Peru, Bolivien und Ecuador
Huaraz 2. Teil
Vorvorgestern waren wir in Chavin, der dreitausend Jahre alte Monumentalbau gilt als Mutterkultur in den Anden. Auf der Tempelanlage sind viele Tunnels und unterirdische Gänge mit Steinskulpturen ausgestattet. Hier wurden große Zeremonien abgehalten.
Wieviel von diesem alten Bau noch steht ist schon überraschend, denn in der Region gibt es viele Erdbeben und widrige Wetterverhältnisse. Die Erbauer haben im Fundament kleine und größere Steinschichten eingebaut und zwischen dem oberen Steinaufbau kleine Fugen gelassen, so konnten wohl die Erdstöße abgefedert werden.
Vorgestern dann per pedes den Berg hoch nach Wilkahuain. Davon stand im letzten Bericht schon genaueres, jetzt kommen noch Bilder dazu.
Gestern dann nochmal ein Ausflug in den Huascaran Nationalpark, diesmal mit einem langsamen Fahrer der die Bremsen vor der Kurve auch benutzte. Es waren diesmal aber auch mehr Europäer im Bus die nicht soviel aushalten, vielleicht deshalb.
Trotz der harten körperlichen Arbeit bleibt den Andenbauern nur das nötigste zum Leben und ein ärmliches Dach über dem Kopf
Extra für Hans (Waldwimmersbach) der von Steinmauern so fasziniert ist
Dreitausend Jahre alt und ohne großes Handwerkszeug gefertigte Seitenmauer in Chavin
Riesige Steinquader bilden das Eingangstor, wie diese transportiert und aufgestellt werden konnten ist den Archäologen auch noch nicht klar
Auf dem Weg nach Wilkahuain, ein typisches Bild für die Anden, wo immer es geht und wenn das Haus noch so ärmlich ist blühen Blumen. Dieses positive Lebensgefühl strahlen die Menschen auch aus.
Ein sehr alter Mann, mit jeder Menge Futter für seine Tiere auf dem Rücken, überholt uns locker auf dem Weg nach oben, will dann noch kurz wissen wo wir herkommen und wohin wir unterwegs sind.
Der Friedhof von Wilkahuain. Bunt, fast schon fröhlich, kreuz und quer mit vielen Blumen. Manchmal sieht man in den kleinen Grabmalen auch leere Bierflaschen, Peruaner lieben Bier - bei manchen ist die Liebe fast schon zu groß ; ähnlich wie bei uns auch
Der Tempel von Wilkahuain, gebaut 800 Jahre vor Christus von dem kriegerischen Volk der Wari. Sie eroberten von Lima bis in die Anden hoch große Gebiete und herrschten mit harter Hand, versanken dann aber wieder in der Geschichte.
Das innere des Tempels, die Wari müssen sehr klein gewesen sein, denn auch mit bücken ist es schwer durch die Türen zu kommen.
Ich stehe beim fotografieren bereits auf 4.900m und die Schneeberge der weißen Cordilleren sind immer noch gigantisch hoch. Die Berge hier kratzen an der 6.000er Marke oder sind deutlich darüber.
Der Pastorurigletscher im Huascaran, Konrad wandert die eine Stunde vom Busparkplatz hoch auf 4.950 Hm. Mir wackeln auf dem Parkplatz schon die Knie, mir ist übel und verzichte auch darauf die Strecke mit dem Pferd zu reiten, denn noch mehr Höhe packe ich nicht.
Der Gletscher hat durch den Klimawandel bereits mehr als die Hälfte seiner ursprünglichen Größe eingebüßt und die Fahrt nutzen die Führer jetzt dazu über Umweltschutz zu informieren.
Während Konrad diese Fotos schießt sitze ich mit einer in den USA lebenden Peruanerin, der es wie mir ergeht, zusammen und sie erzählt mir von Peru und fragt mich vieles über Deutschland. Und obwohl sie selber Migrationswurzeln hat ist sie voll auf dem Trump Weg und kritisiert dass wir uns mit den Flüchtlingen die Terroristen selber ins Land geholt haben. Sie ist ganz überrascht dass ich das nicht so sehe und sieht keine Mitverantwortung vom Westen an der grausligen Situation in Syrien, Afganistan , Irak und auch in Afrika.
Sie berichtet dass es in Peru die Schulpflicht gibt und der Schulbesuch auch kostenlos ist, allerdings sind die Schuluniformen nicht billig und jedes Kind braucht zwei davon. College und Universität sind allerdings sehr teuer und damit die Schichten in der Gesellschaft fest zementiert.
Arztbesuche können sich nur wenige leisten aber es gibt karitative Einrichtungen die in die Dörfer fahren und wenigstens ein wenig Gesundheitsfürsorge betreiben, Schwangere untersuchen, Kinder impfen und über Dinge wie Wasser abkochen informieren.
Puya Raimundii, bis zu 6m hohe Bromeliengewächse die erst nach 40 Jahren, aber dann alle gleichzeitig blühen. Sie wachsen nur in den Anden in Höhen zwischen 3.000 und 4800 Hm. Leider werden es jährlich weniger.
Aufbruch: | 14.05.2017 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 16.10.2017 |
Bolivien
Ecuador