2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas
Chile 5380km/Argentina 7890km ab 01.01.2015: 9 Argentina – ab 24.01.2015 720km
Ziel: Mal durch Argentinien, mal durch Chile den Anden entlang stetig Richtung Süden bis nach Ushuaia und dann langsam zurück nach Buenos Aires.
Hier Einreise aus Chile bei San Sebastian, Richtung Süden bis Ushuaia und weiter bis ans Ende der Panamerikana im Tierra Fuego NP und dann den ganzen Weg wieder zurück zur Grenze nach San Sebastian.
Wetter: meist sonnig, kaum windig, < 20º.
Wir befahren argentinischen Boden und aus der Staubpiste wird eine Baustellenstrasse, denn hier werden die restlichen paar km von der Grenzstation bis zur offiziellen Grenze z. Zt. ausgebaut und zur Asphaltierung vorbereitet. An der Grenzstation, die auch hier San Sebastian heisst, werden wir gewohnt schnell abgefertigt, für den Fahrzeuginhalt interessiert sich keiner und schon rollen wir auf gut ausgebauter Asphaltstraße Richtung Süden, gehen in Rio Grande, einer modernen, nichtssagenden Stadt noch schnell zum Einkaufen, überqueren den Paso Garibaldi 400m
und freuen uns darüber, dass die Gegend endlich wieder grüner, bergiger wird.
Endlich, nach 20 Monaten in denen wir gut 135.000km zurückgelegt haben, erreichen Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt und damit auch fast das Ende der Panamarikana.
Wir machen sofort an einen kurzen Streifzug durch die Stadt,
versuchen leider vergeblich eines der Last Minute Angebote für eine Fahrt in die Antarktis zu bekommen, aber das einzige wirklich interessant ist seit heute Morgen ausverkauft - und die Standard-Kurztrips mit/ohne Flug sind nur noch in der Luxus Version (Suite) zu bekommen. Macht nichts, denn für diesen Fall haben wir uns schon eine Alternative vorbereitet. Jetzt ziehen wir erst mal für zwei Tage auf den CP Rio Pipo, finden dort auch schon einen Rotel Bus vor und geniessen (trotzdem) das Wochenende.
Sonntag der Bus ist wieder weg, wir feiern, sind die meiste Zeit im Internet, beantworten Mails,..
Am Montag gönnen wir unserem Auto erst mal ein neues Stück Auspuffrohr, gehen kurz zum Einkaufen und machen uns dann auf den Weg zum (befahrbaren) Ende der Welt.
Etwa 8km südwestlich von Ushuaia befindet sich der städtische CP (kostenlos) und direkt daneben der Bahnhof des El Tren del Fin del Mundo,
ein Zug, der eher an eine Spielzeugeisenbahn erinnert und der zahlungskräftige Passagiere für ab ARS 400 etwa 5km weit zur Endstation in den NP Tierra del Fuego schafft. Wir fahren dahin lieber mit dem Auto, bezahlen ARS140 pP für den Eintritt in den NP. Ein erster Fotostopp an der Laguna Verde
und dann sind wir am Ende der Ruta 3, am Ziel unserer Reise angekommen.
'Am südlichsten'
Hier an der Lapataia Bay sind wir am südlichsten Punkt, der mit einem Auto erreichbar ist, folgen dem Kurz-Wanderweg Nr.6 nach Süden bis uns ein Zaun am Weitergehen hindert, ab hier Betretungsverbot im NP,
wir sehen unsere südlichsten Enten,
unseren südlichsten Baum mit Biebernagespuren
und den südlichsten Bieber Damm.
Ein weiteres Beispiel von 'die Geister die ich rief''. Einst wurden hier 25 kanadische Bieberpärchen zur Fellgewinnung ausgesetzt, die sich ohne natürliche Feinde ungestört vermehren konnten, mit ihren Dämmen ganze Landstriche unter Wasser setzten, Wälder zum Absterben brachten,...
Wir erwandern hier noch die restlichen Kurz-Wanderwege 5,4,3, und 1, Weg Nr.2 ist zur Zeit leider gesperrt
und lassen uns dann im NP auf dem südlichsten CP der Welt an der Laguna Verde (kostenlos) nieder. Unser südlichster Fuchs kommt noch zum 'Gute Nacht' sagen vorbei
und wir grillen uns noch unsere südlichste Lammkeule. Beim südlichsten Malbec kommt doch etwas Schwermut auf, denn wir sind am Ende unseres Weges angekommen, von nun an geht es nur noch irgendwie zurück, bis zu unserer geplanten Verschiffung nach Europa Mitte April.
