2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas
Honduras – ab 29.05.2014 1650 km
Ziel: Zu den Ruinen von Copan, nach Norden an die karibische Küste und dann quer durch Honduras nach Nicaragua.
Wetter: tagsüber heiter bis wolkig, nachts gelegentlich auch mal stärkere Regenfälle - Regenzeit, im Bergland < 30º; im Flachland schwül-heiss, deutlich > 30º.
Zusammenfassung:
Honduras, Land der Fotokopien, alles muss mindestens drei-mal kopiert werden, Land das in US Dollars rechnet und dann doch seine eigenen Lempiras haben möchte, Land der schwer bewaffneten Wächter und Soldaten, vor Banken, in Einkaufszentren, auf öffentlichen Plätzen, Land der unterschiedlichsten Straßenverhältnisse, von A wie Ausgezeichnet bis F wie fürchterlich. Dabei sind befestigte!! Nebenstrassen meist neuerer Bauart und in besserem Zustand als die älteren Hauptstrassen, die von heftigen Verwerfungen, Abbrüchen und teils Reifen - Felgen-mörderischen Schlaglöchern geprägt sind. Von einer Fahrt in der Dunkelheit muss hier dringend abgeraten werden. Honduras, Land fantastischen Wandergebiete und der netten, freundlichen, hilfsbereiten Leute. Wir kommen definitiv nochmals hier her.
Wir sind in El Florido, die Ausreise aus Guatemala war schnell und gebührenfrei. An der Migration den Ausreisestempel in den Pass, nebendran beim Zoll das Auto ausgeführt und zur Arbeitserleichterung für seine Kollegen in Honduras macht uns der Zöllners schon mal jeweils drei Kopien von Passseite und Auto-Ein/Ausfuhr Papier. Den Sticker im Auto, der früher immer entfernt wurde, dürfen wir als 'Souvenir aus Gtm' behalten. Wir wechseln noch 150 GtQ bei einem der vielen Geldwechsler zum relativ schlechten Kurs von 2,2 (offiziell etwa 2,5) und fahren über die Grenzlinie nach Honduras. An der Migration einen Einreisezettel ausfüllen und US$3 Einreisegebühr bezahlen - aber das geht nur noch gegen 65 HnL (Hondura Limpira) oder in GtQ - obwohl die Quittung wiederum den Betrag in US$ ausweist (Obelix zum ersten) und bekommen noch 78 Tage Aufenthaltserlaubnis, denn von den 90 Tagen für die C4 Staaten Guatemala, Honduras, Nicaragua und El Salvador haben wir ja bereits 12 Tage in Gtm verbraucht.
Wir gehen zum Zoll und stören eine Zöllnerin beim Telefonieren, denn wir wollen ja unser Auto einführen. Sie schaut sich unsere Kopien an und meint sie braucht auch noch jeweils 3 Kopien von Kfz Schein und Führerschein - und Kopien kann man nur drüben in Gtm machen lassen. Wir spazieren zurück über die Grenze, finden drüben auch den Kopierladen, aber der ist nicht besetzt, macht wohl Siesta?? Gehen wir halt zum Zoll, fragen den netten Zöllner und der macht uns die Kopien schon wieder kostenlos. Zurück zur Zöllnerin, die lässt sich Autonummer und FgSt Nummer zeigen, meint die Einfuhr würde US$ 35 kosten, füllt ein paar Papiere aus, stempelt das Auto in den Pass und schickt uns mit einer Rechnung über HnL 687,60 zur Bank nebenan, die aber auch keinen US$ nehmen bzw. wechseln kann und meint sie würde dann noch jeweils drei Kopien vom Stempel im Pass und vom Einfuhrdokument benötigen. Wir gehen in bereits bewährter Weise nochmals zum Zoll in Gtm, der uns auch diese Kopien nochmals umsonst macht suchen uns wieder einen Geldwechsler, tauschen US$ zum ordentlichen Kurs von 1:19, bezahlen die Rechnung in der Bank, bekommen unsere Originaldokumente und das Einfuhrpapier. Wir wechseln unsere letzten GtQ in Honduras bei einem Geldwechsler zum viel besseren Kurs von 2,4, bezahlen noch US$ 3,5, Pardon natürlich HnL74 für die Desinfektion des Autos und fahren auf der Suchen nach der Sprühanlage Richtung Ausfahrt. Sprühanlage finden wir keine, dafür aber eine letzte Grenzschranke und hier werden wir einzig und allein nach einer Kopie vom Einfuhrdokument gefragt. Haben wir natürlich nicht, unsere drei hat ja die Zöllnerin behalten. Macht auch nichts, der Schrankenwärter verschwindet in kleinem Häuschen gegenüber, macht sich seine Kopie selber, kommt zurück, öffnet die Schranke, wünscht noch 'Gute Reise' und wir sind in Honduras. Gut 10km weiter erreichen wir die Stadt Copan Ruinas, gehen erst mal zum Bank Automat und dann noch eine kleine Runde durch die Stadt mit ein paar schönen Häusern,
dem Central Parque
und solchen romantisch anmutenden Bars
bevor wir dann genau gegenüber der Ausgrabungsstelle auf einen Stellplatz (HnL100) gehen.
