Auszeit für eine große Reise-Teil 1: Afrika
28.03.2022: Stonetown - Daressalam- Kigali
Morgens um 6.30 Uhr sind die Testergebnisse da. Wir sind beide negativ-hurra!
Thomas erledigt schnell die Gesundheitserklärung und dann können wir hier auf der schönen Dachterrasse frühstücken.
Das ist unsere Strecke für heute: mit der Fähre nach Daressalam und von dort fliegen wir am späten Nachmittag nach Kigali/Ruanda
Vorher steht uns wieder das lästige Wegrennen vor den vielen hilfsbereiten Verkäufern und Kofferträgern bevor.
Ich denke, der Massai, der hier zum Hotel gehört, wird uns bei den Koffern helfen.
So wären wir schonmal versorgt—er steht Tag und Nacht vor dem Eingang und wartet auf Arbeit
Es sind nur ca 500m bis zum Hafen, aber mit den großen Koffern für uns zu viel.
Aber erstmal gibts Frühstück auf der Dachterrasse. Das Frühstück war von uns für 07:00 Uhr gewünscht worden. Als wir dann auf das Dach kamen, war noch nichts auf Frühstück zu schließen. Aber husch-husch wurde alles herbeigeschafft und wir haben das Frühstück genossen.
Zu „Prison Island“ - den Besuch haben wir uns erspart, denn dort gibt es nach meinen Recherchen nur einen kleinen Zoo mit Riesenschildkröten, deren artgerechte Haltung umstritten ist-ansonsten ist es eher etwas für Schnorchler
Es sind 2 Massai , die unsere Koffer später durch die Fußgängerzone bis zum Hafen rollen und tragen- am Check-in werden sie von uns entlohnt und wir haben den nächsten Träger an der Backe
Wir können uns kaum wehren, da schiebt er unsere Koffer schon auf den Gepäckwagen. Er folgt uns weiter und ist mit der „Entlohnung“ zum Schluß natürlich unzufrieden. Sie verlangen dreist einen hohen Obolus, den man auf keinem Fall leisten sollte.
Wir suchen unsere Plätze in der VIP-Klasse—die ist hier nur wenig teurer als ein Standard-Platz. Dafür aber klimatisiert und nicht so voll.
Das sind die „Standard-Plätze“—hier muß man durch, wenn man zur Toilette will. Es ist hier ätzend heiß und laut.
Wir - aus dem VIP- Bereich - dürfen als erste das Schiff verlassen, was aber wenig nützt, da die Gepäck- Collie erst nach den Passagieren von Bord gehen.
Nachdem fast alle Passagiere von Bord sind, kommen auch endlich die Gepäckwagen in Sicht- sofort stürzen sich alle Porter zu den Wagen- und obwohl wir verabredet haben, unser Gepäck die paar Meter jetzt selber zu rollen- sehe ich unseren Koffer auf den Schultern eines Porters Richtung Ausgang “schweben” den anderen schiebt er mit der anderen Hand.
Meine Blase drückt - es gab Kaffee auf dem Boot- so ergebe ich mich dem Schicksal. Thomas bittet den Porter, mich zu einer Toilette zu bringen- sowas gibts doch wohl hier am Hafen?
Weit gefehlt- er führt mich weit raus aus dem Hafengelände zu einer Kirche, dort sind öffentliche Toiletten- wer mich kennt, weiß, dass ich viel lieber eine Naturtoilette genutzt hätte. So waren wir sehr lange unterwegs und mein Begleiter musste auch noch den geforderten Obulus von 500TZS -ca 10 Cent- für mich löhnen.
Als ich zurückkehre erinnert mich Thomas , dass ich beide Pässe habe- “Bitte beim nächsten Mal meinen Pass hier lassen! Was hätte ich gemacht, wenn sie dich überfallen oder gekidnappt hätten?”
Hm- Ich fühlte mich in keiner Sekunde unsicher oder bedroht- hatte ich doch schon ganz andere Situationen erlebt.
