2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas
New Mexico & Arizona ab 06.02.2014: 7 – AZ 2 – von 12.02. bis 22.02.2014 2640 km
Ziel: Petrified Forrest, Tucson, Phoenix, Grand Canyon South Rim und dann weiter nach Las Vegas, Nevada
Wetter: heiter bis sonnig, 20º bis 30º
Nach knapp 4 Monaten sind wir wieder zurück in Arizona um uns diesmal den südlichen Teil dieses Staates anzusehen.
Unser erster Halt hier gilt dem Petrified Forest NP, in dem wir dann auch gleich mal gut 5 Stunden verbringen. Hier eine kleine Zusammenfassung der Punkte, die uns besonders gut gefallen haben. Im nördlichen Teil des Parks, der Painted Dessert sind vor allem solche farbenprächtigen Sandsteinformationen zu bewundern.
Von der Route 66, die einst mitten durch den Park führte sind nur noch die Telegraphenmasten die an ihr entlang führten und dieses Relikt eines Autos zu sehen.
Beim Puerco Pueblo und am nahegelegenen Newspaper Rock sind sehr schöne Petroglyphen zu sehen, die teilweise sogar zur Bestimmung der Sommer-Sonnwende verwendet wurden.
Bei den Tepees dann weitere Sandsteinformationen,
bevor man am Crystal Forest die ersten versteinerten Baumstämme auch aus der Nähe bewundern kann.
Bei den Giant Logs dann 'Old Faithful' der dickste aller Stämme hier,
das Agata House vor gut 500 Jahren als Pueblo aus versteinertem Holz erbaut und vor gut 70 Jahren teilrenoviert
und bei den Long Logs die längsten Stämme des NP die teilweise bis über 20m lang sein dürfen.
Um 17h wird der Park geschlossen, auch wir müssen raus und fahren noch eine gute Stunde Richtung Süden bis Show Low.
Am nächsten Morgen geht es weiter in den Süd-Osten von Arizona, wir durchqueren Salt Canyon
und erreichen dann das Chiricahua NM,
eine Landschaft die uns sehr an den Bryce Canyon (in grau) oder Kappadokien erinnert.
Die Gegend hier wurde vor ca. 27 Mio Jahren nach dem Ausbruch des Turkey Creek Vulcano, der mit 1000 Mal stärker als der von Helena eingeschätzt wird, auf 3.100 qkm mit einer bis zu 700m dicken Ascheschicht bedeckt,
aus der seither Wind Frost und Regen die Säulen-Strukturen formen.
Wir fahren auf dem Scenic Drive etwa 8 Meilen hoch bis zum Massai Point und machen dort droben zwei kleinere Wanderungen, eine dritte heben uns für den nächsten Besuch auf und sehen beim Verlassen zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein paar Hirsche am Strassenrand.
Wir fahren noch bis Tomstone wo wir im Big Nose Kate's (= Freundin von Doc Holliday) Saloon den Abend ausklingen lassen.
Es ist Donnerstag, Karaoke Tag, der halbe Ort ist hier versammelt und wir mitten drin - grad sche war's.
Tombstone, Wyatt Earp, Doc Holliday und der OK Corral, wer von uns kennt nicht - zumindest aus Filmen - diese klingenden Namen aus der Zeit als der Westen noch wirklich wild war. Man kann hier Stadtführungen in einer stilecht? von Clydesdales gezogenen Kutsche erleben, - ich kannte die bisher nur vom Budweiser Bierwagen ziehen, -
man kann für $10 die Schiesserei im OK Corral miterleben,
bei der aber jedes Mal wieder die 'Guten' gewinnen,
man kann für jeweils $7 den Versuch eines Banküberfalles oder ähnlichen Schiessereien bewundern, oder man kann auch mal ganz gemütlich zum alten Friedhof wandern und sich an solchen sinnreichen Grabtafeln erfreuen.
Für Kurzweil und Abwechslung ist gesorgt und so hatten auch wir kein Problem damit einen ruhigen Valentinstag hier zu verbringen den wir dann bei Live Countrymusik im Big Nose Kate's Saloon ausklingen lassen.
Auf der (vergeblichen) Suche nach einer neuen Brauchwasserpumpe (unsere hat gestern Abend ihren Geist aufgegeben) klappern wir die meisten der grossen RV Händler hier in Tucson ab und haben nutzen zugleich die Gelegenheit auf deren Verkaufsausstellungen reinen Blick in die amerikanischen WoMo's zu werfen. Dabei hat es uns dieser 35t schwere Wohnbus für knapp $450.000 besonders angetan.
