Auszeit für eine große Reise-Teil 1: Afrika
09.04.2022: Addis Abeba - Lalibela
Mit dem Hotel- Shuttle fahren wir zum Airport- vom “ Jupiter International Hôtel Bole” sind es keine 4km
Wir sind erstaunlich schnell durch mit allem und haben nun noch reichlich Zeit
Wir landen auf dem kleinen Airport in Lalibela. Der Flughafen ist so klein, dass die Koffer direkt aus dem Flieger auf einen Rollwagen und von dort von uns genommen werden.
Dann folgt nur eine kleine Halle und ich sehe Happy schon von weitem.
Doch mein Blick geht noch nach links, da war wohl mal die Wartehalle- sie ist vollkommen zerstört: alle Scheiben eingeschlagen, alles an Mobilar zertrümmert, ein fürchterliches Bild der sinnlosen Zerstörung. Ein Mann, der meinen Blick bemerkt, bleibt kurz stehen mit den Worten: “that were the Terrorists“
Wie mag dann erst Lalibela aussehen?
Erläuterung: die genaue Beschreibung der Rebellen:
TPLF = Tigray people`s liberation Front
Ich bin so glücklich, Happy gesund wieder zu sehen
Er hat viel durchgemacht: geflohen, um sein Leben gebangt, mit angesehen wie ein Freund umgebracht wurde, im Gefängnis gesessen und die Kinder in Sicherheit gebracht
Happy hat einen Shuttle für uns besorgt, die Fahrt dauert ca 30 Minuten und wir stoppen, um Thomas einen Blick von oben auf Lalibela zu zeigen
Gleich gehts zum Markt—heute ist Samstag, da ist der große Wochenmarkt, welcher direkt am „Blue Nile“ -Hotel beginnt
Mit dabei ist Joseph- der treue Anhänger von Happy und ein weiterer junger Mann,
die uns alle bettelnden Leute fernhalten
Immer wieder werden wir angesprochen und begrüßt—Happy sagt, man ist so froh, dass sich wieder „Foreigner“ hertrauen
Das ist Hopfen, aus dem das hiesige Bier gebraut wird. Ich kenne es von den Hochzeiten, zu denen ich in der Vergangenheit mit Happy eingeladen war.
Bei unserem ersten Besuch vor 5 Jahren waren wir auf 3 Hochzeiten an einem Tag.
In diesem Zusammenhang berichtet mir Happy, dass einer der Bräutigame bei dem wir auf der Hochzeit waren, auch erschossen wurde. Sie fielen in sein Haus und fragten nach Essen.
Er meinte, er habe nichts, aber sie fanden Injera, bezeichneten ihn als Lügner und richteten ihn vor den Augen seiner Frau und Kinder hin.
Es ist laut und staubig—natürlich werden wir angefasst und auch angebettelt, aber unsere Begleiter halten uns alle vom Leib
Anschließend kehren wir im Blue Nile Restaurant auf ein Getränk ein.
Momentan ist Ramadan d.h. 46 Tage wird auf jegliche tierische Produkte verzichtet.
Von daher ist das Angebot dünn, aber auch wegen des Krieges ist immer noch alles knapp. Als Happy z.B. eine Cola bestellt, gibt es keine mehr
Nach einer kurzen Pause ziehen wir mit Happy noch einmal durch den Ort überall sehen wir zerstörte Gebäude…
Der größte Mangel herrscht momentan an Strom und Wasser.
Die Rebellen haben alle Stromleitungen durchbrochen und es gibt noch nicht viele Solaranlagen , eine generelle Versorgung gibt es überhaupt nicht mehr.
Die Versorgung findet nur über Generatoren statt. Deshalb gibt es an vielen Stellen im Ort nur noch von ca 18-21 Uhr Strom.
In diesen 3 Stunden müssen wir alles laden was wir an Technik haben.
Wir besuchen das „Top twelve Hotel“ —der Eigentümer zeigt uns ein paar Zimmer und die tolle Aussicht von den Balkonen
Es wurde auch zerstört , aber es soll bald wieder Gäste empfangen und er macht eifrig Werbung
Happy berichtet, dass die Menschen hier alles verloren haben. Es fielen die bewaffneten Rebellen in Gruppen in die Häuser, zerschlugen alles und nahmen alles mit.
Es waren teilweise Kinder unter 10 Jahren, die Waffen hatten und nicht zögerten, sie einzusetzen.
Die Waffen nahmen sie von den Toten an sich.
Nun wird auch den Männern und Kindern hier der Umgang mit Waffen beigebracht.
Wir sehen viel Militär—die tatsächlich ein MG haben und einer Traube Kindern—tatsächlich nicht älter als 10 Jahre erklären, wie man sie benutzt.
Wir trauen unseren Augen kaum.
Happy hat sich nun aber auch zwangsläufig damit beschäftigt und den Umgang mit Waffen geübt.
Ich fürchte, man traut dem Frieden noch nicht richtig.
Nach Sonnenuntergang verschwindet die ganze Stadt im Dunkel.
Nur ganz wenige Häuser mit Solaranlagen verfügen über Licht.
Wir dürfen den Router ab 20 Uhr mit ins Zimmer nehmen und so das Internet nutzen. Das geht auch im Dunkeln.
| Aufbruch: | 26.02.2022 |
| Dauer: | 4 Monate |
| Heimkehr: | 28.06.2022 |
Tansania
Deutschland
Ruanda
Kongo / Demokratische Republik Kongo
Burundi
Äthiopien
Simbabwe
Botsuana
Sambia
Südafrika
