Peru, Bolivien und Ecuador

Reisezeit: Mai - Oktober 2017  |  von Vera und Konrad L.

Der lange Weg nach Machu Picchu

Der lange Weg nach Machu Picchu

Noch zuhause planten wir den Weg nach Machu Picchu entlang der Eisenbahnlinie auf Fußwegen zu wandern. Die 28 km sollten kein größeres Problem sein denn ähnlich lange Strecken sind wir bereits gegangen.
In Peru stellten wir aber fest dass das gehen in der Höhe soviel anstrengender ist als im Flachland und buchten uns Plätze im schweineteuren Zug, 128 Dollar für die einfache Strecke.

Als es dann soweit war dass unsere Fahrt anstand machte ein 2-tägiger Generalstreik mit Straßen- und Eisenbahn-Blockaden unsere Pläne zunichte.

Da es nur 3 Alternativen gab, Machu Picchu ausfallen zu lassen kam nicht infrage, die 6 Std. Busfahrt und dann 2 Std. ab Hidroelectrica zu Fuß erschienen uns wegen der vielen Strassenblockaden als nicht machbar also blieb nur noch unser Ursprungsplan die 28 km durch das Urubambatal zu laufen.
Und es war mehr als anstrengend, 3km vor dem Ziel wäre ich am liebsten gar nicht mehr aufgestanden, wenn Konrad mich nicht immer wieder motiviert hätte würde ich vielleicht heute noch da sitzen.
Kurz vorm Ziel saß eine Gruppe Peruanerinnen am Ufer des Urubamba, schauten uns fassungslos an, applaudierten spontan und trösteten uns dass wir nur noch einige Minuten gehen müssten.
Natürlich war unser Hotel dann auch noch oben am Berg und es kostete doch einiges an Kraft es zu erreichen. Dusche und Bett waren unsere einzigsten Wünsche.
Mit Pausen und Fotografieren waren wir so über 8 Stunden unterwegs.
Den Rückweg traten wir dann 'planmässig' mit dem Zug an, allerdings brauchte der für die Strecke statt der üblichen knappen 2 Stunden dann auch 5,5 Stunden da die Schienen wieder zeitweise blockiert wurden, unsere Marschleistung beim Hinweg war also gar nicht so schlecht.

Da die Ausblicke ins Tal vom Zug aus oft eingeschränkt waren freuten wir uns im nachhinein doch darüber das wir die Schönheit des Urubambatales beim wandern genießen konnten.

Der Weg ist am Anfang Großteils gut zu gehen, die Wanderwege verlaufen mal über- und mal unterhalb  der Bahnlinie  und sind sehr schön.
Man kommt an etlichen weniger bekannten Inka-Bauten vorbei die auch keinen Eintritt kosten.

Der Weg ist am Anfang Großteils gut zu gehen, die Wanderwege verlaufen mal über- und mal unterhalb der Bahnlinie und sind sehr schön.
Man kommt an etlichen weniger bekannten Inka-Bauten vorbei die auch keinen Eintritt kosten.

Satte grüne Wiesen, mit übermannshohen Ginstersträuchern, es riecht unglaublich gut.

Satte grüne Wiesen, mit übermannshohen Ginstersträuchern, es riecht unglaublich gut.

Der Urubamba schleift bizarre Muster in die großen Felsen im Fluß, in der Regenzeit muss er heftig ansteigen.

Der Urubamba schleift bizarre Muster in die großen Felsen im Fluß, in der Regenzeit muss er heftig ansteigen.

Lange Zeit begleiten uns schöne Ausblicke auf die grandiose Bergwelt.

Lange Zeit begleiten uns schöne Ausblicke auf die grandiose Bergwelt.

Bunte Blumen sind allenthalben zu sehen, sogar wilde Eisbegonien waren dabei.

Bunte Blumen sind allenthalben zu sehen, sogar wilde Eisbegonien waren dabei.

Viel Vögel waren zu hören, sehen ließen sich nur wenige und fotografieren noch weniger. Dieser mit seinem türkisen Kopfband blieb aber brav sitzen.

Viel Vögel waren zu hören, sehen ließen sich nur wenige und fotografieren noch weniger. Dieser mit seinem türkisen Kopfband blieb aber brav sitzen.

