2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas
Kanada Teil 2 ab 21.08.2013: BC von 30.08. bis 08.09.2013 2310 km
Ziel: Nicht unbedingt auf dem kürzesten Weg weiter Richtung Vancouver
Wetter: Erst Regen, dann meist heiter bis sonnig, < 25º.
Heute Morgen erst einmal strömender Regen, wir stellen den letzten Teil unseres Reiseberichts ins Netz und besuchen dann den BCAA (die BC Version des ADAC) um uns die ersten 4 kg Papier für den Nord-Westen der USA abzuholen (langsam wird es eng im Auto). Karten, Tour-Books und Camping Führer, da kommt schon etliches zusammen. Gegen Mittag klart es sich auf und wir können uns endlich Prince George etwas näher anschauen. Prince George mit 84.000 Ew. die erste richtige Stadt seit Anchorage ist stolz auf seine 124 Parks innerhalb der Stadtgrenzen. Leider ist dank zu hoher Bäume und zu dichter Büsche die Aussicht vom Connaught Hill Park, einem Picknickgelände auf einem Hügel mitten in der Stadt sehr beschränkt, was ihn aber überhaupt nicht stört.
In der Stadt selbst fallen uns neben einem Eisenbahnmuseum vor allen das modernen Kunstmuseum
und der futuristische Glockenturm auf.
Wir verlassen die Stadt und zugleich auch den Yellowhead Hwy16 und fahren nun auf Hwy 97 bis Quesnel Richtung Süden wo wir auf eine Stichstrasse nach Barkerville abbiegen.
Hier ist es schon wieder viel ruhiger,
vorbei an der Cottonwood Historical Site,
einem Bauernhofmuseum (E=$4,5) erreichen wir Barkerville, Zentrum des Goldrausches von 1862. Einst grösste Stadt nördlich von San Franzisko und westlich von Chicago, um 1868 erst einmal fast vollständig abgebrannt, weil angeblich ein angetrunkener Goldgräber beim Versuch eine Bedienung zu küssen einen Ofen umwarf ???, dann sofort wieder aufgebaut, heute sind 125 Gebäude liebevoll restauriert und morgen wollen wir uns das näher ansehen.
31.08.
Schon beim Betreten der Anlage (E=$14 pP) werden wir von zeitgemäss gekleideten Führern / Darstellern / Animateuren empfangen
und auf Wunsch durch einen Teil der Anlage geführt.
Daneben erhalten wir ein Programm mit Auflistung der zahlreichen, in etwa halbstündigen Wechsel stattfindenden Aufführungen wie öffentliche Diskussionen und
Präsentationen - wie hier eine Gold Förder -
und Goldwaschanlage.
Zur grossen Überraschung der Kleinen Freude sind wieder einmal 4 Nuggets im Silt.
Auf dem Weg zur nachgestellten Gerichtsverhandlung im 1,6km östlich gelegenen Richfield kommen wir an mehrerem der ehemaligen Claims vorbei und erfahren, welche unglaublichen Mengen Gold dort (mehr als 50 kg / Tag) teilweise gefunden wurden.
Anscheinend machen die heutigen Preise die Suche wieder attraktiv, den westlich von Barkerville sehen wir am Fluss mindestens eine aktive Schürfanlage.
Wir fahren zurück nach Quesnel und dann auf Hwy 97 weiter Richtung Süden bis Williams Lake.
01.09.
Ab hier befinden wir uns auf dem ´Gold Rush Trail´, der ehemaligen Versorgungsstrecke nach Barkerville, die damals auch als 8. Weltwunder bezeichnet wurde. Dementsprechend werden Plätze / Ortschaften hier auch nur nach den alten Mile Markern benannt. So kommen wir an der 108 Miles Ranch vorbei, die stolz als Historic Site ihren in 1908 gebauten ´Canadas Largest Log Barn´ (Baumstammscheune??) vorweisen kann.
Beim 100 Miles House, mittlerweile einer kleine Ortschaft, stehen vor dem Visitor Center die weltweit längsten Langlauf Ski.
Kurz nach dem 70 Miles House dann ein kleiner Abstecher zum Chasm Provincial Park.
