Einmal um die Welt
Patagonien: El Calafate 07.04. - 10.04.14
Von Torres del Paine nach El Calafate
Nachdem wir schweren Herzens den Torres del Paine Park verlassen haben, sind wir wieder über die Grenze von Chile nach Argentinien, dieses Mal ohne "Rockmugge", aber auch wieder ohne Probleme.
Unser nächstes Ziel, El Calafate, war rund 450 km entfernt, teils über Schotter (Chile) und teils über Asphalt (Argentinien). An der Grenze haben wir zwei Französinnen aufgegabelt, die das gleiche Ziel hatten. Also haben wir sie eingeladen und sie waren auch total happy, mussten sie gerade mal 5 Minuten auf eine Mitfahrgelegenheit warten. Es ist hier in der Kante recht häufig, dass man Tramper sieht. Und da es oft nur diese eine Straße gibt, sind die Erfolgsaussichten dann auch nicht so schlecht, mitgenommen zu werden. Gar nicht so selten sieht man dann auch ein paar hundert Kilometer weiter wieder die gleichen Leute...
El Calafate ist auch wieder ein sehr sympathisches, kleines Städtchen, das bedingt durch den Tourismus jedes Jahres ordentlich an Bevölkerung zulegt und wächst. Der Stadtkern besteht aus einer langgezogenen Straße, an deren Seiten sich die hübschen Restaurants und Geschäfte reihen. Generell muss man sagen, dass auf unserer bisherigen Patagonien-Reise die Orte auf der argentinischen Seite etwas besser auf die "touristischen Bedürfnisse" eingehen und liebevoller gestaltet sind, als die chilenischen. Außerdem ist das Benzin in Argentinien deutlich günstiger, was bei unserem 15 Liter Spritfresser gar nicht so unbedeutend ist.
An unserem Ziel angekommen, wurden wir sehr herzlich von unserer "Muddi" für die nächsten vier Nächte begrüßt. Es ist wirklich auffallend, wie nett und fürsorglich die Herbergseltern hier immer sind. Oft sind es normale Familien, die mehrere Zimmer als Gästezimmer anbieten und dann lebt man schon mal mit den Eigentümern gemeinsam für ein paar Tage unter einem Dach und teilt sich das Wohnzimmer. In der Regel ist das wirklich ein riesen Spaß.
Spassss uff de Gassss bei unserer Unterkunft mit Familienzuwachs
Sonnenuntergang mit Feierabenbierchen
Perito Moreno Gletscher die Erste
Wie bereits beschrieben, gibt es in der Gegend sehr, sehr viele Gletscher. Wie das aber immer so ist, gibt es solche und solche...
Der Perito Moreno ist schon ein ganz besonderer Gletscher. Zum einen ist er recht leicht zugänglich, auch deutlich leichter als der Grey Gletscher aus dem vorherigen Kapitel. Auf die Landzunge gegenüber des Gletschers wurden unzählige Balkone in den Berg gebaut, die miteinander verbunden sind und die einen idealen und wunderschönen Blick auf den kompletten Gletscher bieten. Zum Anderen ist der Perito Moreno auch heute noch im Gleichgewicht, sprich er wächst immer noch.
Gespeist wird er aus den Schneemassen der ihn umgebenden Berge. Diese wiederum werden durch die sehr feuchten Luftmassen, die von dem nur 40 km weit entfernten Pazifik rüber geblasen werden, ständig mit Nachschub an Schnee versorgt.
Und wenn man ihm gegenüber steht, muss man einfach sagen, dass er mit Sicherheit auch einer der schönsten Gletscher auf diesem Planten ist!!!
Also haben wir uns auch gar nicht lange bitten lassen und sind die knapp 80 km direkt noch am Ankunftstag zum Gletscher gedüst, denn das Wetter hat uns geradezu dazu gezwungen. Strahlend blauer Himmel und kein Wind!
Eine Bootstour zur Gletscherwand schien uns die richtige Beschäftigung für den Tag.
Also doch wieder keinen Bericht schreiben und weiter planen, sondern Natur pur! Es war die richtige Entscheidung
Der erste Blick auf den Gletscher vom Auto aus. Die Dimensionen kann man nur erahnen.
Ziemlich weit rechts ist auch ein kleiner Punkt auf dem oberen Bild, ein Ausflugsboot, zu erkennen.
