Die Weltreise, die zur Amerikareise wurde
Zurück in Argentinien: Von Jujuy nach San Pedro de Atacama
Von Salta aus wollten wir eingentlich mal wieder trampen, aber uns nahm doch tatsächlich keiner mit. Das ist mir ja noch nie passiert. Gut zunächst standen wir an der falschen Stelle, aber auch an der richtigen Stelle hatten wir kein Glück. So gaben wir auf und nahmen den Bus. Diego organisierte uns in der Nähe von Jujuy eine Couchsurferunterkunft. Rahan und ich hatten von dieser Plattform nie Gebrauch gemacht, da ich dachte es ist eher für Leute, die alleine reisen. Doch wir wurden tatsächlich zu dritt aufgenommen. Und das war vielleicht ne krasse Unterkunft. Wir schliefen bei Luis und Pablo. Das Haus lag am See und war so gemütlich eingerichtet. Wir schliefen nicht auf einer Couch, sondern im Gästezimmer. Über uns gabs ein Dachfenster durch das man die Sterne sehen konnte. Der Garten war ein Traum. Wir saßen am See, tranken Mate und genossen den Sonnenuntergang. Abends machten wir es uns auf dem Sofa vor dem Ofen gemütlich. Wir kochten etwas und die Gastgeber bereiteten Creme Brule vor. Es war so nett. Ich find es einfach spitze, dass Leuten einen völlig umsonst aufnehmen. Ich wollte gar nicht mehr weg, aber so langsam rannte uns die Zeit davon. Schließlich wollten wir ja noch Peru und Bolivien sehen. So machten wir nach einer Nacht einen Ausflug nach Purmamarca. Man könnte meinen, dass wir langsam genug von roten Landschaften haetten, aber mich fazinierten diese Wüstenorte total. Später gings wieder zurück nach Jujuy und dort hieß es warten, warten, warten. Erst um drei Uhr nachts ging unser Bus nach San Pedro de Atacama. Ich rollte die Isomatte aus und kuschelte mich in meinem Schlafsack. Doch die Zeit verging so langsam. Endlich konnten wir in den Bus. Ich habe aber leider das Problem, dass ich in Bussen nur sehr schlecht schlafen kann. So kam ich total gerädert an der chilenischen Grenze an. Es hieß nämlich mal wieder, die Grenze zu überqueren. Wie ich das liebe. Das Schlimme war auch noch, dass dieser Übergang über 4000 Meter hoch war. Zunächst merkte ich gar nix. Dann bekam ich totale Kopfschmerzen und mir wurde übel. In diesem Zustand musste ich fast vier Stunden warten. In der Schlange vor dem Gepäckscanner wurde es schlimmer. Diego und Rahan schickten mich zur Krankenstation. Das war mir so peinlich. Dort bekam ich Sauerstoff, aber das half nur kurzzeitig. Der Arzt meinte, ich hätte zu wenig gegessen. Na toll wie soll ich denn in dem Zustand essen. Endlich waren alle Gepäckstücke gescannt und es ging weiter. Nun fuhren wir auf 5000 Meter rauf. Zum Glück fiel ich vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf. In San Pedro de Atacama angekommen gings Rahan auch richtig mies. Wir schleppten uns nur noch ins Hostel. Zum Glück gings Diego gut und er bekochte uns. Ich versuchte etwas zu essen, aber danach musste ich mich übergeben. Zum Glück liegt San Pedro de Atacama nicht so hoch und ich erholte mich schnell wieder. Mir machte nur die Weiterreise etwas Sorgen, da wir ja noch weiter nach Bolivien und Peru wollten. Dort gibt es ja auch jede Menge hoch gelegener Orte. Aber jetzt hieß es erstmal San Pedro genießen. Eigentlich ein richtiger Touriort. Trotzdem gefiel uns allen dieser Ort mitten in der Wüste echt gut. Es gab keine geteerten Straßen, man lief stattdessen auf roten staubigen Wegen. Es gab jede Menge leckere Restaurants und unser Hostel war auch super. Es war so günstig und die Leute waren auch mal wieder sehr lieb. Nur leider gabs mal wieder keine Heizung und so wurde es hier nachts sehr kalt. An einem Tag schneite es sogar. Dafür machten wir es uns am Lagerfeuer gemütlich, sangen und spielten Gitarre. An einem Tag liehen wir drei uns Fahrraeder aus und erkundeten die Wüste. Die Landschaft war mal wieder der Hammer. Man konnte so weit gucken und die dunklen Wolken ließen alles noch dramatischer aussehen. Das Radfahren war aber teilweise sehr anstrengend, da die Wege sehr sandig waren. Dazu ging es noch bergauf und wir hatten Gegenwind. Dafür konnten wir aber zum Schluss eine geteerte Strasse hinuntersausen. Das war ein Spaß.
Dann gab es noch einen besonderen Tag zu feiern. Rahan und ich waren tatsächlich schon 15 Jahre zusammen. Wir buchten eine Tour ins Valle de la Luna und bestaunten die Landachaft, ohne uns anstrengen zu müssen. Das war auch mal ganz gemütlich mit dem Touribus. An einem Aussichtspunkt sahen wir den Sonnenuntergang und kurze Zeit später den Mondaufgang. Ich habe noch nie so einen tollen Mondaufgang gesehen. Abends gingen wir lecker essen. Es war richtig schön, mal was zu zweit zu machen, das kam irgendwie in der letzten Zeit etwas zu kurz.
Nach einigem hin und her konnten wir drei uns für eine Agentur für unsere Weiterreise einigen. Wir wollten nämlich mit dem Jeep bis zur Salar de Uyuni in Bolivien reisen. Die Salzwüste stand immer ganz oben auf unserer Reiseliste. Nun war es morgen endlich so weit.
Aufbruch: | 07.08.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2017 |
Island
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Argentinien
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Peru