Peru, Bolivien und Ecuador
Cajamarca
Auf dem Weg nach Cajamarca liegt noch ChanChan eine über 20qkm große Lehmziegelstadt, da wir bereits in Lima in der Huaca Pucllana (eine kleinere Version von Chan Chan) waren haben wir uns die Ziegelbauten hier erspart. Die Pyramiden in Lima wurden von der Limakultur etwa ab 800 n.Ch. gebaut und die in ChanChan mit derselben Technik von den Chimu etwa 100 Jahre später. Halb Lima steht vermutlich auf ehemaligem Pucllana Baugebiet und viele der alten Adobeziegel wurden von der Bevölkerung zum bauen ihrer neuen Häuser verwendet, denn keiner wusste von der geschichtlichen Bedeutung.
Und da Peru über so viele alte Stätten und Kulturen verfügt, können und wollen wir uns eh nicht alle anschauen.
Die Busfahrt war eigenartig denn der Bus hatte in der Busfarbe lackierte Fenster so dass in der 7,5 stündigen Busfahrt nur Schemen zu erkennen waren. Da es uns beiden Magentechnisch auch noch nicht ganz so gut ging hat es nicht gerade angenehmer gemacht.
Cajamarca ist eine rege Stadt eingebettet in die Andenausläufer. Die Architektur mediteran anmutend mit einigen Kirchen aus der Kolonialzeit.
Auch abends war die Stadt noch voller Leben, viele junge Menschen und eine angenehme Temperatur auch nachts tragen sicher dazu bei.
Viele Einbahnstraßen haben uns Europäern auch das überqueren derselben deutlich erleichtert. Sonst muss man immer in beide Richtungen schaun und Autos umkreisen Spur für Spur, denn Ampeln, Zebrastreifen und Fahrspuren haben keine so ganz ernstzunehmende Bedeutung. Wenn dann noch eine Verkehrspolizistin dazukommt und versucht den Verkehr zu beschleunigen ist das Chaos meist perfekt. Autos stehen kreuz und quer, jeder hupt und hupt und trotzdem schaffens die Fahrer dann immer wieder das ganze soweit zu ordnen dass sie bis zum nächsten Chaospunkt weiterfahren können. Kein Wunder dass alle empfehlen in Peru besser mit ÖPNV und nicht mit Mietwagen fahren, wir würden uns nicht zutrauen mit den peruanischen Fahrern mitzuhalten.
Das größte Übel für Cajamarca ist Yanacocha, die weltweit zweitgrößte Goldmine. Im Tagebau werden den Bauern nach und nach alle Anbau- und Weideflächen zerstört und durch den Einsatz von Quecksilber auch die Flüsse belastet. So schön die Stadt auch ist gesund kann es dort auf Dauer nicht sein.
Die Adobeziegel werden dicht hintereinander aufgestellt und dann mit einer Lehmschicht überzogen, darauf kommt dann die nächste Ziegelreihe. Da zwischen den Ziegeln immer kleine Zwischenräume sind war das Gebäude gegen Erdbeben geschützt.
Die Pyramiden sind massiv ohne inneren Räume bis zu 35m hoch gebaut , die Zeremonienfläche war auf der oberen flachgebauten Ebene.
Das muss eine immense Arbeit gewesen sein, alle diese Ziegel mit der Hand formen, trocknen und dann aufschichten.
Die Gnadenkapelle ist der Jungfrau von Fatima geweiht und von dort aus ist es nicht mehr weit zum Gipfel.
Die aus Vulkangestein gebaute Kathedrale ist im 16. Jahrhundert begonnen worden aber erst 1960 mit den Glockentürmen vollendet worden.
Die komplette Kirche ist mit Steinmetzarbeit überzogen, im Gegensatz zur üppigen Fassade ist sie innen schlicht und einfach, sehr schön.
Das Haus des Herrn ist zu respektieren, es ist keine Bedürfnissanstalt und keine Müllkippe, darauf wird nochmals extra groß hingewiesen.
Schilder wie oben könnte man in Peru überall aufhängen. der Müll wird aus dem Auto- oder Busfenster geworfen, in Grünanlagen und Flüsse gekippt. Und gerade Plastik wird hier unendlich viel verwendet, wir fallen mit unserer Baumwolltasche schon immer auf und jeder Verkäufer ist erstmal irritiert dass wir unsere Einkäufe nicht in x Plastikbeutel verpackt haben wollen. Sie schütteln auch manchmal den Kopf über uns komische Ausländer.
Die Plaza da Armaz ist in allen Städten und Dörfern so etwas wie der Mittelpunkt. Früher war der "Platz der Waffen" der Ort an dem die Verlierer von Aufständen, meistens das Volk, seine Waffen abgeben mussten und die Anführer hingerichtet wurden. Heute ist es der Platz um sich zu treffen, zu flanieren und im Gras oder auf einer Bank zu sitzen.
Auf den Treppen der Fußgängerstraßen treffen sich abends die Leute, sitzen auf den Stufen, trinken etwas und essen zusammen. Sehr gemütlich
1. Klassler beim Heimatkundeausflug in Schuluniform, die verpflichtend ist und es armen Familien erschwert alle Kinder zur Schule zu schicken.
Silla del Inka - Angeblich saß auf diesem Stuhl der rechtmäßige Inkaherrscher, zuletzt Atahualpa. Heute sitzen dort Touristen und werden für 1 Soles mit Krone und Herrscherstab geschmückt.
Aufbruch: | 14.05.2017 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 16.10.2017 |
Bolivien
Ecuador