Auszeit für eine große Reise-Teil 1: Afrika
10.04.2022: Lalibela
Heute ist Sonntag und für Thomas der erste Tag der Kirchen-Besichtigung.
Er startet mit Joseph um 8 Uhr zur ersten Runde.
Die Kirchen werden sehr voll sein, da am Sonntag natürlich alle die Kirchen besuchen, dafür gibt es auch unvergessliche Eindrücke mit den Zeremonien und den vielen interessanten Menschen.
Thomas berichtet über seine Besuche in den Kirchen im separaten Kapitel hier im Blog.
Happy holt mich gegen 9 Uhr ab und möchte mit mir das Krankenhaus am Rande von Lalibela besuchen. Dabei ist wieder ein „Freund“ von ihm
Happy hat sehr viele Freunde, das wurde uns schon beim ersten Besuch bewußt.
Er ist sehr beliebt, auch dank seines großen Herzens und Hilfsbereitschaft.
Nun ist es so, dass er noch mehr Freunde bekommt, weil man sich durch unsere Anwesenheit sowas wie einen „Geldregen“ erhofft.
Das war schon gestern so—außer Joseph begleitete uns ein junger Mann, der von seinem Studium berichtete und dass die Rebellen alle Bücher verbrannten.
Nun bräuchte er dringend neue Bücher, sonst könnte er sein Studium nicht fortsetzen. Wir haben ihm Geld für neue Bücher gegeben.
Der junge Mann heute berichtet auch, dass er alles verloren hat—inklusive Kleidung. Auch er hofft auf Hilfe von Happys „Foreigners“
Ich lehne erstmal ab. Erkläre, dass wir schon einiges für die Kinder hier tun und wir leider nicht allen helfen können.
Er ist etwas bedrückt , aber bettelt nicht aufdringlich.
Wir besuchen das Krankenhaus—es ist bedrückend, die Rebellen haben die meisten Betten zerstört oder mitgenommen, sodass viele auf dem Boden liegen müssen.
Auf dem ganzen Gelände befindet sich auch Militär—auch sie müssen irgendwo übernachten
Wir kommen noch an einer Kindergartenschule vorbei, die doch geschlossen ist, da sie den Soldaten als Unterkunft dient.
Es ist Sonntag und die Klassenräume weitestgehend leer. Ein paar Kinder besuchen aber trotzdem die Schule, da sie wegen des Krieges viel versäumt haben.
4 Monate fiel die Schule komplett aus—-sobald ich vorsichtig den Klassenraum betrete, springen alle auf und begrüßen mich
Ich hätte hier Tütenweise Stifte und Hefte mitbringen sollen!
Es fehlt hier an Dingen die für uns selbstverständlich sind und viele im Überfluss besitzen
Die Kinder sind SO lernbegierig—ein Junge wird an die Tafel gerufen um etwas zu lösen. Ein weiterer korrigiert ihn an der Tafel und alle applaudieren!
Dieser bedrückende Raum ist für die Lehrer, die mal eine Pause brauchen, wenn sie rund um die Uhr im Einsatz sind, oder ihr Heimweg einfach zu weit ist
Wir kehren zum „Blue Nile“ zurück und ich wollte den „Freund“ noch zum Essen einladen, aber er lehnt ab. Da er sich nicht von der Stelle rührt, und er mir doch leid tut, drücke ich ihm Geld in die Hand und er verabschiedet sich dankend.
Gegen 12 Uhr sind auch Thomas und Joseph zurück. Es wird ihnen zu heiß und Thomas berichtet auch über die zunehmende Fliegenplage.
Joseph bekommt seinen Anteil des Geldes für seine „Guide-Dienste“. Thomas ist seit 3 Jahren sein erster Gast und er lebt nun in einem Haus, in dem er nur ein Bett gemietet hat.
Bei seiner Vermieterin steht er wohl schon seit Monaten in der Kreide, sodass sie angeblich schon seine Bettdecke verkauft hat.
Wir haben aber auch für ihn außer dem „Geldsegen“ noch Kleidung mitgebracht
Für heute Nachmittag haben wir hier im „Blue Nile“ eine Torte backen lassen.
Die nehmen wir mit ins „Happy Family house“
Sie wiegt ca 3kg und wird gut verpackt mit uns im Tuktuk zum Kinderhaus transportiert
Wie immer, sind außer den Bewohnern auch einige der Nachbarkinder zu Gast.
Viele wollen die „Foreigner“ sehen.
Links ist der jüngste der Waisen—Ananiya—er ist ganz schön propper geworden-rechts ist Beti und vorn in der Mitte ein Nachbarjunge
Die ganzen Kinder inklusive einiger Nachbarskinder, inclusive der Tante und der Schwester von Happy
Sentayew fehlt heute
Mein Patenkind Mahder —sie ist schon 16 Jahre alt und hat sich von ihren langen Haaren getrennt.
Das haben hier viele Mädels gemacht, da es in Lalibela ja nun kein Wasser mehr gibt und man sich nur noch selten die Haare waschen kann
Das ist die Torte—wir schneiden sie erstmal in 24 Stücke—20 Kinder haben wir gezählt. Die Erwachsenen, inklusive Happy essen keine, da sie fasten
Nachbar- Nachbar- Ananiya-Kidu - Tesfahun - Hapetamu
Alle sind am mampfen—Übrigens essen Mahder und ein weiterer älterer Junge auch keinen Kuchen, weil sie fasten und in dem Kuchen ja Eier und Milch sind
Ananiya isst dafür umso mehr: ich zähle 3!! Stücke
Aber da heute sein 3. Geburtstag ist, gibt man gern
Nachbar- Nachbar—Ananiya-Kidu- Tesfahun-Hapetamu
Sie schmieren sich etwas von der Sahne ins Gesicht, dass ist Geburtstagsbrauch
Hier sammeln die Frauen Wasser, welches in einem dünnen Rinnsaal vom Fluß kommt. Sie brauchen lange, bis da mal ein Kanister voll wird. Dieser muss dann noch weit bis nach Haus geschleppt werden
Ich möchte gern das Guesthouse sehen, in dem ich bei meinem ersten Besuch mit meiner Freundin gewohnt habe
Unzählige dieser kleinen „Cafés“ findet man hier—der Kaffee wird immer frisch gemahlen und gebrüht und kostet 10-20 Birr / 20-30 Cent
Viele Männer sitzen hier stundenlang bei Kaffee und Gesprächen
Ab 18.30 Uhr gibt es wieder Strom und so mancher TV wird angestellt und Fußball geguckt.
Punkt 21 Uhr verschwindet die Stadt wieder im Dunkeln
Wir bekommen von der Rezeption immer ab 20 Uhr den Router in unser Zimmer geliefert, so können wir auch noch ím Dunkeln ins Internet, denn das läuft auch ohne Strom.
Aufbruch: | 26.02.2022 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 28.06.2022 |
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