Auszeit für eine große Reise-Teil 1: Afrika
03.03.2022: Soroti
Heute beginnt unsere eigentliche Charity- Mission: wir besuchen 10 Senioren, die Denis nach Bedürftigkeit ausgewählt hat und auch was wer bekommt.
Er holt uns um 10 Uhr vom Hotel ab und wir fahren eine knappe Stunde ins weite Nichts außerhalb der Stadt. Die Matratzen, wurden schon gestern von einem seiner Neffen mit dem Moped in das Dorf gebracht. Wir sind sehr angetan, was die Menschen hier auf sich nehmen um anderen zu helfen. Er war sicherlich mehrere Stunden auf dem Moped für diese Tour mit den Matratzen unterwegs.
Auf halben Wege fällt Denis ein, dass er vergessen hat die Torte, die wir gestern noch beim Bäcker bestellt haben abzuholen. Auch damit wird wieder ein Neffe beauftragt, der diese nun auch mit dem Moped abholen muss.
Aber Denis war ja nicht untätig heute in der Früh, er hat schon die Netze für die Fußballer bezahlt und auch ins Dorf bringen lassen.
Für die Mutter von Denis und eine Nachbarin gab es Schokolade. Diese wurde direkt verzehrt. Sie aßen sie mit Hingabe
Alle Brillen, bekamen wir von einer Spenderin - vielen (B)Dank an Karin B. aus Mönchengladbach für die vielen Brillen - werden durchprobiert. Und letztendlich passt eine auch. Die Mutter von Dennis (in blau) möchte auch gerne eine, obwohl sie noch sehr gut sieht
Glückliche Gesichter bei allen—die Mama von Denis-heißt Atamo Magdalena und ist 76 Ähre alt, hat 11 Kinder und um die 80 Enkel- und Urenkelkinder!
Ein Riegel Seife, 1 kg. Zucker, 10 kg Reis, Brot und Kuchen werden an Acero (78 Jahre) gegeben. Sie hat keine Angehörigen und benötigt Unterstützung
Die gekauften Matratzen werden verladen, denn wir müssen los. Neun Personen in 9 verschiedenen Dörfern stehen auf unserer Liste.
Im ersten Dorf, unsere Ankunft wird begleitet. Der Bruder von Denis und einer seiner Neffen helfen uns beim tragen
Dies ist Modesta - 80 Jahre alt - niemand weiß es genau - sie ist fast blind und ihr ganzer Körper schmerzt. Ihre Hütte wurde angesteckt und ist kmplett abgebrannt. Nun lebt sie mit einer Tochter, die todkrank ist bei einer Freundin
Fertig - Modesta wird es kaum erkennen, aber sie wird schlafen wie auf Wolken. In den nächsten Tagen wird sie auch ein Bettgestell bekommen. Dann ist das Hinlegen und Aufstehen auch einfacher.
Die Kinder lassen uns nicht aus den Augen, aber sie sind nicht aufdringlich. Hierher kommen selten Besucher und sie sind sehr zurückhaltend
Dies ist Theresia (76). Auch hier sind unsere Mitbringsel willkommen. Auch sie bekommt eine Matratze
Dies ist das Haus von Dominique. Wir müssen die Matratze biegen, sonst passt sie nicht durch den Eingang.
Dominique wird auch ein Bettgestell erhalten, auf das bisherige passt die Matratze nicht. Es muss umgeräumt werden, aber dass will der Neffe von Denis machen.
Er hat einiges in seiner Hütte—da muss er erstmal aufräumen....
Dominique bekommt auch ein Glas gekochte Mettwurst, So etwas hat er noch nie gesehen, geschweige gegessen. Er bringt alles rein. Dominique ist mit seinen 85 Jahren noch recht rüstig.
Denis lädt Dominique zum Lunch ein - wir wollen alle bei seinen Eltern essen. Dominique überlegt, verschwindet in seiner Hütte und....
.. schwupps schiebt er sein Fahrrad raus. Dominique fährt noch Fahrrad. Auch längere Strecken. Wir sind baff
Es gibt auch noch BH´s und Bustiers. Erst war ich unschlüssig und fragte Denis vorsichtig, ob das wohl auch etwas sei. Er krallte sich alles und rannte zu den Frauen. Er taxierte und verteilte. Man sieht die Freude
Und weiter gehts ins nächste Dorf. Teilweise müssen wir laufen, weil die Häuser nicht mit dem Auto erreichbar sind.
Die ist Adjiko (86) sie bekommt Reis, Brot, Zucker, Seife und Kuchen. Sie wird im Juni eine Matratze bekommen. Dann hat Denis Gäste aus Kuwait, die auch spendabel sind.