Einst war hier ein Wasserfall am Ende eines Gletschers die Lavaschicht des Fraser Plateaus auf etwa 100m breite ca. 500m weit abgetragen und so ein Chasm (Einschnitt) gebildet, heute ist hier nur noch ein kleines Rinnsal, aber dafür sind in dem Trogtal die verschiedenen bunten Lavaschichten schön zu erkennen.
Bei Carquile verlassen wir Hwy 97 und folgen dem Gold Rush Trail nun auf Hwy 99 Richtung Westen, kommen am Marble Canyon Provincial Park vorbei,
wo sich ein Provincial Campground ($16 / Nacht) direkt an diesem schön gelegenen See befindet und fahren dann den Fraser River Canyon entlang,
dessen tolle Aussichten fast nicht zu fotografieren sind. In Lillooet, haben wir das Ende des Gold Rush Trails erreicht, denn bis hierher war der Fraser River schiffbar, ab hier ging es damals nur noch ´zu Fuss´ zu den Goldfeldern.
In Lillooet erinnert wenig an die Goldgräberzeit, dafür zeigt man hier auf dem Jade Walk stolz, welche Arten von Jade hier geborgen werden.
Nun auf Hwy 12 Richtung Süden bis Lytton wo wir auf den Trans Canada Hwy 1 (TC 1) wieder treffen, auf dem wir vor Monaten schon mal in New Brunswick gefahren sind, so klein ist die Welt, so gross ist Kanada.
Hell`s Gate, die schmalste Stelle des Fraser River, wo sich auf 35m Breite etwa die doppelte Wassermenge der Niagarafälle durchquetschen,
ist in Privatbesitz und kann nur zwischen 9:00 und 16:00 per Seilbahn erreicht werden. Da auch hier die Eintrittspreise erst einmal schamhaft verschwiegen werden, müssen wir erfahrungsgemäß von Beträgen >$20 ausgehen.
Ein paar km weiter die Alexandra Historical Bridge, hier kann der i8nmer noch tobende Faser River nach etwa 15 Minuten Fussmarsch auf einer der ersten Brücken kostenlos besichtigt werden.
Wir fahren noch bis Hope und übernachten beim Aussichtspunkt auf die Hope Slide.
02.09.
Die Hope Slide, Kanadas bisher grösster Erdrutsch / Murenabgang.
Nach einem leichten Erdbeben rutschten hier Januar 1965 46 Mio m3 Schnee, Eis, Steine und Geröll aus bis zu 2000m Höhe in die Tiefe, begruben auf 3km Länge den damals direkt darunter verlaufenden Highway unter einer 80m hohen Steinschicht und verschütteten dabei auch 3 Autos, die wegen einer vorher abgegangenen kleinen Lawine anhalten mussten. Nur 2 der 4 Opfer konnten noch geborgen werden.
Weiter auf dem TC1 finden wir nahe Chilliwack die Bridal Vail Falls,
mit 122m Höhe Kanadas 4. Höchster Wasserfall und erreichen endlich Vancouver
mit über 600.000 Ew die erste Grossstadt seit Toronto. Entsprechend dicht ist an diesem Feiertagswochenende (Labour day) der Verkehr und entsprechend ungewohnt der Fahrstil.
Unser erstes Ziel China Town,
gewohnt bunt und abwechslungsreich. Der Dr. Sun Yat-Sen Park ein klassischer Garten im Suzhou Stil, eine Oase der Ruhe, die Water Street in der Gastown
dagegen eher eine Party Zone. Im Coal Harbour liegen zwei dieser Monsterkreuzfahrer vor Anker und auf dem Robson Place erleben wir den letzten Tag des Taiwan Festivals
mit authentischer Musik und tollen Gerichten am Strassenrand. So lässt sich ein Feiertag auch in einer Grossstadt gut aushaten.
03.09.
