Einmal um die Welt
Malaysia: Borneo 1: Kuching 05.01.14 - 09.01.14
Orang Utans, Baby...
Nach einem kurzen Flug nach Kuching haben wir uns gar nicht lange im Hotel aufgehalten, sondern lediglich die Taschen abgestellt und dann ging es auch schon los zu den süßen Äffchen, wegen denen wir hauptsächlich nach Borneo gekommen sind.
In der Gegend hier gibt es zwei Einrichtungen, die Orang Utans, die entweder aus Gefangenschaft befreit wurden oder auch leider verwaist sind, wieder aufpäppeln und anschließend versuchen, diese wieder Stück für Stück auszuwildern.
Wobei die Orang Utans unserer heutigen ersten Station, im Semenggoh Nature Reserve, "halb-wild" sind, das heißt sie sind eigentlich schon frei, können sich aber unterstützend bei Bedarf mit Futter an den entsprechenden Stationen vorsorgen.
Täglich gibt es zwei Fütterungen, eine am Morgen und eine am späteren Mittag, fast wie bei den Menschen.... Und das sollte nicht die einzige Gemeinsamkeit bleiben, die uns aufgefallen ist....
Auf jeden Fall besteht bei den Fütterungszeiten die beste Möglichkeit, die Affen zu beobachten.
Das Ganze ist natürlich auch nicht ganz untouristisch. Da spuckt der ein- oder andere Bus seine Ladung an Touris aus und nach ein paar Stufen steht man auch schon mit ca. 100 weiteren Tierfreunden da und gafft wie im Zoo in die Bäume, um die Orang Utans zu erspähen. Man muss sich aber eigentlich gar nicht so anstrengen, da die Betreiber die Bananen nur in ca. 30 Meter Entfernung positionieren und der Weg für die Utans dank Kabelverbindungen von den Urwaldriesen direkt zu den Futterstationen vorbei an den Objektiven der Touris führt.
Somit ist es natürlich schon eine planbare Touristenattraktion, die ich hier aber gar nicht schlecht reden möchte. Klar ist auch, dass dadurch eben auch Gelder in die Kasse kommen und den restlich verbliebenen Orang Utans beim Weg in die Freiheit wirklich geholfen werden kann.
Natürlich ist es ein schmaler Grad zwischen Ausstellen der Tiere wie in einem Zoo, der Gewöhnung an die Menschen und dem eigentlichen Ziel, die Tiere fit für ein eigenständiges Leben in der Wildnis zu machen, ohne pünktliche zweimalige Fütterung am Tag.
Nun aber zu unseren Erlebnissen mit den sympatischen Tierchen:
Wir haben gerade die Aussichtsplattform betreten, die etwas in einer Mulde liegt und von Urwaldriesen umgeben ist, und die ersten Tiere kamen durch die Baumwipfel geschwungen, als Petrus zu dem Entschluss kam, dass es jetzt an der Zeit wäre die Schleusen komplett zu öffnen und alles unter Wasser zu setzen.
Wir haben ja schon einige tropische Regengüsse erlebt, aber dieser war einer von der heftigeren Sorte und er sollte auch leider nicht mehr für die nächste Stunde, unser Zeitfenster vor Ort, aufhören.
Nicht nur die Menschen, auch die Affen schienen den Regen nicht so zu mögen und verschwanden erstmal in den Blätterkronen.
Aber Orang Utans sind eben auch nur Menschen und so wurde nach kurzer Zeit der Hungerreiz doch größer als der Ärger über das Wetter und sie zeigten sich wieder. Es waren 5 verschiedene Tiere da: Eine Mutter mit Kind und drei Einzeltiere, wovon einer das Alphatier gewesen sein muss. Dieser war deutlich größer als die anderen und auch der Chef am Futtertrog. Solange er dort gesessen und gegessen hatte, kam kein weiteres Tier hinzu.
Beeindruckend war vor Allem die Mimik in den Gesichtern, sie haben was menschliches, etwas fühlendes.
Toll war eine Beobachtung, bei der sich ein Affe aus großen Blättern ein richtiges Dach oder auch einen Regenschirm gebaut hat, sich auf einen Ast setzte und ein ganz betröpfeltes Gesicht wegen dem Wetter aufsetzte. Ein Bild für die Götter
Aber es wird noch besser! Affe 1 sitzt da halt so rum und wird nicht so nass wie die Kollegen. Das macht Affe 2 sehr neidisch, er will ja schließlich auch im Trockenen sitzen! Was kann er also tun, um auch ein sicheres, trockenes Plätzchen zu bekommen und dies möglichst ohne viel eigene Energie in den Bau eines Regenschutzes zu verschwenden? Da hilft nur, sich an Affe 1 anzuschleichen und dem armen Kerl seinen Regenschutz zu klauen, um dann aber den ganz schnellen feigen Rückzug anzutreten. Da hat Affe 1 aber mal ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut. Affen sind eben auch nur Menschen...
