Die Weltreise, die zur Amerikareise wurde
Die Reise beginnt in Grönland: Die Diskoinsel
Die kleinen Schlittenhundwelpe dürfen noch frei herumlaufen. Die ausgewachsenen Tiere sind angekettet.
Heute sollte es also von Ilulissat zur Diskoinsel gehen. Ziemlich früh gings heute zum Hafen und Sonja (die letzte übrig gebliebene Wanderfreundin) kam auch mit. Die Eismassen waren natürlich immernoch da, aber man konnte immerhin schon ein paar mehr freie Wasserflächen sehen. Mir war es trotzdem ein Rätsel, wie man dort mit einem Schiff durchfahren soll. Es war ein kleines Schiff und es fuhren Einheimische und Touristen mit. Wir entdeckten auch zwei nette Norwegerinnen wieder. Die kannten wir bereits von der Eisbergtour. Dann gings los. Das Schiff kämpfte sich durch das Eis. Es krachte und ächzte und wir fuhren sehr nah an riesen Bergen vorbei. Ab und zu hob sich das Schiff an, weil es zu dicht an dem Eis vorbeimusste. Zunächst genoss ich die Fahrt noch, aber so ganz wohl war mir irgendwann auch nicht mehr. Hatte der Typ auf der Bootsfahrt durch das Eis nicht erzählt, dass die Titanic gesunken sei, weil sie einen Eisberg rammte und der stammte höchswahrscheinlich aus dieser Bucht? Na wir haben nicht nur einen Eisberg gerammt und das Schiff wirkte im Gegensatz zur Titanic auch ein bisschen mickrig. Naja die Grönlander wissen schon was sie tun. Dann gab es eine kleine eisfreie Fläche und das Schiff stoppte.Es gab Durchsagen auf dänisch und grönländisch. Ich ging schnell an Deck, um mich zu erkundigen. Die Mannschaft sah sehr ruhig aus und rauchte. Es wurde mir gesagt, der Motor habe sich nur überhitzt. Ein Kerl holt gerade Eis und wollte ihn kühlen. Na wenn es sonst nichts ist. Da kann man ja beruhigt sein zwischen all dem Eis.Nach kurzer Zeit ging es aber wirklich weiter. Endlich war das offene Meer zu sehen. Aber die Freude währte nur kurz. Es wurde sehr sehr ungemütlich und stürmisch. Das Schiff schaukelte in alle Richtungen. Ich nahm vorsichtshalber eine Reisetablette, was auch sehr schlau war. Ich schlummerte immer wieder ein und so war es auszuhalten. Rahan war irgendwann verschwunden. Die Norwegerinnen machten sich schon Sorgen um ihn und wollten ihm helfen. Auch mir boten sie ständig ihre Hilfe an. Ich fühlte mich total übermüdet durch die Tabletten und sah wahrscheinlich nicht so gut aus. Dann schaute ich nach Rahan. Er war kreidebleich und hing über einem Mülleimer. Er musste sich mehrmals übergeben. Oh nein der Arme. Die Fahrt dauerte mindestens noch 4 Std. Ich versuchte zu meinem Rucksack zukommen. Mir klappten bei der Müdigkeit und dem Seegang jedoch die Beine weg. Also kroch ich auf allen Vieren. Die Norwegerin ging an mir vorbei und meinte ob wohl alles ok sei. Hääää? Wieso kann sie denn einfach so hier lang laufen. Egal ich holte schnell die Tabletten und kroch zurück. Die zweite Tablette behielt Rahan zum Glück drin und er schlief ein. Den anderen Leuten auf dem Schiff ging es auch nicht besser. Viele übergaben sich und sahen echt mies aus. Am Ende der Fahrt schob die eine Norwegerin mir noch einen 50 DKK Schein in die Tasche und sagte:" You saved my trip!" Ich hatte ihr eine Reisetablette abgegeben. Aber sie hat uns doch dauernd geholfen und jetzt gibts sie mir Geld. Krass. Irgendwann hatte der Alptraum ein Ende und wir erreichten total fix und fertig die Insel.
Zusammen mit Sonja machten wir uns auf den Weg ein Hostel zu finden. Ihr gings auch mies. Nach einigem hin und her bekamen wir unsere Zimmer. Im Imbiss aßen wir erstmal wieder Pommes und stärkten uns.Auf der Diskoinsel mussten wir uns nun auch von Sonja verabschieden. Nun waren alle Arctic Circle Trail Freunde weg *schnief*. Sonja wollte eine mehrtägige Tour starten. Rahan und ich entschieden uns für eine nette Tagestour. Wir wanderten an der Küste entlang zu Basaltfelsen und kleinen Wasserfällen. Es war mal wieder wunderschön.
Ich hatte etwas rumtelefoniert und wollte unsere Rückfahrt ändern. Keine von uns hatte Lust, sich wieder 5 Std. in das kleine Schiff zu setzen. Ich konnte die Fahrt mit dem Schiff nach Aasiaat umbuchen. Diese Fahrt dauerte nur 3 Std. In ein paar Tagen wollten wir ja weiter Richtung Nuuk und das mit dem großen Schiff. Auch das konnte von Aasiaat umbuchen. Super also brauchten wir auch nicht mehr mit überhitztem Motor zwischen den Eisbergen stehen.
Aufbruch: | 07.08.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2017 |
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