Auszeit für eine große Reise-Teil 1: Afrika
04.04.2022: Bukavu - Burundi
Morgens um 7 Uhr soll es losgehen.
Wir sind bereit. Unsere neuen Reiseleiter für Burundi, Evrard und Edouard sind auch gestern Abend schon angereist und halten sich auch irgendwo in der Nähe auf.
Wir wundern uns, da wir davon ausgingen, dass uns Julien zur Grenze bringt und uns dort „übergibt“
Auch Julien und der Fahrer Denny stehen für uns bereit.
So starten wir gegen 7.30 Uhr mit 2 Autos und 4 Begleitpersonen Richtung Grenze
Diese Zeitangabe ist natürlich wieder ein Witz: wir brauchen für die Strecke mehr als das Doppelte!!Außerdem passieren wir den Ort „Muturale“ —hier fand erst 2014 ein blutiges Massaker statt
Wir fahren im „Konvoi“ mit unseren 2 Fahrzeugen. Viele Male hält man uns an.
Immer bewaffnete „Polizisten“—ob es wirklich Polizisten sind, kann ich nicht sagen. Sie tun auf jeden Fall wichtig und diskutieren meist mit Julien.
Ich denke, sie fragen immer nach Geld.
Korruption wird hier GANZ groß geschrieben.
Aber Julien wimmelt alle ab. Und sagt auf unsere fragenden Blicke immer: „everything ok“ —wir würden ja gern mehr erfahren, aber wir haben schon vorgestern gemerkt, dass sein Englisch sehr schlecht ist.
Denny fährt schnell und wir werden stundenlang durch Auto geschleudert. Einmal auch mit Schwung auf unsere Bananen (ja—die haben wir immer noch )
die dann an der Hose von Thomas kleben.
2 Mal müssen wir für eine Pipi-Pause stoppen—einmal habe ich mich gerade wieder angeplünnert—da kommt ein bewaffneter Mann aus dem Gebüsch gesprungen.
Ich bin schon an der Autotür, als ich höre wie er Thomas anspricht und Julien steigt aus dem Auto und diskutiert mit ihm bis wir wieder im Auto sind.
Er wollte auch Geld—aber irgendwie hat Julien auch ihn abgewimmelt.
Nach einer gefühlt-endlosen Fahrt sind wir dann an der Grenze. Zuerst nun die Ausreise aus dem Kongo.
Natürlich wollen die hier nochmal Geld machen—d.h. Entgegen den Angaben vom AA und auch den Schildern, die überall hängen, verlangt man von uns noch mal einen Schnelltest.
Da hilft keine Diskussion—wir zahlen die 20 US$ —die in der Jackentasche des Beamten verschwinden und begeben uns dann in den hinteren Teil des Gebäudes zum Test.
…aber bestimmt nicht auf einen Antigentest….
Wir sind doch etwas aufgeregt, denn inzwischen sind wir beide heftig erkältet!
Thomas ist zuerst dran —als der Beamte einen Moment aus dem Raum geht, macht er schnell ein Foto von dem Chaos
Als Thomas fertig ist, raunt er mir noch zu: „der fragt auch nach Geld“
Ich habe ihm einen Dollar angeboten, aber er sagt, damit kann er nix anfangen—er braucht die eigene Währung—komisch—na, mich hat er nicht gefragt.
Nach 10 Minuten haben wir das Ergebnis: natürlich negativ!
Jetzt bekommen wir den Ausreisestempel in unseren Pass und dürfen weiter.
Julien erklärt seine Mission für beendet und nimmt dankend ein Tip von uns entgegen.
Edouard und Evrard „übernehmen“ uns nun.
Es geht zu einer Stelle, wo wir 40 US$ für das Visum und weitere 15 US$ für einen Schnelltest abdrücken dürfen.
Ja—ihr habt richtig gelesen: weiterer Test ist nötig—Diskussion zwecklos.
Zahlen, Pässe zeigen und wir bekommen einen Wisch, den die Dame unterschreibt.
Mit dem gehts in ein anderes Büro, welches noch mal bestätigen soll, dass wir wirklich bezahlt haben—Echt, jetzt?
JA!!
Hier stehen wieder unzählige Pendler und Edouard schiebt sich mit unseren Unterlagen nach vorn.
Dann: Systemausfall! Man kann die Bestätigung des Gelderhalts nicht geben, ohne Computer!
Hää?? Die Dame vorhin hat doch den Empfang quittiert!
Diskussion zwecklos….warten….
Nun an der Visastelle anstellen um den Stempel in den Pass zu bekommen.
Hier ist wieder großes Gedränge: die Pendler mit ihren Laufzetteln haben es auch eilig.
Edouard schafft es in 20 Minuten sich an die erste Stelle zu schieben.
Nun noch zum Test
Vorher wieder Schreibkram—Pässe zeigen, Test.
Dazu noch: alle freuen sich uns zu sehen. WEISSE kommen rüber…
Immer fragen sie nach unseren Namen, woher wir kommen usw…
Dann kommt ein Inge raus und ruft unsere Namen auf.
Hurra, wir sind frei!!
Beim rausgehen höre ich noch wie immer unsere Namen von vielen gemurmelt werden.
Dann werden wir in unsere Unterkunft gefahren. Leider erstmal in die Falsche—wir beschweren uns und landen dann nach kurzem Streß in der richtigen.
Abends holt uns Edvard ab und fährt mit uns in die Stadt zum Abendessen.
Edouard läßt sich entschuldigen, er fühlt sich nicht gut.
Wir sind erstaunt, wie ruhig und gesittet es hier im Gegensatz zum Kongo zugeht.
Wie sauber alles ist und wie gesittet man fährt!
Bei Google haben wir gelesen, dass Burundi auf Platz 1 der ärmsten Länder sein soll!
Es sieht aber alles wunderschön aus. Nur dass wirklich SEHR viel bewaffnete Soldaten überall herumstehen irritiert etwas.
Wir besuchen zuerst ein Cafe, welches wir dann aber mit dem netten Kellner wieder verlassen, der gerade Feierabend hat und uns ein nettes Lokal in der Innenstadt zeigt
Vor dem Essen bringt man uns Wasser und Seife zum Hände waschen—dieser Service gehört zu vielen Restaurants
Der Junge möchte noch ein Foto mit uns und verschwindet dann—Edvard sagt, es ist der Sohn von…….vergessen von wem—jebenfalls kannten sie sich
Das war ein schöner Abend!
Wir fahren zurück und schlafen gut nach dem aufregenden Tag im schönen „Hotel Club du lac Tanganyika“
Aufbruch: | 26.02.2022 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 28.06.2022 |
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