Ledersofa, Doppeltürenkühlschrank, Induktionskochfeld und elektrischer Kamin, mehrere Flachbildschirme, alles irgendwie wie 'zu Hause'. Aber dann war uns die ganze Einrichtung doch irgendwie 'zu dunkel' zu deprimierend, so dass wir von einem Kauf Abstand nehmen und uns dafür den Saguraro NP ansehen. Hier im Westen von Tucson können unzählige dieser Kandelaber Kakteen
Neben einer Vielzahl von anderen Kakteensorten hautnah besichtigt werden.
Den Abend verbringen wir in der Altstadt von Tucson, hier beispielhaft das schone, ganz in Pink gehaltene Gerichtsgebäude,
bevor wir dann, dem Tipp eines der Händler folgend mit unserer Pumpensuche doch noch erfolgreich werden. Eine Bilgenpumpe aus dem Bootsbau scheint die Lösung zu sein. Jetzt nur noch die Schläuche anpassen,...
Auf dem Weg nach Phoenix kommen wir am Casa Grande Ruins NM vorbei, einem 4-stöckigem, aus Stampflehm gefertigten etwa 65 0Jahre altem Bauwerk,
dessen Fensteröffnungen zur Kalenderbestimmung verwendet werden konnten.
Später bummeln wir durch Phoenix, entdecken am Civic Space Park dieses Kunstwerk,
gehen am US Airways Center, dem Eishockey und Basketballstadion vorbei
bewundern am Heritage Square die Ausdauer der Fotografen und die Geduld der Braut um vor einem der letzten viktorianischen Häuser hier 'schöne' Brautbilder zu machen.
Vorbei am der Roman Catholic Church
und der City Hall
geht es zum State Capitol.
Von hier aus fahren wir dann der San Francis Xavier Church vorbei
zur Camelback Road die uns nun Richtung Osten nach Scottsdale bringt.
Noch schnell ein kurzer Besuch in der 5th Ave, DER Einkaufsmeile von Scottsdale
und ein etwas längerer bei den Old Town Shops & Historic Sites
wo man über Bodenmarkierungen zu den wichtigsten alten Gebäuden hier in Scottsdale geführt wird.
Den Abend verbringen wir hier ganz in der Nähe im Pinacle Peak Patio,
bisher mein absolutes Lieblingssteakhouse in den USA, die Steaks immer noch gut und riesig
aber da das Ganze doch sehr in die Jahre gekommen ist und ich hier auch schon viel besseren Service erlebt habe, streiche ich ihm zwei seiner drei Sterne die er bisher bei mir hatte.
Am nächsten Morgen geht es erst einmal in ein nahegelegenes Home Depot, wo wir uns die restlichen Teile zum Anschluss unserer neuen Wasserpumpe besorgen, aber dank eines kreativen Verkäufers ist dieses Problemchen (Reduktion von ¾" auf 3/8") recht schnell gelöst. Wir brechen auf zum Montezuma Castle NM
einem knapp 800 Jahre alten, 5 Stockwerke hohen Cliff-Dwelling, fahren weiter zum Montezuma Well NM,
einem artesischen Brunnen Mitten in der Wüste dessen Wasser schon von den Ureinwohnern hier über ein Kanalsystem auf die Felder geleitet wurde und kommen dann zum Tuzigoot NM,
einem wiederaufgebauten 3-stoeckigen Pueblo, ursprünglich aus der Zeit um 1150 und einst über 110 Räume umfassend.
Unser letztes Ziel für Heute ist Sedona, mitten im Red Rock Gebiet von Arizona gelegen. Auf unserer Besichtigungsrunde kommen wir an Formationen wie Cathedral Rock,
Boynton Canyon, Caffeepot Rock, Chapel of the Holy Cross,
Bell Rock
und Courthouse Rock vorbei, bevor wir im Tlaquepaque Arts&Craft Village
in einer Micro Brewery den Abend einläuten.
Am nächsten Morgen dann fahren wir den Oak Creek Canyon hoch
nach Flagstaff einst einer der Rastplätze an der Route 66 wovon auch heute noch solche alten Motel-Reklame-Türme zeugen.
In der Stadt selbst um den Heritage Square
etliche alte Gebäude mit Bars und Micro-Breweries die zum Verweilen einladen. Wir ziehen jedoch weiter, zuerst zum Walnut Canyon NM
einem Cliff Dwelling, zu dem laut Beschreibung ein anstrengender Abstieg/Aufstieg über 240 Stufen führt - da fallen mir doch sofort wieder unsere Wanderungen in China mit bis zu 8.000 Stufen pro Tag ein.