Die Copan Ruinas dürften wohl die letzte ehemalige Maya Stadt sein, die wir auf dieser Reise besichtigen werden. Auch hier der Fremdenzuschlag beim Eintrittspreis, macht für uns dann US$ 15 p.P., dafür werden wir aber auch gleich beim Eingang von ein paar Makaken freudig begrüßt.
In einer Zuchtstation hier im Park wird für den Wappenvogel Honduras,
der auch schon auf Maya Reliefs zu finden ist, erfolgreich Nachzucht mit anschliessender Auswilderung betrieben.
Die Ruinen von Copan, ebenfalls einst vom Dschungel überwuchert, scheinen den anderen Maya Städten ähnlich und sind doch irgendwie anders. Hier scheint die Steinmetzkunst der Mayas ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Vorbei an solchen Friesen
gehen wir durch die ehemaligen Wohngebiete zur Plaza Este
die vom mächtigen Tempel 22 überragt wird, von dem ähnlich einer Zwiebel 9 verschieden übereinander liegende Schichten / Bauphasen nachgewiesen wurden.
Hier hat man die Gelegenheit für weitere US$ 15 in einem archäologischen Tunnel (Rosalia Tunnel) etwa in den 80 m weit in den Tempel vorzudringen - da wir ja schon in Mexico in solch einem Tunnel waren, überlassen wir anderen den Vortritt und erfreuen uns weiter an solchen Masken,
blicken von der Tribüne auf den Ballplatz
und stehen endlich am Höhepunkt von Copan, der Hieroglyphen Treppe, die den Aufgang zum Tempel 26 ziert.
In einem riesigen Treppenaufgang sind die Sandsteinstufen durchgehend mit Hieroglyphen verziert, seit 1974 vom Betreten gesperrt und mit Planen vor den Wettereinflüssen etwas geschützt. Immer noch Ziel der Forschung, wie man dieses unwiederbringliche Kunstwerk der Nachwelt erhalten kann. Über die Plaza de Esteles mit ihren 11 riesigen reich dekorierten Stelen
geht es nach knapp 2 Stunden zurück zum Ausgang und dann 1,5km die Strasse entlang nach Sepulturas, einst Wohngebiet der Reichen und Einflussreichen. Nach einer schnellen Runde durch die Häuser- und Palast-Reste
beenden wir unseren Besuch hier und fahren weiter nach Santa Rosa De Copan, einem netten Kolonialstädtchen mit alter Kirche
und ein paar hübschen alten Häusern.
Noch 50km weiter auf teils toller, teils fürchterlicher Strasse erreichen wir Gracias wo wir uns auf dem SP der Finca Bavaria niederlassen.
Am nächsten Morgen erst eine Runde durch Gracias, wo uns vor allem diese riesige Heuschrecke
und diese hübsche Kirche auffallen,
in der ein Brautpaar bei den letzten Vorbereitungen zur bald stattfindenden Hochzeit ist.
Durch die Berge geht es auf ordentlichen Strassen weiter nach La Esperanza,
einer Kleinstadt, die hier vor allem für ihre Märkte bekannt ist.
Nach weiterem bergauf und bergab erreichen wir dann Siguatepeque mit der an den Markt grenzenden Plaza San Pablo
und nahe bei die Plaza Central.
Nun geht es auf dem Hwy 5 Richtung Norden, dem Lago de Yojoa entlang, bis wir an dessen Nordende nach Pena Blanca abzweigen um in der D&D Brewery unseren heutigen SP zu beziehen. Kaum angekommen setzt ein heftiger Regen ein, so dass wir froh sind uns in den Restaurantbereich hier für unsere PC Arbeiten zurückziehen zu können. Hier kommen wir auch so langsam unserem neusten PC Problem auf die Spur - wir können uns nur noch bei gesicherten Seiten anmelden, selbst Tanta Google meldet sich nicht mehr bei uns. Wir schicken noch einen Hilferuf an Helmut ab und harren der Dinge.
Am nächsten Morgen hat zwar der Regen aufgehört, dafür gibt es hier aber keinen Strom und damit auch kein Internet.
Noch eine kurze Info zu diesem SP:
Man steht hier sicher auf dem kleinen (max. 6 Fahrzeuge) Parkplatz des Hostel-Hotel-Brauerei-Restaurants, wenn der Vordermann wegfahren will muss rangiert werden. Essen und Bier sind Super und es werden auch tolle Touren zu Zielen in der näheren Umgebung angeboten. Für uns definitiv ein Platz um ausserhalb der Regenzeit nochmals herzukommen.
Wir fahren weiter Richtung Norden, schauen in Tela mal kurz an den (nicht so grossartigen) Strand,
und in den Parque Central,
besuchen kurz La Ensenada, eines der Garifuna-Küstendorfer hier in der Gegend
und lernen dort, wie das berühmte Pan de Coco gebacken wird.
