Einmal um die Welt
Australien: Blue- / Snowy Mountains 06.02. - 10.02.14
Blue Mountains
Nach sehr schönen Tagen in Sydney haben wir uns aber auch darauf gefreut, "on the road" zu gehen.
Diese Art des Reisens mögen wir beide sehr gerne. Einen Tagestrip durch im Idealfall wunderschöne Landschaft, immer mal wieder einen Stop einlegen und die Füße im Meer oder in einem Fluss baumeln lassen, die Aussicht genießen, vielleicht auch nur in einem kleinen urigen Kaffee einen leckeren... richtig.... Kaffee trinken. Das macht einfach Spaß und man erkundet auf diesem Weg sehr schön das Land.
Wir haben uns länger überlegt, ob es Sinn macht einen Camper zu mieten oder gar zu kaufen und nach der Zeit in Australien wieder zu verkaufen, oder einfach ein Auto zu mieten. Da die Gebühren für den Camper immens sind und ein Rattenschwanz an weiteren Kosten auf einen zukommt, haben wir uns schließlich für den flotten Flitzer entschieden.
Ok, flott ist relativ... Aber dazu später mehr...Da kommt noch was...
Der erste Stop war in Katoomba in den Blue Mountains. Dieses Berge tragen ihren Namen aufgrund der ätherischen Öle, die die Eukalyptuswälder vor Ort verströmen und die den charakteristischen blauen Dunst verursachen.
Das Highlight hier sind die "Three Sisters", sehr alte Sandsteinfelsen die in einem sehr schönen und sehr grünem Tal liegen. Das Tal und die Schwestern wurden über Jahr Millionen, wenn nicht noch länger durch Erosion sowie Auswaschungen durch Flüsse geschaffen.
Der Name mit den drei Schwestern kommt aus alten Überlieferungen der Aborigines, hier gibt es auch eine Geschichte dazu, aber das führt dann wirklich zu weit.
Die Hauptsache ist ja auch, dass sie schön aussehen! Alles in Allem wie eine Mischung aus Grand Canyon und der Sächsischen Schweiz hier.
Die ganze Gegend besticht durch tolle Wanderwege und die ein oder andere Überraschung, wenn man um die Ecke biegt. Da wartet dann schon mal ein Wasserfall oder auch eine verwunschene Märchenlandschaft.
Snowy Mountains
Von den Blue Mountains ging es dann weiter in die "Snowy Mountains". Hier ist das Eldorado der australischen Skifahrer, das St. Moritz Australiens... Sagt man zumindest.
Mit dem Mt. Kosciuszko liegt hier auch der höchste Berg Australiens, er hat eine Höhe von 2.228 Meter.
Der Weg dorthin führt über viele Passkilometer, das heißt unendliche Serpentinen und sehr langsames Vorankommen, aber dafür auch eine eindrucksvolle Landschaft.
Typische Begleiter beim "aus dem Fenster schauen" sind leider auch tote Bäume. Diese rühren vom Black Saturday 2009, als der Staat Victoria von verheerenden Waldbränden heimgesucht wurde, bei denen 178 Menschen ums Leben kamen und 1800 Häuser zerstört wurden. 130.000 Hektar Waldfläche wurden vernichtet, größer als das Saarland. Ganz langsam scheint sich die Natur nun wieder zu erholen.
Auch ganz aktuell wird Victoria wieder von sehr schweren Waldbränden heimgesucht. Der Geruch von brennendem Holz liegt überall in der Luft und von den Passstraßen konnte man sehr gut erkennen, wie sich der Rauch durch das Tal zieht. Zahlreiche Menschen mussten evakuiert werden und in den Nachrichten gibt es aktuell nur dieses Thema.
Wenn wir schon mal in der Kante sind, wollten wir uns natürlich auch die Besteigung dieses "Monstrums" Mt. Kosciuszko nicht entgehen lassen.
Lange haben wir recherchiert, ob die Besteigung für einen Normalbürger ohne Höhentraining überhaupt machbar ist.
Bei der Recherche ist uns dann aufgefallen, dass das Ganze wohl eher einem lockeren Sonntagsspaziergang gleicht, also sind wir ohne größere Bedenken Richtung Gipfel aufgebrochen
Es war definitiv eine sehr schöne Wanderung!!!
Es wurde ja schon mal weiter oben im Text angedeutet, dass "flott" ein relativer und weit dehnbarer Begriff ist.
So geht die Bedeutung von schnell, flink, zügig, über schick oder auch modisch bis hin zu lebenslustig und unbeschwert. In der Seemannssprache spricht man auch von "fahrbereit".
Annika sagte heute zu mir, ich sei zu flott unterwegs gewesen...
Voran ging folgender Dialog:
A: Schau mal, da kommt ein Polizeimotorrad und macht die Blaulicht an.
A: Der dreht ja um... Von uns kann der aber nichts wollen. Wir sind nicht zu schnell gefahren!
.... etwas Zeit vergeht....
A: Meinste ich soll mal anhalten?
A: Ja ist er denn noch hinter uns?
A: Joooooaaaa..... Vielleicht will er uns ja was wegen den Waldbränden sagen.
A: Ei, dann fahr doch mal links ran!!!!!!
A: Ich kann hier nirgends anhalten!
...In diesem Moment ertönt ein nicht zu verkennendes Warnsignal...
A: Jetzt halt hier halt irgendwo mal an!!!!!
A: Ja ja, schon gut...Was will der denn nur?!?!
Das sollten wir dann aber gleich zu hören bekommen, was der nette Polizist von uns will. Er wollte nämlich lächerliche 180 AUD von uns haben, da wir mit sage und schreibe 111km/h, nach Abzug der Toleranz mit immerhin noch 109 km/h, durch die 100Km/h Zone GERAST sind!!!!
9 Stundenkilometer über den erlaubten 100 km/h macht somit 120 Euro und einen australischen Punkt. Jetzt habe ich wenigstens theoretisch einen in Australien, wenn schon nicht in Deutschland.
Zur Verdeutlichung (da wir es selbst auch noch nicht glauben können)
Tempolimit 1!!!!!!!!!!!!!! bis 9 km/h drüber macht 180 AUD
Tempolimit ab 10 km/h drüber macht dann schon 289 AUD
Sieht man es so kann man auch sagen:
Glück gehabt!
Also, wer auch immer von euch nach Australien reist: Tempomat an und IMMER an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten!!!!!
Jetzt machen die schönen Kurvenstrecken zwar leider nur noch halb so viel Spaß, aber auf Dauer könnten die Strafzettel das Sabbatical deutlich abkürzen...
Giftzettel
Die Tipps für den besten Weg um die Waldbrände zu umfahren und welche Straßen gesperrt sind gab es dann aber immerhin kostenlos obendrauf
Aufbruch: | Dezember 2013 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | August 2014 |
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