Ein etwas seltsamer Vogel der auf den Felsen scheinbar auf Fische lauerte, wobei uns nicht klar war wie er in den Wasserwirbeln der Stromschnellen die Fische erkennen kann.

Ein etwas seltsamer Vogel der auf den Felsen scheinbar auf Fische lauerte, wobei uns nicht klar war wie er in den Wasserwirbeln der Stromschnellen die Fische erkennen kann.

Teils wilde Stromschnellen erfüllen das enge Tal mit einem donnernden Tosen.

Teils wilde Stromschnellen erfüllen das enge Tal mit einem donnernden Tosen.

Alte Inkaruine  am anderen Ufer, insgesamt sind auf der Strecke 6  Ruinen und viele Terassen zu sehen.

Alte Inkaruine am anderen Ufer, insgesamt sind auf der Strecke 6 Ruinen und viele Terassen zu sehen.

Spätestens nach 20km interessierten weder schönes Flußtal noch Blumen und Vögel, sondern man hofft nur dass die nächste KM-Marke bald auftaucht. Der Weg war dann aber auch nicht mehr so angenehm da man immer abwechselnd links und rechts direkt an den Gleisen gehen musste und manchmal am einfachsten direkt darauf. Die spitzen Steine vom Schienenbett waren durch die Bergschuhe zu spüren und wir trafen unterwegs auch nur 4 Touristen und einige Einheimische die an der Strecke leben.

Spätestens nach 20km interessierten weder schönes Flußtal noch Blumen und Vögel, sondern man hofft nur dass die nächste KM-Marke bald auftaucht. Der Weg war dann aber auch nicht mehr so angenehm da man immer abwechselnd links und rechts direkt an den Gleisen gehen musste und manchmal am einfachsten direkt darauf. Die spitzen Steine vom Schienenbett waren durch die Bergschuhe zu spüren und wir trafen unterwegs auch nur 4 Touristen und einige Einheimische die an der Strecke leben.

Entgegen kamen uns viele Träger der Inkatrail-Expeditionen auch  sie mussten das ganze Equipment nun zurück nach Ollanteytambo tragen und das sind pro Träger zwischen 20 und 30 kg. Und sie gehen nicht sondern laufen schon ein ordentliches Tempo mit ihren Lasten.

Entgegen kamen uns viele Träger der Inkatrail-Expeditionen auch sie mussten das ganze Equipment nun zurück nach Ollanteytambo tragen und das sind pro Träger zwischen 20 und 30 kg. Und sie gehen nicht sondern laufen schon ein ordentliches Tempo mit ihren Lasten.

Aguas Calientes, ein ursprünglich verschlafener Ort im Urubambat-Tal der durch den Tourismus-Run auf Machu-Picchu zu 90% nur noch aus Hotels, Restaurants und Andenkenläden besteht. Die Preise sind gewaltig hoch und ein Restaurant berechnete tatsächlich nochmal 20% Servicegebühr auf den eh schon unverschämten Preis für unser Essen.

Aguas Calientes, ein ursprünglich verschlafener Ort im Urubambat-Tal der durch den Tourismus-Run auf Machu-Picchu zu 90% nur noch aus Hotels, Restaurants und Andenkenläden besteht. Die Preise sind gewaltig hoch und ein Restaurant berechnete tatsächlich nochmal 20% Servicegebühr auf den eh schon unverschämten Preis für unser Essen.

Machu Picchu

Machu Picchu wurde schwer zugänglich, auf einem Bergrücken in 2.400m Höhe inmitten dichtem Bergregenwald erbaut und zieht sich über 13 qkm.
Zu welchem Zweck die Anlage gebaut wurde darüber gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse, unumstritten war es aber ein wichtiges und heiliges Zentrum. Die spanischen Invasoren entdeckten es nicht und man vermutet dass es die Inkas zu der Zeit bereits verlassen hatten.

Heute ist Ma Pi eine Gelddruckmaschine für die peruanische Regierung und der Besucherandrang so groß dass der Zugang immer mehr reglementiert werden muss. Die Besucheranzahl ist auf 2.500 täglich beschränkt, aufgeteilt in Vor- und Nachmittag.

Durch die Streiks waren an unserem Besuchstag nur wenige Menschen in Machu Picchu und das sonst übliche Gedrängel gab es nur am Einlass und verlief sich dann recht schnell.