Irgendwie hat uns der NP gefangen genommen, will uns (noch) nicht loslassen. Statt weiterzuziehen fahren wir erst noch mal zur Lapataia Bay dem Endpunkt der Ruta 3
und dann zum Wander Parkplatz am Lago Roca, dem Ausgangspunkt für den Cerro Guanaco Trail. Hier kann man auf einer etwa 5km langen Wanderung in angeblich 4 Stunden (einfach) stolze 1000Hm zurücklegen, ist doch genau das Richtige für uns. Wir machen uns an den Aufstieg, wandern drunten auf Meereshöhe durch flechtenbehangenen Hoch-(Ur-)wald, werfen von unterwegs einen Blick auf den Lago Roca, der von der Grenze zwischen Argentinien und Chile durchquert wird,
stossen auf etwa 300m bereits auf diese von Wind und Schnee verkrüppelten Bäume,
erreichen auf etwa 500m die Baumgrenze, sehen erste Schneefelder oberhalb von uns, überqueren auf etwa 600m ein Hochmoor und steigen von nun an über Schutt- und Geröllfelder hochalpin bergauf,
bis wir nach 1020Hm in 2h45 den Gipfel erreicht haben. Wir geniessen die Aussicht, den Blick auf die Lapataia Bay mit dem Ende der Ruta 3
und auf Ushuaia mit dem Beagle Channel,
werden während unserer kurzen Brotzeitpause von einem Fuchs sehnsüchtig beäugt,
selber schuld, wenn der sich nichts mitbringt und steigen auf demselben Weg wieder ab zum Lago Roca. Hier stossen wir auf den .Hito XXIV Trail, der den See entlang in einer Stunde bis zur argentinisch-chilenischen Grenze führt. 16h, der Nachmittag ist noch jung, das Stück nehmen wir noch mit, sehen nach einer Stunde diesen rostroten Eisenturm am Wasser stehen
und nebenan noch ein Schild, das das Weitergehen wegen Grenze verbietet. Gehorsam drehen wir um, wandern zum Parkplatz zurück und fahren noch zum ebenfalls kostenlosen NP-CP Rio Pipo.
Kaum sitzen wir beim Frühstück kommen doch schon diese kleinen Bettler vorbei
und wollen auch ihren Anteil von unserem Brot, jo mei,...
Wir parken unser Auto an der Southern Fuegian Train Station, der Endstation dieser von Boot-Touristen?? offensichtlich sehr gut angenommenen Schmalspureisenbahn und wandern von da an auf dem Pampa Alta Trail, sehen unterwegs den Rotkopf-Specht
und den Schwarzkopf Specht,
da wir nicht wissen, ob die geniessbar sind, lassen von diesen Morcheln?? gut 10kg stehen.
vielleicht kann uns ein Pilzkenner wie Stefan oder Bernhard noch aufklären,
ob wir die hätten doch mitnehmen sollen
Pampa Alta selbst ein dicht eingewachsener, fast aussichtsloser, etwa 350m hoher Hügel, dafür weiter drunten wieder diese von Bibern ruinierten Waldstücke.
Nach 2,5h und etwa 5km sind wir am Ende von diesem Trail angekommen, stehen an der Zaratiegui Bay drunten am Wasser, am Einstieg in den Costera Trail, der sich über 8km immer der Bucht entlang bis zum Alakush Besucherzentrum entlangzieht.
Wir folgen den Trail für etwa 6km, bis wir Lapataia Bucht am gegenüberliegenden Ufer das Signallicht sehen,
bei dem sich das Ende des südlichsten Wanderweges, Wanderweg Nr.6 befindet. Zeit für uns umzudrehen, wir gehen erst einmal die 6km bis zur Zaratiegui Bay zurück, dann noch etwa1,5 km die Zufahrtsstrasse entlang und erreichen so unser Auto an der Bahnstation, mit dem wir zum NP-CP Rio Pipo zurückfahren. Schon gestern ist uns hier ein Schild mit Cascada Rio Pipo, 10 min aufgefallen, die Neugierde plagt uns, also wandern wir da auch noch schnell hin, aber soooo grossartig ist der Wasserfall nun auch wieder nicht.
Zurück an unserem Stellplatz nochmals ein Blick hoch auf den Cerro Guanaco, den wir gestern erwandert haben.
Heute sind wir nochmals 7 Stunden gewandert, haben mit dem ganzen Profil doch nochmals 500Hm zurückgelegt, sind in den letzten drei Tagen alle markierten Trails abgelaufen, es gibt für uns hier nichts mehr zu tun, morgen früh wird es wirklich Zeit weiterzuziehen.
Wir kehren zurück nach Ushuaia, schauen uns die Stadt vom Flughafen aus erst mal aus der Ferne an
bevor wir mit unserem Stadtbummel am Antigua Casa de Gobernio, heute Museo del Fin del Mundo, beginnen,
gehen dann hoch zum ehemaligen Gefaengnis,das heute das Museo del Presidio, Museo Maritimo und die Galeria del Arte (E komplett =ARS 150 pP) beherbergt.
In der Av. San Martin dieses reichdekorierte Haus,
geht man die Strassen nach oben dann so ein Ausblick auf die Stadt,
auf den Hafen, wo das tägliche Touristenboot vor Anker liegt
und daneben die National Geographic Explorer, die morgen (leider ohne uns) zu Ihrer 22 tägigen Reise in die Antarktis aufbricht. Wir ziehen uns für die Nacht auf den CP Rio Pipo zurück, grillen nochmals ein Stück von einem Lamm und bereiten uns geistig auf die Rückreise vor.
Bevor wir Ushuaia nun endgültig den Rücken zukehren, lassen wir zuerst nochmals unsere Gasflasche füllen (ARS 15/kg) und fahren dann noch raus zum Playa Larga um einen letzten Blick auf Ushuaia zu werfen
und einen ersten auf den Faro les Eclaireurs,
der sonst nur noch von Bootstouren aus gesehen werden kann.
Wir machen am Mirador vom Lago Fagnano eine kurze Pause, freuen uns über die Windstille, das spiegelglatte Wasser.
Danach geht es weiter, auf bekannter Route, durch immer langweilig werdende Landschaft, bis wir schliesslich die Grenzstation in San Sebastian erreichen. Die Abfertigung wie immer sehr zügig, nochmals die Baustellenstrasse zurück bis zur Grenze und schon sind wir nun zum 5. Mal auf dieser Reise in Chile.
Aufbruch: | Mai 2013 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | 08.05.2015 |
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