Einmal um die Welt
Kolumbien: Santa Marta 28.07. - 02.08.14
Ab ans Meer!
Wir beschließen, dass wir uns keine großen Städte mehr geben, sondern von Medellín direkt an die Karibikküste fliegen und ein bisschen Strand und Meer genießen. Also ab in den Flieger und nach Santa Marta.
Das kleine Städtchen war der erste Hafen in Südamerika, der von den Spaniern im 16. Jahrhundert gegründet wurde und ist auch heute noch ein wichtiger Umschlaghafen für die Industrie. Santa Marta selbst hat ein hübsches historisches Stadtzentrum und die meisten Touristen legen hier einen Zwischenstop ein, wenn sie die Strände des Tayrona Nationalparks besuchen oder von mehrtägigen Treck zur Ciudad Perdida zurück kommen. Ansonsten ist hier jetzt nicht so viel los.
Wir hatten auf jeden Fall meeeehhhr als genügend Zeit, um Santa Marta zu erkunden. Denn von der Karibikküste aus wird es für uns erst Mitte August nach Florida gehen, von wo aus wir unseren Heimflug nach Frankfurt antreten werden. Diese beiden Flügen haben wir bereits im Juni gebucht, um den Heimflug sicher zu haben, damit uns die eh schon viel zu hohen Preise für einen One-Way-Flug von Südamerika nach Europa nicht noch mehr davon laufen. Bislang haben wir auf unserer gesamten Reise bewusst nie weit im Voraus gebucht, um stets die Freiheit zu haben, irgendwo länger zu verweilen, wenn es uns besonders gut gefällt, oder auch mal früher die Koffer zu packen, wenn es nicht ganz unser Fall war oder man ziemlich schnell alles erkundet hatte.
Und wie richtig dieses Vorgehensweise war, zeigt sich jetzt erst so richtig. Wir sind eben nach unserer Reise durch Ecuador und dem Abstecher nach Kolumbien schneller als gedacht an dem nördlichsten Punkt von Südamerika angelangt. Wir verbringen hier nun Stunden wenn nicht Tage im Internet auf der Suche nach sinnvollen Reisezielen, die wir auf dem Weg nach Florida noch einbauen können, um die verbleibenden zwei Wochen zu füllen. Leider sind nicht nur Flüge nach Europa teuer, auch um nach Mittelamerika oder in die Karibik zu kommen, muss man richtig viel Geld auf den Tisch legen, selbst wenn das Ziel nur eine Flugstunde entfernt ist. Die praktischste Alternative wäre natürlich gewesen, früher nach Florida zu fliegen, jedoch hätten wir dann Probleme mit unserer Krankenversicherung bekommen (wir hätten einen anderen Tarif gebraucht, wenn wir uns mehr als zwei Wochen in den USA aufhalten wöllten). Irgendwann haben wir dann kapituliert. Klar, wäre es toll gewesen, in dieser Zeit noch ein weiteres Fleckchen Erde zu erkunden, aber es gibt natürlich auch Schlimmeres, als an einem warmen Ort mit dem Meer vor der Tür etwas mehr Zeit als geplant zu verbringen
Unsere Unterkunft ist wirklich klasse und so genießen wir die Tage auf der Sonnenterrasse oder lassen uns an einen benachbarten Strand fahren (den Stadtstrand von Santa Marta kann man vergessen). Zwei Tage gönnen wir uns dann auch in der Nähe des Tayrona Nationalparks an einem schönen, menschenleeren Strand und einem Bungalow, der nur einen Steinwurf vom Meer entfernt ist, so dass man mit dem Rauschen der Wellen in den Ohren einschlafen kann.
Während unseres Aufenthalts feierte Santa Marta auch das 489. Jahr seines Bestehens und da war dann auch mal ordentlich was los im Städtchen. Als eine Marienstatue feierlich über den Kirchplatz getragen wurde, passte keine Maus mehr auf die Fläche und manch ein Teilnehmer der Prozession war so gerührt, dass ein paar Tränchen flossen.
Der Strand ist wie gesagt nicht gerade ein Burner... Sieht auf dem Foto sogar noch richtig nett aus.
Jetzt aber wirklich ab ans Meer!
Dass ein Stadtstrand nicht gerade das Nonplusultra ist, das war uns natürlich schon vorher klar. Trotzdem haben wir uns einen kolumbianischen Strand an der Karibikküste irgendwie anders vorgestellt. Mit endlosen, von Kokospalmen gesäumten Buchten, die zu langen Spaziergängen einladen und ruhigen, schattigen Plätzchen, zum Lesen und Relaxen. Das muss es hier doch irgendwo geben!
Richtig, das gibt es hier auch! Wir haben das für uns perfekte Plätzchen unweit von Santa Marta direkt neben dem Tayrona Nationalpark gefunden. Nur während dieser ständig von Touris überlaufen ist und man für einen Ausflug dorthin auch noch recht tief in den Geldbeutel greifen muss, mussten wir "unseren Strand" gerade mal mit 4 weiteren Personen teilen. Die kleine Unterkunft besteht nämlich nur aus 3 Bungalows. Zum Entspannen ist man hier genau richtig, denn links, rechts und hintendran gibt es nichts außer Kokosplantagen und direkt vor einem das Meer. Restaurants oder Ähnliches würde man in der Umgebung vergebens suchen. So bestand das einzige "Pflichtprogramm" darin, sich zur Essenszeit im Hotelrestaurant einzufinden. Abendessen gab es bereits um 18:30 und wenige Minuten später sagten sich dann Fuchs und Hase gute Nacht. Die restliche Zeit des Tages lümmelten wir uns in die Hängematten zwischen die Palmen oder erkundeten mal die benachbarten Strandabschnitte. Vermutlich würde unser Unternehmungsdrang verhindern, dass wir uns hier eine ganze Woche aufhalten würden, aber für zwei Tage war das genau das Richtige.
Ein Punkt für ein absolutes Highlight geht ganz klar an Kolumbien. Und zwar für den mit Abstand schönsten Sonnenuntergang, an den wir uns in unserem Leben erinnern können. Kurz zuvor ging ein heftiges Gewitter runter und die Luft war noch ganz diesig von der Feuchtigkeit. Der Meer schimmerte silbrig und man sah schon von unserem Bungalow aus, dass gerade ein ganz besonderes Licht vorhanden ist. Schnell sind wir runter ans Meer geflitzt und haben einfach nur gestaunt. Dieser Sonnenuntergang hätte wohl gutes Potenzial, als Vorbild für eine Ikea-Fototapete zu dienen - nur dass das Original natürlich tausend mal schöner war als eine solche Tapete sein kann.
Aufbruch: | Dezember 2013 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | August 2014 |
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