Schwamm drüber- Thomas hat den Taxifahrer im Nacken-dieser möchte
20 US$- ich habe vorher schon gegoogelt und kenne die Summe von 8-10 US$
für die Fahrt zum Airport. Die bieten wir ihm selbstsicher an- ein kläglicher Versuch seinerseits mit 15US$, lenkt er dann bei 10 ein, da er auch -oh Wunder- von unserem Porter gedrängt wird.
Einträchtig traben wir alle aus der kühlen Halle in die Hitze zu einem abenteuerlichen Fahrzeug, welches erstmal von einigen Motorbikes befreit werden muss. Koffer rein- Porter 5 US$ in die Hand gedrückt- sein nur sehr kurzes Verlangen nach mehr zeigt, dass die Summe mehr als angemessen war- Verabschiedung mit Ghetto-Faust und “stay safe” rein in dem heissen Wagen.
Für die ersten 2km brauchen wir eine halbe Stunde- wir stellen die Klimaanlage an, die aber bei weit geöffneten Fenstern null Wirkung zeigt.
Unser Fahrer steuert eine Tanke an und tankt für 10.000TZs- ganze 4 Liter!
Nun schließt er die Fenster und es wird erträglich.
Die restlichen 8 km schaffen wir in 20 Minuten.
Nach einer halben Stunde haben wir die ersten 2km aus der Chaos-Stadt geschafft. Die restlichen 8km gehen recht flott
Der Airport von Daressalam ist wirklich überschaubar- und leer!!
Ehrlich gesagt, bin ich nun froh, das Land zu verlassen-die Hitze und das ewige Spießrutenlaufen schafft mich
An drei verschiedenen Stellen wurde unser PCR- Test genauestens kontrolliert.
Wir müssen viele Fragen beantworten: Woher wir kommen, was wir in Rwanda wollen, unseren Beruf, wie lange wir bleiben, wohin wir von dort gehen, welches Hotel….usw….. dieses Land ist wohl etwas Besonderes und nicht jeder darf da so einfach einreisen!
Außer uns geht noch die Fussball Junioren-Nationalmannschaft aus „Zentralafrika“ mit an Bord -alles junge Männer von 16-18 Jahren, die kein Englisch-nur Französisch sprechen und wohl noch nie geflogen sind und erstmal auf den falschen Plätzen sitzen
Wir landen pünktlich um 18 Uhr—außer uns paar Leuten aus der kleinen Maschine ist alles leer—demnach könnte die Einreise schnell gehen.
Aber wir müssen nochmal viele Fragen beantworten und noch das „Visa on Arrival“
beantragen und bezahlen. Kosten: 50 US$ p.P.
Und dann tatsächlich noch einen PCR-Test machen! Kosten diesmal 65 US$ p.P.
Laut Internet sollte das abgeschafft sein, aber in der Übergangszeit kassiert man noch mal weiter.
Das dauert alles so lange, dass wir die letzten sind. Die komplette Ankunftshalle ist leer und auf dem Kofferband warten einsam und allein nur noch unsere Koffer.
Übrigens herrscht hier überall Maskenpflicht.
Draußen holen uns Arthur und Steven ab. Steven ist unser Guide hier für Ruanda.
Auch sie tragen Masken—sogar unser Arthur—der gerne nach seinen eigenen Gesetzen lebt…
Es ist zwar schon dunkel, aber wir erkennen schon einen riesigen Unterschied zu den meisten anderen afrikanischen Ländern: die Straßen sind blitzblank, die Anlagen und Straßenränder gepflegt. Alle tragen Masken! Alle auf der Straße und sogar in den Autos.
Wir fahren ins „Hotel des Mille Collines“ , welches auch in der traurigen Geschichte Ruandas eine Rolle spielte.
Aber dazu Morgen mehr.
Aufbruch: | 26.02.2022 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 28.06.2022 |
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