Peru, Bolivien und Ecuador
Riobamba: Wanderung am Colta-See
Wanderung am Coltasee
An der Laguna de Colta lag das alte Riobamba vor dem Erdbeben 1797, heute sind dort kleine Dörfer und die Kirche von Balbanera.
Mit unserem Guide Dimitri sind wir dort einige Stunden durch die Hügel gestreift und meistens erfährt man da viel über das Leben im Land.
Der Durchschnittslohn liegt bei 350 Dollar im Monat und laut Dimitri kann man damit als Familie mit einem Kind auch über die Runden kommen, große Ansprüche darf man aber keine haben. Wer weniger verdient, meistens sind das die Indigenen Bauern kann einen monatlichen Zuschuss von 30 Dollar bekommen und die Kosten für die Schuluniform übernimmt dann auch die Kommune.
Aktuell sieht es auf dem Arbeitsmarkt schlecht aus, die Wirtshaftkrise hat auch Ecuador erreicht und dazu kommen viele Flüchtlinge aus Venezuela die nur für etwas zu Essen arbeiten und damit noch "billiger" sind als die Einheimischen. Eine schwierige Situation für alle Beteiligten.
Dimitris Mama hat vor 2 Jahren aus Altersgründen mit dem arbeiten in einem staatlichen Krankenhaus aufgehört, hätte 15.000 Dollar als Rentenauszahlung bekommen sollen und wartet immer noch auf ihr Geld. Sie bekommt immer nur zu hören es ist kein Geld da, vielleicht im nächsten Jahr und so geht es wohl vielen anderen auch.
Dafür geht es immer sehr schnell wenn ein brasilianischer Großindustrieller mit vielen Aktivitäten im Land etwas will. Korruption ist hier an allen Stellen zu finden, beim kleinen Polizisten angefangen bis in die hohe Landespolitik hinauf.
Manche Brücken sind nur noch sehr vorsichtig überquerbar, aber solange sie noch Bretter haben ist reparieren auch nicht notwendig.
Die Tracht der Indiofrauen ist hier bis auf eine schmale Bordüre am Rock und eine große Schmucknadel für den Umhang eher schmucklos aber immer wieder in anderen Farben zu sehen
Aufwendiges Waschen mit der Hand ist in den Dörfern noch Normalzustand. Es gibt meistens nur kaltes Wasser vor dem Haus und nur mit viel Mühe wird die Wäsche sauber
Dimitri hat soziale Kommunikation studiert, spricht sehr gut Englisch und arbeitet neben vielen anderen Jobs auch als Guide. Er erzählt uns viel über die Gegend, das Land und die Menschen.
Aus den Beeren wird ein dunkellila Saft gewonnen und an Allerheiligen auf dem Friedhof an den Gräbern der Familie getrunken
Schwarz-weiße Hosteiner Kühe gibt es in Ecuador seit über 100 Jahren und manchmal fühlt man sich ins Voralpenland versetzt.
Der junge Mann ist nach der Schule, in Begleitung seiner Mama, auf dem Weg zu seiner Großmutter. Er ist das letzte von 9 Kindern und hat einen täglichen Schulweg von jeweils 1,5 Stunden.
Wir haben die beiden ein ganzes Stück begleitet und Dimitri hat für uns gedolmetscht.
Die Kirche von Balbanera gebaut 1534 ist das letzte Überbleibsel hier vom alten Riobamba und gilt als die erste katholische Kirche Ecuadors
Der Altar mit der Virgin de Balbanera - wobei diese Jungfrauen immer nur als Synonym für die Jungfrau Maria stehen
Aufbruch: | 14.05.2017 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 16.10.2017 |
Bolivien
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