Weiter geht es zum Sunset Crater Volcano NM
zu den Resten eines Vulkanausbruches vor etwa 1000 Jahren, wo man sehr schön die erkalteten Lavaströme besichtigen kann. Der aus einem Aschekegel bestehende, 300 m höher liegende eigentliche Kraterrand, ist wegen Gebrechlichkeit / Zerbrechlichkeit für den Besucherverkehr leider gesperrt. Bleiben wir halt drunten und trösten uns mit ein paar alten Bäumen.
Im gleichen Park kommt man dann auf einer Rundstrecke noch am Wukoki Pueblo NM
und am Wupatki Pueblo NM vorbei,
bevor es dann zurück auf der Hauptstrasse nach Cameron geht, wo man an dieser Brücke über den Little Colorado River
praktisch den südlichen Beginn des Grand Canyon bewundern kann,
der bereits ein paar Meilen weiter schon wesentlich dramatischer wirkt.
Wir fahren noch ein Stückchen Richtung Grand Canyon South Rim und Übernachten dann auf einem SP kurz vor dem Parkeingang.
Am frühen Morgen werden wir pünktlichem 7h vom Heulen einer Gruppe Coyoten geweckt, so ist das halt mit dem Leben in freier Natur, kein bisschen Ruhe . Also fahren wir von Osten kommend in den Park, zeigen am Kontrollpunkt (E=$25) stolz unsere Jahreskarte vor und machen einen ersten Stopp am Dessert View Point.
Hier dann erst mal ins Visitor Center um uns das restliche Info Material für den NP abzuholen und dann vor an den Canyon Rand und auf den innen schön mit traditionellen indianischen Symbolen dekorierten 'Wachturm' um einen ersten Blick auf den Colorado River zu werfen, der im Laufe der Jahrtausende diesen Canyon gegraben hat. Von den knapp 500km die dieser Canyon lang ist können im Rahmen dieses NP vom Rand aus etwa 80 km besichtigt werden. Im östlichen Teil führt eine Straße mit etwa 10 Aussichtspunkten den Rand entlang die immer wieder solche Ausblicke Richtung Tal
oder auf den gegenüber liegenden North Rim ermöglichen.
In der Mitte des Parks am Mather Point wie immer das größte Gedränge um den schönsten Aussichtsplatz.
Hier trifft die aus dem Süden kommende Strasse auf den Park und hier sind auch die zentralen Parkplätze um sich den Park dann per Shuttlebus anzusehen. Westlich von hier das Canyon Village mit Campingplatz und Hotels aller Preisklassen. Hier ist auch der Einstieg zum Bright Angel Trail, einer der beiden Trails die die 1600Hm runter bis zum Colorado River führen und die auch für ca. $520 auf dem Rücken eines Maultieres im Rahmen einer zweitägigen Tour zurückgelegt werden können.
Der Westen des Parks kann nur von November bis Februar mit dem eigenen Auto erkundet werden, in der restlichen Zeit fährt hier ein kostenloser Shuttlebus die einzelnen Aussichtspunkte an. Am westlichen Ende des Parks, am Pima Point warten wir mit etlichen anderen Touristen auf den Sonnenuntergang,
um dann anschliessend zu unserem Stellplatz zurückzukehren.
Ein Punkt weniger auf der Bucket-List.
Seit knapp 30 Jahren nun komme ich immer wieder mal an den Grand Canyon und schaue sehnsuchtsvoll ins Tal, runter zum Colorado River, lese all die Warnungen vor der Hitze im Canyon, von den Strapazen des Aufstieges nach dem Abstieg,..., dass vor einer Ein-Tageswanderung runter und rauf dringend abgeraten wird, höre, wie schwierig es ist, da drunten auf der Phantom Ranch einen Platz selbst im Matratzenlager (z.Zt. $43) zu bekommen - und verschiebe es auf 'das nächste Mal'.
Aber heute, der Wetterbericht sagt Sonne, 6º am Canyon Rand und 20º drunten in der Schlucht am Fluss voraus,
attempto, wir werden es wagen.
