Die Weltreise, die zur Amerikareise wurde
Bolivien: Isla del Sol
Zum Glück konnten wir tagsüber reisen und mussten keinen Nachtbus nehmen. Ich freute mich schon so, endlich würden wir den berühmten Titicacasee besuchen. Wir hatten auch schon von anderen Reisenden gehört, dass es so schön und ruhig sein sollte. Das kam mir nach La Paz gerade recht. Mit Diego haben wir uns dafür entschieden, nicht in Copacabana zu bleiben, sondern gleich mit dem Boot zur Isla del Sol zu reisen. Das war ne prima Entscheidung. Copacabana war gut für die Mittagspause, aber besonders hübsch wars hier nicht. So fuhren wir mit nem kleinem Boot direkt weiter. Im Vorfeld hatten wir schon ein Hostel gebucht. Das heißt ich habe zum ersten Mal auf spanisch eine Reservierung am Telefon gemacht. Ich habe alles verstanden, nur den letzten Teil nicht so richtig. Irgendwie sollten wir einen Teil unseres Gepäcks in Copacabana lassen. Warum das denn? Als wir ankamen wussten wir warum. Es gab keine Straßen und nur steile Treppe führten die Insel hinauf. Die Isla del Sol machte ihrem Namen alle Ehre und die Sonne brannte. Außerdem befanden wir uns wieder auf ca. 4000 Meter Höhe und mit unseren großen Rucksäcken war das echt mal anstrengend. Im Bus von La Paz hatten wir schon Anna kennengelernt. Gemeimsam mit ihr kämpften wir uns den Berg hoch. Auf dem Weg zum Hostel fluchten wir, weil wir auch ein Hostel weiter unten hätten nehmen können. Oben angekommen war ich aber sehr froh über die Wahl der Unterkunft. Aus unseren Zimmern hatten wir einen fantastischen Blick auf den See. Es sah alles so gemütlich aus. Es gab einen Garten mit Blumen, einen Yogaraum und den Essensraum ebenfalls mit super Blick. Gemeinsam mit Anna, Diego und einer Argentinierin verbrachten wir den Tag. Wir gingen Essen, genossen den Sonnenuntergang und verbrachten einen gemütlichen Abend in unserer Unterkunft. Die Argentinierin hatte in zwei Tagen Geburtstag und so feierten wir vor. Es ist in Südamerika wohl nicht ungewöhnlich, vorher zu gratulieren oder zu feiern. Für Rahan und mich war es komisch. Der Abend war aber total nett. Wir nutzten mal wieder Diegos Gitarre und sangen. Mittlerweile habe ich ihm sogar schon ein Lied beigebracht. Er kann jetzt "What shall we do with the drunken sailor" spielen.
Am nächsten Morgen machte Rahan und Diego die Höhe oder der Alkohol von gestern zu schaffen. Anna und ich waren fit und unternahmen einen Spaziergang über die Insel. Anna ist echt super nett und interessant. Sie ist halb Deutsche und halb Spanierin und arbeitet als Hebamme auf Grand Canaria. Wir quatschten viel und genossen die Aussicht über die Insel. Beim Laufen merkten aber auch wir, dass die Luft hier sehr dünn war. Mittlerweile hatten wir wirklich viele nette Menschen in Bolivien getroffen, aber manchmal prallen hier einfach zwei Kulturen aufeinander. Anna und ich wollten Brot kaufen. Anna fragte ganz nett nach der Größe des Brots. Daraufhin wurde der Verkäufe so unfreundlich und beleidigt, dass er uns auf keinen Fall mehr etwas verkaufen wollte. Das war echt seltsam. Zum Glück gab es noch eine andere Stelle, wo man Brot kaufen konnte.
Rahan gings leider auf Grund der Höhe nicht sehr gut. Er schlief viel oder faulenzte in der Sonne. Ich lag auch zu gerne vor unserer Unterkunft in der Sonne und las mein Buch. Außerdem erkundete ich noch andere Aussichtspunkte. Anna und die Argentinierin reisten leider schon früher ab. In der Nacht auf den 21.6. feierten die Menschen hier Neujahr. Doch ich befürchtete dort eine traditionelle Lamaopferung und so blieb ich lieber um 4 Uhr morgens im Bett. Wir wachten nur von den Knallern auf, die zum Sonnenaufgang gezündet wurden.
Mittags und abends ging ich mit Rahan und Diego immer im selben Restaurant mit dem fantastischen Blick essen. Es gab nämlich keine Küche in unserer Unterkunft, aber zum Glück war das Essen hier nicht teuer. Ich aß seit Ewigkeiten mal wieder Fisch. Das war so köstlich. Dazu noch diese grandiosen Sonnenuntergänge. Ich genoss die Ruhe so sehr. Es war einfach herrlich. Leider gingen unsere Bargeldreserven zu neige und man musste hier alles bar bezahlen. Geldautomaten gabs natürlich auch nicht. So mussten wir nach drei Nächten weiterziehen.
Aufbruch: | 07.08.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 10.07.2017 |
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