Den (angekündigten) morgendlichen Regen nutzen wir, um im Internet zu verschwinden. Gegen Mittag fahren wir quer durch Vancouver Richtung Flughafen um uns einen Einstellplatz für unser Auto zu suchen. Wir wollen (planmässig) nächste Woche unsere Reise hier für 2 Wochen unterbrechen und da wollen wir unser Fahrzeug samt Inhalt doch irgendwie sicher aufgehoben wissen. Das erste Angebot $70 +Tax für den Monat überzeugte uns, das zweite $125+Tax für den Monat (beide hinter Kamera-gesichertem Zaun) und dann noch direkt am Flughafen $95 / Woche +Tax bei Park & Fly, einem Valet Parking Service - Schlüssel abgeben, das Auto wird von Angestellten geparkt, das umzäunte Gelände für Fremde somit ebenfalls unzugänglich. Da wir nun schon mal in Richmond sind sehen wir uns hier näher um - und fühlen uns plötzlich nach Singapur, nach Hongkong zurück versetzt. Hier hat sich anscheinend eine neue China Town entwickelt. Irgendwie Upperclass zumindest der Mercedes / Porsche-Dichte nach zu schliessen. Wir beschliessen hier ein verspätetes Mittagessen einzunehmen - Volltreffer, so gut haben wir seit letztem Jahr in China nicht mehr gegessen. Auf den Punkt gekocht, perfekt abgestimmt, hmm, echt lecker.
Wir geben selten Restaurant Tipps weiter, zu unterschiedlich sind die Geschmäcker, aber; Sollte mal einer der Nachfahrer einmal hier in Richmond sein, dann besucht doch das 0755 Restaurant & Lounge (stimmt schon, der hat einen Teil seiner Telefonnummer als Name für sein Restaurant verwendet) in der Continental Plaza, Unit 2188, 3779 Sexsmith Road, Richmond BC und lasst euch überraschen.
Frisch gestärkt fahren wir zum Fährhafen, wo wir nach Vancouver Island übersetzen (z. Zt. zur vollen Stunde, $15,- pP + $51,- für undersized car).
95 Minuten später kommen wir in der Swartz Bay bei Sidney an, suchen uns noch einen Platz für die Nacht,...
04.09.
...und fahren erst am nächsten Morgen weiter, die restlichen paar Kilometer nach Victoria, der Hauptstadt von BC. Eine Stadt mit ca. 80.000 Einwohnern, die uns vom ersten Augenblick an irgendwie gefällt. Hier könnten wir eigentlich tagelang herumbummeln, runter zum Hafen, vorbei am Parlament,
durch 'the Bay',
einem modernen Einkaufszentrum mit Flair, durch die älteste China Town in Canada,
denn bevor die Eisenbahn vom Osten her in Vancouver die Westküste erreichte, war Victoria der Dreh-und Angelpunkt hier an der nördlichen Pazifikküste. Aber bei uns ist für heute Abend noch ´Gross-Waschtag´ angesagt und da hoffen wir jetzt schon, dass es unserer Wäsche nicht so ergeht wie diesem Mädchen mit ihrem Rock, der doch irgendwie ´eingelaufen´ aussieht.
90 Minuten später und $2,5 für die Waschmaschine und $1 für 28 Min. Trockner unser Ergebnis: Alles sauber, nix kaputt gewaschen, nix eingelaufen, also wieder mal Glück gehabt.
05.09
Wir fahren wieder einmal auf dem Trans Canada 1 - einem Hwy mit 2 westlichen Enden, eines davon, völlig unscheinbar in Victoria und das andere am Ende des Hwy 4 in Tofino, - doch dazu morgen mehr, - Richtung Norden, schauen bei Mill Bay runter ins Wasser und rüber ans andere Ufer und erreichen dann Chemainus, ein liebenswertes Städtchen mit vielen Murals, man kann hier sogar für $18 eine geführte Pferdewagen Mural Tour machen.
Uns hat es das Bärenhaus angetan,
in dessen gepflegten Hinterhofgarten exzellente Burriotos serviert werden. Bei Qualicum Beach biegen wir auf dem Hwy 4 nach Westen ab, besichtigen die Qualicum Falls
im gleichnamige Provincial Park, müssen in Port Alberni kräftig bremsen, als mitten im Ort!!! ein Rudel von 3 Hirschen vor uns die Strasse überquert,
um es sich dann in einem naheliegenden Vorgarten gemütlich zu machen. In Ucluelet ist endlich bei einem traumhaften Sonnenuntergang der Pazifik erreicht.