Die "Balkone"
Nachdem wir die Bootstour gemacht hatten, wollten wir uns unbedingt auch noch die Aussichtsplattformen anschauen. Der Blick, den wir von dort auf den Gletscher bekamen, war der absolute Wahnsinn!!!!!
Mit Sicherheit werden wir diese Eindrücke NIEMALS vergessen (ja ja, das schreiben wir nicht zum ersten Mal auf dieser Reise, aber hoffentlich auch nicht zum letzten Mal).
Die Balkone gehen über verschiedene Höhen an der ganzen Seite des gegenüber liegenden Bergs entlang und so kann man wirklich die ganzen Ausmaße des Perito Moreno erkennen. Eine Randnotiz: die Balkone haben eine gesamte Länge von bestimmt 2-3 km und sind komplett für Rollstühle geeignet. Entweder kann man über Plattformen die Höhenmeter überwinden oder über einen modernen, gläsernen Aufzug.
Da wurde ein Teil der stolzen 20 Euro Parkgebühr wirklich sehr sinnvoll reinvestiert!
Der Gletscher arbeitet die ganze Zeit und es sind immer mal wieder "Donnerschläge" zu hören. Diese rühren von Eisbrocken, die mit einem lauten Knall ins Wasser rauschen.
Hier hat es sich gelohnt, immer Serienbild als Grundeinstellung gewählt zu haben...
Das war natürlich riiiiiiiiiiiieeeeeeeeeesen Glück, genau im Moment des Abbruchs auf den Auslöser gedrückt zu haben.
Tag 2 am Gletscher / Ice Hiking
Nach den gestrigen Eindrücken freuten wir uns natürlich umso mehr auf die heutige Eiswanderung. Es gab die Möglichkeit, ein sogenanntes Minitrekking zu machen, bei dem man für ca. 1,5 h auf dem Eis ist, oder das Big Ice Trekking. Bei letzterer Variante wandert man erstmal an der Seite des Gletschers entlang, um diesen dann weiter im Gletscherinneren zu besteigen und dort für 3,5 - 4h herum zu wandern.
Wenn wir schon mal da sind...Big Ice!
Das coolste Erlebnis war, als wir durch eine Höhle aus Eis gewandert sind. Der Durchgang wurde vom Schmelzwasser in den Gletscher gefräst und so gab es auch keinen Weg, den man entlang gehen konnte, denn das wäre das Bachbett gewesen und somit ganz schön eiskalt und nass geworden. So wurden von den Guides kurzer Hand kleine Treppenstufen links und rechts des Baches in die glatte Höhlenwand geschlagen, in die wir uns dann mit unseren Steigeisen beim Auftreten tief eingraben mussten, um Halt zu finden. Ein falscher Schritt und wir hätten bis zur Wade im Eiswasser gestanden - da wurde dann aus einem bisher gemütlichen Spaziergang Adventure pur! Auch die Höhlenwände gaben keinen Halt, da spiegelglatt und nass. Das Licht und die gletscherblaue Farbe, die in der Höhle so richtig extrem zur Geltung kam, ergaben ein einmaliges Kunstwerk.
Und jetzt lassen wir einfach mal nur die Bilder sprechen...
Erstmal vorsichtig probiert - und dann die Pulle voll laufen lassen!
Das Wasser schmeckt auch, ob eingebildet oder nicht, richtig gut und natürlich viiiiiieel besser, als abgefülltes Supermarkt-Wasser.
...bloß nicht abrutschen, sonst steht man nämlich im recht frischem Gletscherwasser...
Der Guide schlägt vorne im Bild kleine Trittflächen in den Gletscher.
Wir sind echt gespannt, was uns Patagonien jetzt noch zu bieten hat...
Unsere Erwartungen, die gar nicht mal so niedrig waren, wurden schon in solchen Maßen übertroffen, dass wir echt gespannt sind, was da jetzt noch so kommt und alles weitere nehmen wir als Zugabe.
Auch hier am Gletscher wurde uns wieder gesagt, was für ein Schwein wir mit dem Wetter haben. Windstille und Sonne gibt es hier laut Aussage der Guides maximal an 2-3 Tagen im Monat. Wir hatten sie beide...
Fast schon mit ein wenig Wehmut und einem breiten Grinsen über das Erlebte im Gesicht, verabschiedeten wir uns von unserer Teilzeitmuddi und machten uns auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel.
Aufbruch: | Dezember 2013 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | August 2014 |
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