Einmal um die Welt
Kolumbien: Cartagena 03.08. - 11.08.14
Die Schöne von Kolumbien
In Cartagena de India, wie die Stadt mit vollständigem Namen heißt, verbringen wir unsere letzten Tage, bevor es nach Florida geht. Einen Vorrat an Tagen haben wir wie auch schon in Santa Marta zur Genüge und so verbringen wir einen Teil davon in der Stadt selbst und den anderen Teil noch ein bisschen an den vorgelagerten Stränden.
Cartagena hat den Beinamen "Perle der Karibik" und gilt als eine der schönsten Städte Lateinamerikas. Aus unserer Sicht zurecht. Die Gassen sind voll niedlicher Häuser, größtenteils bonbonfarben gestrichen, auf den Holzbalkonen ranken sich Blumen und das karibische Flair ist an jeder Ecke spürbar. Am Abend, wenn die Hitze des Tages nachgelassen hat und die Luft angenehm ist, setzen sich die Bewohner vor ihre Haustür und tratschen mit ihren Nachbarn. Aus jedem Fenster dringt Salsa oder Merengue, so dass man sich spätestens an dieser Stelle mitreißen lässt vom karibischen Lebensgefühl.
Cartagena war im 16. Jahrhundert der wichtigste Hafen im spanisch besetzten Kolumbien und so fiel es auch häufiger Piratenangriffen zum Opfer. Nach einer Attacke von Sir Francis Drake wurde ein Schutzwall um den Stadtkern errichtet, auf dem man heute wunderbar spazieren und auf die Stadt blicken kann. Da Cartagena auf der Route vieler Kreuzfahrtschiffe liegt, sind unheimlich viele Touristen in der Stadt und die Preise sind dementsprechend gehoben. Während die Hotelpreise in der historischen Altstadt kaum zu bezahlen sind, wohnen wir im direkt angrenzenden Viertel Getsemaní, das ein sympatisches, alternatives Flair hat. Abends füllt sich hier der Marktplatz mit lauter Einheimischen und es macht Spaß, sich einfach auf eine Bank zu setzen und dem Treiben zu zu schauen.
Durch die Gässchen mit liebevoll restaurierten Häusern hätten wir ewig schlendern können (wenn es nicht so dermaßen heiß gewesen wäre... )
Aber auch, wenn der Zahn der Zeit (und die schwüle Luft und die salzhaltige Brise vom Meer) unübersehbare Spuren an den Fassaden hinterlassen hat, hat das unheimlich viel Charme. Vielleicht sogar noch mehr als alles Neue & Aufgehübschte...
Im Inquisitionsmuseum gibt es gruselige Folterinstrumente zu sehen. Eine Methode, um eine Hexe zu überführen, fand mittels einer Waage statt. Jeder Mensch sollte für jeden Zentimeter, den er über einen Meter groß war, exakt 1 kg wiegen. Und wenn Jemand bei einer Größe von 1,60 Meter nicht genau 60 kg gewogen hat, dann war der Beweis erbracht, dass es sich um eine Hexe handeln musste. Wahnsinn.
Die restlichen Tage haben wir dann in der Touristenhochbuch von Cartagena verbracht, in Boca Grande. Auch hier braucht man wirklich nicht hinfahren, wenn man Strandurlaub machen möchte. Wir haben es uns indes am Hotelpool gemütlich gemacht und die letzten Tage in Kolumbien langsam ausklingen lassen.
Abschließend müssen wir sagen, dass wir in diesem Land sehr schöne Plätze kennengelernt haben, wie zum Beispiel Cartagena oder unsere Idylle am einsamen Strand. Die Euphorie, die uns von vielen Menschen im Vorfeld entgegen gebracht wurde, weshalb wir uns dazu entschlossen haben, Kolumbien zu besuchen, können wir jedoch nicht teilen.
Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Wir werden nach unserer Reise Jedem, der es hören will (und auch dem, der es nicht hören will ) erzählen, dass er unbedingt nach Patagonien fahren muss. Die Landschaft dort war für uns persönlich einfach unvergleichlich schön und da haben es zugegebener Maßen andere Länder schwer, bei dieser hohen Messlatte mitzuhalten. Und vielleicht ist dann ja auch der ein oder andere dort vor Ort und denkt sich wie wir in Kolumbien "Ist ja ganz nett. Aber kommt da noch was?".
Nichts desto trotz hatten wir eine schöne (und auch laaaaaange) Zeit in Kolumbien und haben die Tage genutzt, um uns voll und ganz auf Florida einzustellen. Schließlich hat es unser Kleiderschrank bitter nötig, nach nunmehr 8 Monaten eine Auffrischung zu erfahren und für den Shoppingmarathon will man ja schließlich perfekt relaxt und ausgeruht sein
Aufbruch: | Dezember 2013 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | August 2014 |
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