Die Weltreise, die zur Amerikareise wurde
Chile: Punta Arenas
Nach ein paar trubeligen Tagen in der Hauptstadt gings mit dem Flieger weiter nach Punta Arenas. Ich konnte es noch gar nicht glauben. Endlich nach Patagonien. Wie lange hatte ich davon schon geträumt. Das war mit ein Grund für mein Sabbtjahr. Schließlich wollte ich hier wandern gehen und mir Zeit lassen. In meinen Sommerferien herrscht hier aber tiefster Winter.
So landeten wir nach 3 1/2 Stunden Flug in Punta Arenas. Das Wetter war für Patagonien super. Die Sonne schien und es war windstill. Trotzdem war es eine ganz schöne Klimaumstellung. Von den sommerlichen Temperaturen Santiagos ins kühle Patagonien. In Punta Arenas übernachteten wir bei Sebastian. Er hatte gerade sein Hostel eröffnet und es ganz neu bei Airbnb reingestellt. Wir wunderten uns schon gleich über den super günstigen Preis. Wir zahlten 15 Euro für zwei Personen pro Nacht und das auch noch mit Frühstück. Sebastian hatte einen Fehler gemacht und der Preis sollte eigentlich pro Person sein. Außerdem mieteten wir alle zwölf Betten des Hostels und es gab keine anderen Gäste mehr. Sebastian nahms mit Humor und war super gastfreundlich. Rahan half ihm die Airbnbeinstellungen zu korrigieren. Dafür hatten wir wirklich sehr ruhige Nächte und alles war wirklich sehr gemütlich eingerichtet. Schade eigentlich, dass wir auf unserem Rückweg das Doppelte zahlen müssen.
Am Tag unserer Ankunft waren wir durch das frühe Aufstehen zwar ganz schön müde, trotzdem buchten wir noch eine Pinguintour. Die wird in der Nebensaison nähmlich nicht mehr so oft angeboten. So befanden wir uns auf einem kleinen Schiff in der patagonischen Abendsonne und fuhren zu einer kleinen Insel. Delfine sprangen vor dem Boot entlang und es war wirklich herrlich. Nach zwei Stunden kamen wir an einer kargen und nicht sehr hübschen Insel an. Das Highlight war aber nicht die Insel, sondern die tausenden Magellanpinguine. Die Insel war so voll mit Pinguinen. Es sah so lustig aus, da sie auch noch in der Mauser waren und wie gerupfte Hühner aussahen. Wir hatten so viel Spaß und konnten nicht mehr vor lachen. Die Jungvögel sind mittlerweile auch so dick, dass sie kaum noch in ihre Höhlen reinpassen. Nach einer Stunde gings wieder zurück.
Eigentlich wollten wir uns in Punta Arenas auf die Wanderung im Torres del Paine Nationalpark vorbereiten. Daraus wurde aber leider nichts. Dank Sebastians Hilfe verstand ich endlich das komplizierte Reservierungssystem des Parks. Der Parks ist so überlaufen und überteuert. Es ist nicht mehr erlaubt ohne Reservierungen im Park zu übernachten. Selbst Campingplätze müssen reserviert werden. Die kostenlosen Campingplätze waren natürlich alle ausgebucht und die anderen haben nicht mehr viel mit dem Campen zu tun, wie ich es mir vorstellte. Man musste alle Mahlzeiten mitbuchen und durfte nicht selbst kochen. Ich war total niedergeschlagen. Diese Tour wollte ich seit Jahren machen und nun sowas. Als wir unsere Reise starteten gab es dieses Reservierungsystem noch nicht. Selbst wenn wir noch Reservierungen bekommen hätten, ich musste einsehen, dass der Park einfach nichts mehr für mich war. Zu viele Menschen und zu viele teure Unterkünfte. Wir sprachen mit anderen Reisenden und Sebastian und entschieden uns, in den äußersten Süden Chiles zu reisen, um den "Dientes de Navarino" zu wandern. Dieser sollte kostenlos und viel ruhiger sein. So buchten wir eine 12 stündige Busfahrt nach Ushuaia.
Aufbruch: | 07.08.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2017 |
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