Der Hauptteil der Anlage von Machu Picchu vom Intipunko (Sonnentor) aus.  Die Mystik von Ma Pi liegt auch an der grandiosen Lage, eingesäumt von Bergen alle überzogen von dichtem Regenwald. Für mich sind das immer so Gänsehautmomente und da auch nur wenige Menschen oben waren konnten wir es auch genießen.

Der Hauptteil der Anlage von Machu Picchu vom Intipunko (Sonnentor) aus. Die Mystik von Ma Pi liegt auch an der grandiosen Lage, eingesäumt von Bergen alle überzogen von dichtem Regenwald. Für mich sind das immer so Gänsehautmomente und da auch nur wenige Menschen oben waren konnten wir es auch genießen.

Der Hauptplatz vom Handwerkerviertel, Sonnentempel, Kondortempel und Wohnhäusern umgeben.

Der Hauptplatz vom Handwerkerviertel, Sonnentempel, Kondortempel und Wohnhäusern umgeben.

Wohnäuser grenzen an die Terassen auf denen die Nahrung für bis zu 1.200 Einwohnern angebaut wurde.

Wohnäuser grenzen an die Terassen auf denen die Nahrung für bis zu 1.200 Einwohnern angebaut wurde.

Die Sonne spielte im Glaubenssystem der Inka eine ähnlich zentrale Rolle wie die Berge und das Wasser. Der Altarstein im Inneren ist ein bereits vorhandener Findling. Zur Sonnenwende im Juni scheint die aufgehende Sonne direkt durch eines der Tempelfenster auf den Stein, dazu müssen umfangreiche Kenntnisse des Sonnenverlaufes  vorhanden gewesen sein.

Die Sonne spielte im Glaubenssystem der Inka eine ähnlich zentrale Rolle wie die Berge und das Wasser. Der Altarstein im Inneren ist ein bereits vorhandener Findling. Zur Sonnenwende im Juni scheint die aufgehende Sonne direkt durch eines der Tempelfenster auf den Stein, dazu müssen umfangreiche Kenntnisse des Sonnenverlaufes vorhanden gewesen sein.

in dem Hohlraum unter dem Sonnentempel sollen die Grabnischen der Herrscher angelegt worden sein und der Raum wurde auch für Rituale der Sonnenanbetung genutzt.

in dem Hohlraum unter dem Sonnentempel sollen die Grabnischen der Herrscher angelegt worden sein und der Raum wurde auch für Rituale der Sonnenanbetung genutzt.

Der Tempel des Kondor mit einem  stilisierten Kondorkopf mit Schnabel auf dem Boden. Der tiefe Hohlraum unter dem gewaltigen stein im Hintergrund soll als Gefängnis gedient haben.

Der Tempel des Kondor mit einem stilisierten Kondorkopf mit Schnabel auf dem Boden. Der tiefe Hohlraum unter dem gewaltigen stein im Hintergrund soll als Gefängnis gedient haben.

Der Tempel der 3 Fenster,  die Fenster wurden  trapezförmig angelegt um Erdbeben besser standhalten zu können.

Der Tempel der 3 Fenster, die Fenster wurden trapezförmig angelegt um Erdbeben besser standhalten zu können.

Für die Intihuatana-Pyramide  wurde ein vorhandener Hügel allseitig mit ansteigenden Terassen versehen. An dieser exponierten Stelle wollten die Inkas dem Himmel so nah wie möglich sein.
Eine beeindruckende Steinmetz Leistung, wurde doch jede einzelne Stufe aus dem harten Stein des Hügels herausgemeißelt.

Für die Intihuatana-Pyramide wurde ein vorhandener Hügel allseitig mit ansteigenden Terassen versehen. An dieser exponierten Stelle wollten die Inkas dem Himmel so nah wie möglich sein.
Eine beeindruckende Steinmetz Leistung, wurde doch jede einzelne Stufe aus dem harten Stein des Hügels herausgemeißelt.

© Vera und Konrad L., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Monate durch Peru, Bolivien und Ecuador, bleiben wo es uns gefällt und weiterfahren um neues zu entdecken.
Details:
Aufbruch: 14.05.2017
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 16.10.2017
Reiseziele: Peru
Bolivien
Ecuador
Der Autor
 
Vera und Konrad L. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.