ob es mir was ausmacht, wenn gelegentlich Fledermäuse durch das Häuschen fliegen. Gut ich wusste ja, dass wir eine relativ offene Wohnung in der Natur gebucht haben, aber Fledermäuse? Uns blieb aber nicht viel übrig, da dies die günstigste Bleibe war. Das Häuschen war auch eigentlich sehr gemütlich, aber die gelegentlichen Fledermäuse entpuppten sich als Mitbewohner. Gingen wir ins Schlafzimmer hingen Eddie, Freddie und Nathalie an der Decke. Wir gaben ihnen Namen, da es sie sympatischer machte. Schalteten wir das Licht an flogen sie ins Bad. Ich ging schon im Dunklen aufs Klo, um sie nicht unnötig zu stören. Die drei machten mir eigentlich nichts aus, aber es gab noch weitere Mitbewohner und die kamen nur nachts. Es gab einen riesen Frosch. Rahan versuchte ihn zu vertreiben und dabei haftete er sich immer irgendwo an Rahan fest. Wir liefen beide schreiend durch die Wohnung und der Frosch sprang daraufhin wie wild durch die Gegend. Als wir merkten, dass er aus dem Abfluss kam, legten wir einfach einen Teller drauf. Problem erledigt. Dann gabs aber noch ne Kakerlake. Das war so ekelhaft. Rahan sprühte sie in einer Kurzschlussreaktion mit Mückenspray ein. Das war ein Fehler. Die Kakerlake wurde total hektisch und rannte ebenfalls wie wild herum. Unterdem Haus hatte sich eine Riesenechse in einer Höhle einquartiert und außerdem gab es noch jede Menge Hühner. Es versteht sich von selbst, dass wir hier nicht den besten Schlaf hatten. Samara war dafür einfach super. Ein großer herrlicher Strand. Wir faulenzten unter den Palmen und genossen das warme Wasser. Unsere Nachbarn waren auch super nett. Sie hatten ebenfalls einfache Unterkünfte gebucht, aber nicht mit so vielen Mitbewohnern. Ein Pärchen kam aus Vancouver und es war so krass. Wir unterhielten uns über unsere tolle Zeit dort. Dann kam heraus, dass der Mann mal in dem gleichen Haus wohnte wie wir. Er kannte die Katze Shrimpy und die Nachbarin. Das war doch wirklich nicht zu glauben. Was für ein Zufall.
Nach Samara begann eine anstrengede Bustour bis nach Panama. Wir verbrachten vier Tage mit Busfahrten. Es war über 30°C und in den Bussen gab es keine Klimaanlagen. Mir machte die Hitze sehr zu schaffen. Das Bussystem ist auch wirklich sehr schwer zu durchschauen. Es gibt kaum Informationen und so ist es fast unmöglich eine Fahrt zu planen. Informationen im Internet stimmen oft nicht und die Einheimischen geben unterschiedliche Antworten. Rahan machte das alles zum Glück nicht so viel aus, aber ich war wegen der Hitze und des Chaos ganz schön durch. Zum Glück waren unsere Unterkünfte auf der Strecke nett und wir konnten uns nachts gut erholen.
Aufbruch: | 07.08.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2017 |
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