Philip wohnt weit abseits der Strasse, Unseren Helfern macht das aber nichts aus- sie schleppen unermüdlich und haben weiter gute Laune
Er hat sie noch und auch ein Hemd von uns—auch die Decken erkennen wir wieder.
Seine Augen leuchten, als er die Tüte sieht—sofort überprüft er den Inhalt und packt den Kuchen aus, den er sofort verspeist
Er genießt ihn sichtlich, wir haben ihm auch 2 Stück in die Tüte gepackt. Leider leidet er nun auch noch an Demenz—er erkennt Denis oft nicht mehr.
Der Reis und der Zucker— und sicher auch das Brot wird mit der ganzen Familie geteilt, aber den Kuchen kann er bestimmt allein essen
Ich habe das schon öfter erlebt, für Thomas ist es neu: das Kind fängt an zu schreien, als es uns sieht—es hat noch nie vorher Weiße gesehen
Nun gibt es lunch für alle: Gloria hat gekocht: Huhn und Reis, Süßkartoffeln und dazu gibt es frische Avocados
Viele sind eingeladen—hier wird immer geteilt.
Thomas verteilt während ich aufschneide. Der Teller ist immer blank geputzt, wenn er die Runde gemacht hat.
Auch die 3 Damen genießen…
Wir müssen uns auf den Weg machen. Am Nachmittag findet ein Fußballspiel anlässlich unseres Besuches und unserer Spendenaktion statt.
Dominique war auch zum Lunch hier und hat von den anderen erfahren, dass sie Seife bekommen haben. Daraufhin hat er sich bei Denis beschwert - zum Glück haben wir genug gekauft.
Zurück zum Fussball:
Thalia hatte die Idee hierfür und hat Fußballschuhe, Bälle, Handschuhe in ihrem Verein TSV Barmke gesammelt. Dann wollte sie noch Netze und Tore kaufen. Da Tore bereits vorhanden waren, hat Denis Netze besorgt und entsprechende Halterungen aus Metall bestellt.
Unsere Ankunft am Sportplatz. Hunderte Kinder und Erwachsene bereiten uns einen unglaublichen Empfang und jubeln.
Die Kinder sind aus dem Häuschen-immer wenn sie uns sehen, klatschen sie und winken uns zu.
Wir fühlen uns wie die Könige
Wir - neben mir Gloria, die das Mittagessen gekocht hat - werden zu unseren Plätzen geleitet. So etwas haben wir noch nie erlebt
Dicht drängen sich die Kinder hinter uns. Jeder möchte uns so nah wie möglich sein. Immer wieder spüre ich Hände die mein Haar streicheln oder meinen Nacken berühren.
Aufstellung zum Anpfiff. Alle Spieler begrüßen uns mit Handschlag. Sogar ein richtiger Schiedsrichter ist vor Ort. Thomas lobt adhoc sein Original EM2020 Trikot aus: der Spieler, der das erste Tor schießt, bekommt es.
Viele Kinder kamen direkt nach der Schule zum Platz und haben viele Stunden auf uns gewartet. Er hat seine Schulsachen dabei…
Team Gelb hat mit 4:0 gewonnen.
Dieser junge Mann hat das Trikot von Thomas gewonnen und freut sich riesig
Wir öffnen den Koffer mit den Spenden des TSV Barmke. Torwarthandschuhe finden direkt den passenden Träger.
Denis erläutert in der lokalen Sprache noch einmal das Sponsoring, welches für den Verein - und nicht für einzelne ist. Alle hören gespannt zu.
Und dass das Sponsoring ja vielleicht auch weiter geht.
Wir zeigen noch ein Bild der Initiatorin und alle wollen das Thalia auch hierher kommt.
Leider sind viele der Fussballschuhe für die beiden ersten Mannschaften des Vereins zu klein. Aber hunderte von Kinder die kleiner sind, kommen als Träger in Frage.
Der Coach hält auch eine Dankesrede, bedankt sich bei Thalia und dem TSV Barmke Damenfussball und dann erklärt er, dass ein Gastgeschenk zeigen solle, wie dankbar man ist. Es werden Hühner angereicht und Thomas ist - was selten vorkommt - sprachlos.
Eine besondere Ehre wird uns zu Teil. Ein Tag, den wir sicherlich nicht vergessen werden. Und wir haben schon Pläne für das nächste Jahr. Vielen Dank an Thalia und Ihr Team.
Aufbruch: | 26.02.2022 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 28.06.2022 |
Tansania
Deutschland
Ruanda
Kongo / Demokratische Republik Kongo
Burundi
Äthiopien
Simbabwe
Botsuana
Sambia
Südafrika