Peru, Bolivien und Ecuador
Der Weg von Cusco nach Copacabana in Bolivien: Chucuito in Peru
Chucuito am Titicaka in Peru
Da wir nicht in die staubige Großstadt Puno wollten fuhren wir bis Chucuito, einem kleinen Dorf, mit einem Collectivo weiter. Hier gibt es nur wenige Hotels, die Menschen leben von ihrer kleinen Landwirtschaft und vom Fischfang. Im Titicacasee gibt es viele Fischzuchten auch wenn die Wasserqualität nicht besonders gut ist, viele Orte leiten ihr Abwasser ungeklärt in den See. Dazu kommt der Klimawandel und mit nachlassendem Niederschlägen verlandet der See immer mehr.
Blick von einem kleinen Hügel über den See, wir waren schwer am schnaufen um die paar Höhenmeter zu schaffen. Der See liegt ja schon auf 3.800 Meter Höhe.
Die Lagune bei Chucuito versteppt immer mehr, in einigen Jahren wird es hier kein Wasser mehr geben.
Hier im Ort steht mit Santo Domingo die älteste Kirche des Hochlandes gebaut um 1534. Unter dem Kirchenschiff befand sich ein Friedhof der Lupaca, ein Volk das vor den Inkas hier lebte. Bei der Christianisierung des Landes hat man gerne solche Stätten der "Wilden" überbaut.
Der Messner der Kirche freute sich über den Besuch, erklärte uns die ganzen Heiligen und erlaubte uns auch Fotos zu machen, das ist sonst in den Kirchen streng verboten.
Von den 4 Bögen die ursprünglich eine Kuppel hielten ist nur noch einer vorhanden, die Kuppel ist vor Jahren eingebrochen und die Gemeinde hat kein Geld sie zu rekonstruieren. Ein Teil der ursprünglichen Bemalung ist noch zu sehen.
Der Friedhof der Kirche wirkt ungepflegt, an vielen Gräbern ist nicht einmal der Name des Verstorbenen vermerkt. Auch hier liegt an vielen Stellen Müll.
Gerade im Hochland beten die Menschen noch viel zu Patchamama, der Mutter Erde, opfern ihr immer wieder den ersten Schluck Bier oder etwas Mais und erzählen einem wie wichtig der Boden zum überleben ist und gleichzeitig wird alles mit Dreck und Abfall zugedeckt. Überall wird regelmäßig der Müll abgeholt, es gibt also keine Notwendigkeit ihn so zu entsorgen. Auch wenn es bei vielen an Bildung und Aufklärung fehlt ist es für uns oft unbegreiflich wie mit der "so verehrten Patchamama" umgegangen wird.
Ein Fruchtbarkeitstempel der Inkas, innen voll mit polierten phallischen Steinen. Frauen konnten hier Kokablätter und Mais opfern um ihre Fruchtbarkeit festzustellen und zu stärken.
Der Tempel mit den vielen Phallussymbolen liegt direkt neben der Katholischen Kirche. Anscheinend war die Kirche 1534 nicht so prüde wie heute sonst hätten sie die Kirche auf diesen Grundmauern gebaut oder den Tempel zerstört
Essen in einer kleinen einheimischen Gaststätte. Erst gab es Gemüsesuppe und dann frittierter Käse mit dreierlei Kartoffeln und Mote (eingeweichter, aufgequollener und damit weißer Mais). Es schmeckte richtig lecker und unsere komplette Rechnung belief sich auf ganze 3,80 Euro. Im Vergleich dazu haben wir am Abend vorher im Hotel gegessen, meine Gemüsesuppe war nur lauwarm, schmeckte nach nichts und kostete 6 Euro. Wir gehen am liebsten da essen wo viele Einheimische sitzen da es dort auch meistens gut schmeckt.
Aufbruch: | 14.05.2017 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 16.10.2017 |
Bolivien
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