Peru, Bolivien und Ecuador
Colca Canyon
Colca Canyon
Die Anfahrt mit dem Bus dauerte über 2 Stunden länger als üblich und so kamen wir erst in der Dämmerung in Cabanaconde dem größten Dorf im Tal an. Da unser Hotel außerhalb am Canyonrand lag wollten wir mit einem Taxi dorthin fahren aber Fehlanzeige; sowas gibt es hier nicht. Es dauerte bis wir das einzige Mototaxi im Dorf fanden und der Fahrer in Erfahrung brachte wohin wir wollten. Auf der ewig langen Zufahrt zum Hotel wurde ihm plötzlich die Straße zu schlecht und er erklärte uns caminando auf deutsch "wir dürfen zu Fuß gehen" und weg war er. So standen wir mit vollem Gepäck im dunkeln in der Pampa und hatten nur eine ungenaue Vorstellung über den weiteren unbeleuchteten und steinigen Weg. Als ich nicht mehr konnte blieb ich alleine beim Gepäck zurück und Konrad machte sich mit der Taschenlampe auf, fand auch das Hotel, kam mit einem Angestellten im Auto zurück und holte mich und das Gepäck ab. Manchmal ist es abenteuerlich hier zu reisen.
Der Colca Canyon ist in den letzten 10 Millionen Jahren entstanden und von der höchsten Bergspitze bis zum Canyonboden über 3.300 Meter tief und damit tiefer als der Grand Canyon in den USA. In der Trockenzeit ist der Fluß Colca nur ein kleines Rinnsal und erst in der Regenzeit wird er zu einem reißenden Fluss..
Wir fühlten uns ein bisschen wie am Ende der Welt, 5 Tage ohne Handynetz, ohne Internet und ohne Informationen aus der Welt draußen.
Hier läuft das Leben noch gemächlich und sehr in den alten Traditionen, die Frauen in den aufwändig genähten Trachten selbst bei der Feldarbeit.
Und direkt vom Hotel aus konnten wir die Kondore beobachten, oft ganz nah wie man es bei den sehr gefährdeten Vögeln sonst kaum schafft.
Die größten Geier der Welt mit einer Flügelspannweite bis zu 3m können in der Natur bis zu 100 Jahre alt werden und bis zu 5.000m hoch fliegen.
Es ist sehr beeindruckend sie bei der Suche nach Aufwind zu beobachten und es war auch nach 5 Tagen noch nicht langweilig.
Ansonsten sind wir viel gewandert und haben im Hotelrestaurant ausgesprochen lecker gegessen, das beste Lomo Saltado in 3,5 Monaten Südamerika.
Bei der Rückfahrt erfuhren wir dann kurz vor Chivay dass der Bus heute mangels Fahrgästen nicht nach Arequipa weiter fährt. Da wir dort um 19.00 unseren Nachtbus nach Paracas erwischen mussten war das wenig erfreulich. Nach einigem Suchen fanden wir aber endlich einen Minibus mit Gepäckdach und schafften somit auch unseren nächsten Bus noch.
Es geht immer alles irgendwie
Bis vor wenigen Jahren gab es hier noch keine Straße und auch heute ist so wenig Verkehr dass die Bauern ihre Tiere mitten auf der Straße heimtreiben.
Unser Hotel direkt am Canyonrand mit wunderbarer Sicht auf die Oase Sangalle, die Dörfer auf der anderen Seite und auf die Kondore.
Diese Bäuerin amüsierte sich darüber dass wir sie bei der Pause von der Feldarbeit fotografieren wollten, genehmigte es aber sofort.
Der Weg in den Canyon, über 1.000 Höhenmeter auf schmalen Steigen mit viel Geröll.
Um meinen angerissenen Meniskus nicht endgültig zu ramponieren haben wir darauf verzichtet.
Am Canyonboden die Oase Sangalle, hier wird bei mildem Klima viel Gemüse und Früchte angebaut. Die Oase ist nur zu Fuß zu erreichen, die beiden oberen Orte werden, seit etwa 4 Jahren, wenigstens einmal täglich mit dem Bus angefahren
Lange vor den Inkas terrassierten die Collahuas bereits fast 6.000 ha der Schlucht und auch heute noch leben die meisten Menschen hier von der Landwirtschaft.
Andenkondor im Flug - mit seiner Flügelspannweite bis zu 3m und den silbrig-weiß glänzenden Schwingfedern ein beeindruckendes Schauspiel
Auf der Suche nach toten Tieren ist der Kondor bis zu 100 km rund um seinen Horst unterwegs. Da er nicht nur Aas sondern auch neugeborene Lämmer mitnimmt ist er bei den Bauern nicht sonderlich beliebt.
Kurz vor der Landung auf seinem Felsvorsprung klappt er die Flügel etwas ein und fährt die Füße aus (erinnert an ein landendes Flugzeug)
Aufbruch: | 14.05.2017 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 16.10.2017 |
Bolivien
Ecuador