Am Morgen klingelt unser Wecker um 4 Uhr, denn um 6 Uhr wollen wir am Visitor Center sein um den ersten 'gelben' Bus zum Einstieg am Kaibab Trail zu erwischen. Um 6:15 gehen wir los, es ist noch empfindlich kalt, aber dank des Beinahe-Vollmondes ist der Trail auch ohne Kopflampen gut zu erkennen. Um 7:00 erstes Dämmerlicht,
um 7:15 der Sonnenaufgang,
es wird schlagartig heller und wärmer, das Wandern bergab auf dem Kaibab Trail macht mehr
und mehr Spass. Irgendwann werden wir von zwei Gruppen Last-Maultieren überholt,
die offensichtlich Nachschub zur Phantom Ranch bringen. Tiefer und tiefer steigen wir in den Canyon hinab,
durchsteigen dabei die geologische Erdgeschichte von 1,8 Mrd (=1.800.000.000) Jahren
und sind dann, bereits 3 Stunden nach dem Einstieg am Ziel der Begierde, 1575Hm tiefer, drunten am Fluss, den wir auf Hängebrücken zwei Mal überqueren.
Den Aufstieg auf den Bright Angel Trail fanden wir relativ leicht, bequemer, breiter, nicht zu steiler Pfad, sehr oft im Schatten, mit ausreichend Kondition, Trinkwasser und Verpflegung zumindest um diese Jahreszeit und bei diesen Temperaturen eigentlich leicht zu bewältigen.
Irgendwann müssen wir einer Gruppe dieser $500+ Muli Reiter Platz machen,
stören ein paar Mule Deers beim Nachmittagssnack,
blicken immer wieder mal zurück ins Tal
und dann sind wir oben. Wir haben seit dem Brücken am Colorado River 1450Hm zurückgelegt und stehen nachmittags um 16h am Einstieg zum Bright Angel Trail.
Wir haben es mit eine Gesamtwanderzeit von 9Std 45Min incl. Foto- und Brotzeitpausen geschafft, wir lassen uns vom 'blauen Bus' noch zum Besucherparkplatz fahren und kehren von da stolzgeschwellt und nahezu beschwerdefrei zu unserem SP zurück.
Am nächsten Morgen nochmal ein kurzer Besuch im Visitor Center, wo wir uns noch zwei Filme über den Grand Canyon ansehen, verlassen dann den Park Richtung Süden, erreichen bei Wiliams den I 40, auf dem wir gut 40 Meilen Richtung Westen fahren, bis wir die Historic Route 66 erreichen, der wir für den Grossteil des Tages heute folgen werden.
Kleinstädte wie Seligman
und Kingman
leben vom Glanz und Ruhm vergangener Zeiten, werden doch immer noch Busse voller Touristen hierher gekarrt, die dann die wenigen verbliebenen alten Gebäude bewundern und reichlich Route 66 Souvenirs einkaufen können.
Goldroad Mining, in den Landkarten als Geisterstadt vermerkt wurde wieder zum Leben erweckt, hier wird mittlerweile offener Tagebau betrieben,
während das nahegelegene Oatman weiterhin im Dornröschenschlaf einer alten Bergbau-Westernstadt schlummert.
Die einstigen Lastesel wurden, nachdem der Bergbau eingestellt wurde, in die Freiheit, in die Wildnis entlassen, heute laufen sie friedlich durch die Stadt und werden fleissig von Touristen gefüttert.
Unser letztes Ziel für heute in Lake Havasu City, erstanden als Robert McCulloch der amerikanischen Luftwaffe knapp 6800 Hektar überflüssig gewordenes Land für $182 / Hektar abkaufte und begann darauf eine Retortenstadt zu erstellen, Erfahrung damit hatte er genug, war er doch schon an den Planungen für Disneyland in Kalifornien, Pleasure Island in Boston und ähnlichen Projekten beteiligt. Als in London die London Bridge begann im Schlamm zu versinken und daher abgerissen werden sollte, kaufte McCulloch die Brücke für knapp $2,5 Mio,, lies sie Stein für Stein abtragen und hier in der Wüste Arizonas wieder aufbauen - das wurde damals als größtes Puzzle der Welt bezeichnet.
Sinnigerweise wurden die alten Brückenlampen, aus bei der Schlacht von Waterloo erbeuteten französischen Kanonen gleich mitgekauft.
Da eine Brück, selbst mitten in der Wüste Wasser braucht um ihren Verwendungszweck zu erfüllen, wurde vom nahegelegenen Lake Havasu, einem Stausee des Colorado, gleich noch ein Kanal unter der Brücke hindurch gegraben,
rings herum noch ein grosses Ferienresort erstellt,.....
mittlerweile hat die Stadt über 50.000 Einwohner.
Wir verlassen Lake Havasu City wieder Richtung Norden, fahren auf dem I40 ein kurzes Stück durch Kalifornien und erreichen dann die Grenze zu Nevada.
Aufbruch: | Mai 2013 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | 08.05.2015 |
Vereinigte Staaten
Malaysia
Mexiko
Belize
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Deutschland