Die Geschichte von oben in Bildern.
Man achte auf das entsetzte Gesicht, als der Regenschutz gestohlen wird
Noch mehr Orang Utans
Da es auf diesem Planeten nicht mehr allzuviele Plätze gibt, an denen man Orang Utans beobachten kann, wollten wir uns auch das Matang Wildlife Center nicht entgehen lassen. Hier leben die Tiere zwar nicht halb-wild im Dschungel, sondern in Gehegen, aber erklärtes Ziel auch dieser Station ist es, möglichst viele Tiere wieder in die freie Natur zu entlassen.
Da auch die hier lebenden Tiere aus Gefangenschaft befreit oder als Waise aufgenommen wurden, müssen sie erstmal fit fürs Überleben in der Wildnis gemacht werden. Hierfür gehen die "Kinder" in einen Kindergarten und später in die Schule, um zum Beispiel zu lernen, wie man sich ein Nest für das Nachtlager baut.
Es handelt sich hierbei um eine aufwendige und zeitintensive Arbeit, die wirklich Jahre dauert und wir ziehen unseren Hut vor den Pflegern, die mit Herzblut dabei sind und Überzeugungstäter sein müssen. Seit Bestehen des Centers konnten 11 Tiere in die Freiheit entlassen werden, was sich zunächst nicht viel anhört. Aber die Antwort des Pflegers, dass es ein gutes Gefühl ist, dass jetzt dort draußen immerhin 11 Orang Utans mehr in Freiheit leben, hat auch uns überzeugt.
Aman, der Platzhirsch
Er ist weltbekannt, da er einer der größten Orang Utan Männchen ist und der erste Affe, der jemals einer Augen OP unterzogen wurde, die 10 Jahre Blindheit beendete.
Leider fehlt ihm aber auch noch die Zunge. Er hatte mal in einen Elektrozaun gebissen...
Cathrine ist total verspielt. Sie hat sich mit einem Purzelbaum vorgestellt und dann eine Grimasse nach der anderen geschnitten und mit den Blättern gespielt. Sie soll 2014 oder spätestens 2015 ausgewildert werden. Wir wünschen von Herzen alles Gute!
Shades of Green
Small stuff
Bako National Park
Dritter Tag in Borneo, dritter Tag unterwegs im Namen der Natur.
Heutiger Programmpunkt ist der Bako National Park, der recht leicht zu besichtigen ist und durch seine Tiervielfalt, aber auch die Schönheit der Natur besticht.
Der Weg dorthin beginnt bereits mit einem kleinen Abenteuer, da man sich zunächst ein Boot chartern muss und mit High Speed zum Parkeingang gefahren wird.
Um die Kosten etwas zu minimieren, haben wir am Bootsanleger einen Touri gefragt, ob er sich das Boot mit uns teilen möchte. Wir hatten sogar Glück, denn aktuell ist hier Nebensaison und somit gibt es nicht all zu viele von unserer Sorte hier. Was natürlich viel mehr Vor- als Nachteile hat
Naja, der junge Mann, der uns dann begleitet hat, kam aus Russland und bereist für drei Monate Südostasien. Ein Rätsel, wie er das anstellt, denn er ist direkt auf den ersten Platz unserer persönlichen Hitliste der am schlechtesten Englisch sprechenden Menschen gesprungen. Aber egal, zurück zum Wesentlichen!
Wir haben uns einen lokalen Guide genommen und dieser hat uns dann den Tag über in dem Park begleitet und uns sehr schöne Momente schenken können, was Tiersichtungen, aber auch einfach nur die Natur angeht.
Da Bilder ja bekanntlich mehr als Worte sagen, nachfolgend ein paar Impressionen.
Silvered Leaf Monkey, ca. 2 Monate alt (auf deutsch "Silberner Haubenlangur", was für eine Übersetzung...)
Als Baby haben sie noch ein rotes Fell, welches es der Mutter leichter macht, es im Dschungel wieder zu finden.
Kuching, eine Stadt mit kolonialem und stark chinesischem Einschlag, lässt sich gut an einem einzigen Tag erkunden.
Sarawak Laksa: in die Liga der Lieblingsspeisen aufgenommen!
Aufbruch: | Dezember 2013 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | August 2014 |
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