Auf der Suche nach einem Stellplatz stören wir noch einen scheuen Schwarz-Bären bei der Futtersuche, bevor wir uns bei den Pilzsammlern niederlassen.
06.09.
Heute Morgen fahren wir auf dem Hwy 4 durch den Pazifik Rim Nationalpark nach Nord-Westen bis wir in Tofino das offizielle Ende des Trans Kanada Hwy enddecken.
Damit ist hier auch unsere Kanada Durchquerung zu Ende, der Rest der Reise hier sind nur noch Abstecher und die finale Ausfahrt in die USA.
In der Tourist Info von Tofino bekommen wir ein paar gute Tipps für kleinere Spaziergänge durch den Ort wo wir diese Gruppe Kajakfahrer beim Aufbruch beobachten
und für den Pacific Rim NP wo wir am Cox Beach den Surfern eine Weile zusehen.
Die Strände wären hier eigentlich traumhaft, aber eine durchschnittliche Wassertemperatur von 10º kühlt jede Bade-Begeisterung doch relativ schnell ab.
Wir fahren auf dem Hwy 4 zurück nach Qualicum Beach und nun auf dem küstennahen Hwy 19A Richtung Norden bis Campbell River. Dort auf dem Pier schauen wir den Amateur-Lachsfischern beim Blinkerbaden zu -
der hat einen ca. 2kg schweren Stein am Haken....
gefangen hat von mindestens 10 Mann in den 90 Minuten, in denen wir ihnen zusahen, keiner etwas und Beuteeimer / Kescher waren auch alle leer.
07.09.
Heute Morgen in der Tourist Info erfahren wir, dass
- die so stark beworbenen Lachsfressenden Grizzlybären nur per Bootstour zu abgelegenen Stränden auf dem Festland zu sehen sind - hier auf der Insel gibt es keine Grizzlys!! und lokalen Schwarzbären kennen wir ja schon.
- Kanadas höchste Wasserfälle, die Delta Falls (440m) sich zwar im hier angrenzenden Strathcona Provincial Park befinden, der Weg dahin aber in Port Alberni (die Stadt mit den Hirschen) startet, mit einer 70km lange Bootstour über den Great Central Lake beginnt, an die sich eine 2 tägige (geführte?) Wanderung anschliesst. Nichts für unseren engen Terminplan.
Wir gönnen uns auf dem Stadtfest gegen $5 Spende (für wohltätige Zwecke) einen Grilled Salmon Burger - frisch gegrillter Lachs mit Salat & Tomate in einer Vollkornburgersemmel, hmmmmm, schauen dann den Seelöwen
und den Quallen im Hafenbecken zu,
gehen nochmal bei den Blinkerbadern vorbei,
die immer noch nichts gefangen haben und fahren dann auf dem Hwy 19A zurück Richtung Süden. Etwa 20km Nördlich von Qualicum beobachten wir Mama Mule Deer mit Kitz
bei einer Vorgartendurchquerung und gelangen dann zur Departure Bay, dem nördlichen Fährhafen Nahe Nanaimo.
Zwischen Vancouver und Vancouver Island gibt es drei Fährverbindungen:
- die nördliche Route von Departure Bay, nördlich von Nanaimo nach Horseshoe Bay, dem Fährhafen nördlich von Vancouver,
- die mittlerer Route von Duke Point, südlich von Nanaimo nach Tsawwassen, dem Fährhafen südlich von Vancouver
- die südliche Route von Swartz Bay, nördlich von Sidney, ebenfalls nach Tsawwassen (unser Hin-Weg nach Vancouver Island), wobei die Preise auf diesen 3 Routen in etwa die selben sind.
Wir kommen hier um 15:08 an, also noch Zeit genug für die 15:10 Fähre,
die uns in 95 Minuten nach Horseshoe Bay bringt.
Hier in Nord-Vancouver wollen wir die Nacht verbringen, morgen früh quer durch Vancouver nach Richmond fahren, unser Auto einstellen und hoffentlich pünktlich um 13:20 per Flugzeug nach Malaysia weiterreisen.
So der Plan, wie das wirklich weiterging, darüber werden wir im nächsten Kapitel ´Reisepause in Malaysia´ berichten.
Aufbruch: | Mai 2013 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | 08.05.2015 |
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