Auszeit für eine große Reise-Teil 1: Afrika
14.03.2022: Serengeti - Karatu
Sonnenaufgang über der Serengeti. Frühes Aufstehen ist angesagt. Heute verlassen wir die Serengeti. Gestern sind wir mehr als 133 km durch die Serengeti gefahren und wir haben nur einen Bruchteil erkunden können. Sicherlich kann man sich hier einige Wochen aufhalten.
Unsere Unterkunft mitten in der Serengeti, das „Pure tented camp“ - es ist auf map.me nicht zu finden- und auch sehr schlecht zu erreichen
Die Lage mitten im Nationalpark bringt es mit sich, dass wir bei Eintritt der Dunkelheit immer einen Escort für den Weg von unserem Zelt bis zum Restaurant und zurück brauchen.
Dafür bekommen wir Taschenlampen , mit denen wir Lichtzeichen geben, wenn wir abgeholt werden wollen
Ich denke, dieses Zelt ist eigentlich für eine Familie gedacht. Wie man sieht: alles in Leichtbauweise. Aber solch ein Zelt in dieser Umgebung hat etwas besonders. Man riecht die Natur, man nimmt jedes Geräusch wahr. Wir glauben, dass jeder einmal davon träumt, so etwas zu erleben. Wir dürfen unseren Traum hier wahr werden lassen.
Nachts hat es heftig geregnet und auf den Wegen haben sich tiefe Pfützen gebildet. Doch unser Timothy ist ein routinierter Fahrer und wir bleiben nirgendwo stecken.
In der Serengeti gibt es zurzeit sehr viele, gut gefüllte Wasserlöcher. An einem solchen entdecken wir diesen „friedlichen“ Zeitgenossen.
Hier sieht man eine Giraffe mit sehr heller Haut. Das liegt an fehlenden Melaninen (Pigmente). Die Farben sind dann nicht so stark ausgeprägt.
Ein Dikdik: hierbei handelt es sich keineswegs um ein junges Tier sondern um eine ausgewachsene afrikanische Zwergantilope. Es ist die kleinste existierende Antilopenart. Sie leben als Paar, sind keine Herdentiere und wenn eines stirbt, bleibt das andere allein.
Ein Long chrested Eagle (Schopfadler). Er lebt fast ausnahmslos im tropischen Afrika südlich der Sahara. Seine Federhaube machen in unverwechselbar.
Wir kommen ans Gate des Ausgangs der Serengeti. Hier wurde zu Ehren von Bernhard Grzimek (gestorben 1984) eine Gedenkstätte und eine Art Tiermuseum errichtet. Wir buchen einen Guide und machen eine Führung mit. Der Guide erweist sich als sehr wissensreich und er gestaltet den Rundgang sehr kurzweilig.
Die Älteren von uns kennen Bernhard Grzimek bestimmt aus ihrer Jugend. Berühmt wurde der Filmemacher und Direktor des Zoos in Frankfurt durch „Guten Abend, meine lieben Freunde“ in der Live-Sendung „Ein Platz für Tiere“. Von 1956 bis 1987 moderierte Grzimek 175 Sendungen.
Thomas hat fast alle gesehen, und deshalb auch diesen Text verfasst.
Durch diese Sendungen entstand auch sein Wunsch, die Serengeti zu besuchen.
Es hat lange gedauert, aber manche Wünsche erfüllen sich spät.
Sein sicherlich berühmtester Film war die Dokumentation „Die Serengeti darf nicht sterben“. Dank seiner Dokumentation wurde die Serengeti weltberühmt, die Gründung als Nationalpark erfolgte und die Serengeti gilt als das erfolgreichste Naturschutzprojekt. Grzimek wurde vielfach durch den Präsidenten Tansanias ausgezeichnet.
Besonders bekannt wurde Bernhard Grzimek durch sein kleines Flugzeug, mit welchem er über die Serengeti geflogen ist. Das Flugzeug war mit Zebrastreifen bemalt und die älteren Leute hier reden immer noch von dem weißen Mann mit dem kleinen Flugzeug mit Tebrazeichnung.
Riesige Zebraherden begrüßen uns im Krater. Auch hier hat die große Wanderung begonnen. Man schätzt, dass zur Zeit ca. 3 Millionen Gnus, Zebras, Gazellen, Antilopen und Impalas ihre große Wanderung durch die Serengeti vorbereiten und in den nächsten Wochen aufbrechen werden. Allein 500.000 Kälber der Gnus werden jährlich im Februar bis März geboren, die dann zum Ende der Regenzeit im Mai auf Wanderung gehen werden.. Die Tiere wandern entgegen dem Uhrzeigersinn durch die Serengeti, im Juli/August queren die Tiere den Mara Fluss, im Dezember sind sie wieder am Start ihrer Wanderung - im Süden der Serengeti und im Ngorongoro Krater.
Wenn die Zebras pausieren, stellen sie sich zu mehreren zusammen und schauen in alle Richtungen: so können sie früh genug auf Feinde reagieren und sich gegenseitig warnen.
Und als wir zum Lunch eine Pause machen, sehen wir diesen hübschen Vogel auf dem Baum, unter dem wir es uns gemütlich machen.
Auch dieser Artgenosse ist neugierig und keineswegs aufdringlich - eher scheu.
Ich liebe seine wunderschönen Farben!!
Heute gibt es italienische Küche: Spagetti, Hühnchen, Tomaten mit Oliven und zum Dessert Melone. Wir lassen es uns schmecken.
Hier außerhalb des Serengeti Nationalparks treffen wir wieder auf Massai, die ihre Tiere hüten. Massai dürfen sich nicht im NP niederlassen. Aber hier im Crater gibt es genug Weideflächen und ein friedliches nebeneinander wilder Tiere und solcher aus Tierhaltung. Man sieht hier ein Kind, welches die Ziegen hütet. Die Massai erachten es als sehr wichtig, dass die Kinder auch die Tiere hüten. Sie unterrichten ihre Kinder aber in den Familien selbst.
Es dauert nicht lange und wir sehen einen Riesen Pulk von Geiern, die sich über die Reste einer Antilope (erkennen wir erst später, als sich das Ganze etwas lichtet).
Ja, da ist nicht mehr viel übrig. Es war für uns ein aufregendes Schauspiel, so etwas aus der Nähe beobachten zu können.
An dieser Stelle - der Olduvai Schlucht - wurden Überreste von Schädeln der homo sapiens gefunden. Sie sollen vor 1,7 bis 1,9 Millionen Jahren hier gelebt haben. Olduvai gilt als eine Wiege der Menschheit und ist aufgrund seiner zahlreichen prähistorischen Funde ein beliebter Ort Archäologen und paläontologischer Paläontologen (Wissenschafter der Lebewesen und Lebewelten).
Wir fahren aus dem Crater heraus und sehen am Wegesrand ein weiteres Denkmal. An dieser Stelle ist der Sohn von Bernhard Grzimek bei Dreharbeiten mit dem Flugzeug tödlich verunglückt. Michael Grzimek wurde nur 25 Jahre alt.
Wir verlassen den Ngorongoro Crater und fahren zurück nach Karatu. Dort steigen wir in der „Karatu tented lodge“ wie vor einigen Tagen ab, bevor es morgen zum Lake Natron geht.
Aufbruch: | 26.02.2022 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 28.06.2022 |
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