Weiter geht es nach La Ceiba,
einst Zentrum des Bananenexportes,
wo immer noch alte Bahngeleise raus zum mittlerweile stillgelegten Pier führen
und die Strände auf uns noch unattraktiver wirken. Davon, dass das die Party Stadt von Honduras sein soll haben wir nichts gemerkt
Wir verlassen die Stadt und fahren weiter Richtung Trujillo, wir haben uns heute irgendwie etwas verspätet und tun daher etwas, was man hier eigentlich tunlichst vermeiden sollte: Wir sind auch noch bei einbrechender Dunkelheit auf jetzt relativ schlechten Strassen (zu schnell??) unterwegs. Wie kann es anders sein, so gegen 18:30 rumpeln wir voll durch eines der unzähligen tiefen Schlaglöcher hier und beschädigen uns dabei beide Felgen auf der Fahrerseite = 2 Platte Reifen. Wir fangen an einen der Reifen zu wechseln, die und Felge soweit wieder zurückzubeulen, dass die Luft wenigstens für die letzten 20 km hält, denn einen kleine Kompressor haben wir dank Sigi's dringendem Rat ja dabei. Andererseits versuchen wir ein Auto anzuhalten damit das uns eventuell einen Abschleppwagen schickt. Der erste Wagen der hält ist eine honduranische Familie mit noch ein paar Männern (Freunden) an Bord. Die meinen 'kein Problem', die einen packen einen grossen Hammer aus und fangen an die eine Felge auszurichten, die anderen helfen mir beim Reifenwechsel und die Frauen Leuchten uns mit Taschenlampen, denn mittlerweile ist es stockdunkel hier draussen. Irgendwann ist der zweite Reifen dicht, besteht den Wassertest und hält seine 40 psi, wir sind wieder fahrbereit, verabschieden uns mit einem 'kleinen Geschenk' von unseren Helfern, und fahren in entgegengesetzte Richtungen weiter. Bei der nächsten Tankstelle nochmals die Luftkontrolliert, ja sie hält immer noch und endlich gegen 20:30 erreichen wir Trujillo, gehen auf den paradiesischen SP beim Hotel Casa Alemania und Dank Helmut's schneller Antwort können wir auch wieder ins Internet.
Am nächsten Morgen, karibischen Meeresrauschen, karibische Sonne, was will man mehr?
Natürlich erst mal zum Reifenhändler, der die zweite Felge ausbeult und zur ersten nur meint 'gut gemacht', dann in die Stadt zum Hauptplatz von Trujillo,
dem Ort, an dem Kolumbus bei seiner vierten Reise zum ersten Mal amerikanisches Festland betrat,
einst ein Piratennest und zugleich die Stadt in deren alten Friedhof
an das unrühmliche Ende von Willam Walker erinnert wird.
Den Nachmittag, den Abend verbringen wir am unserem Strand-Stellplatz von dem der Besitzer sagt: "einfach zu finden, schwer zu verlassen".
Und doch, am nächsten Morgen ist es Zeit für uns weiterzuziehen. Laut der neuesten Strassenkarte die wir uns extra für HL 30 gekauft haben, sollen die Strassen durch die Berge südlich von Trujillo mittlerweile geteert sein. Doch bereits nach 15km stehen wir erneut an schlimmsten unbefestigten Staubstrassen. Kurzerhand drehen wir um und fahren auf bekannter Strecke zurück. Kommen wieder an den Ölpalmenplantagen vorbei,
passieren La Ceiba und Tela, kommen bei Santa Rita an dieser durch ein Hochwasser beschädigten Brücke vorbei,
die auf einer parallel dazu verlaufenden Behelfsbrücke umgangen werden kann und landen letztendlich wieder auf dem Stellplatz der D&D Brewery, wo wir zu unserer grossen Überraschung Kim und Roberto wiedertreffen. Es gibt viel zu erzählen, der Abend vergeht wie im Fluge.
Am nächsten Morgen heisst es wieder einmal Abschied nehmen, ob wir die zwei nochmals wiedersehen? Inch Allah. In Pena Blanca steht immer noch der selbe Raubritter - Pardon Strassenverbesserer - vor dem selben Schlagloch, in das er tagsüber etwas Sand wirft um ihn dann abends / nachts wieder rauszubuddeln, denn sonst müsste er sich ja ein neues Bettel-Loch suchen und hofft auf 'Spenden'. Wir machen es bei ihm wie der Grossteil der Autofahrer hier, ignorieren, stur geradeaus schauen und langsam vorbeifahren. Vorbei am Lago de Yojoa
auf zum Großteil bereits bekannter Strecke bis Comoyagua, der ehemaligen Hauptstadt von Honduras. Hier durch die Kirche, die bereits in der Vorbereitung auf Pfingsten dekoriert ist,
zum Zentralen Platz, der heute fest in der Hand von Schülern ist, die hier einerseits eine Art Modenschau machen
und andererseits einen Umweltschutztag begehen.
Durch die Altstadt im Kolonialstil
gehen wir weiter zum Markt, geniessen u.A. frittierte, mit einer Hackfleischsosse bedeckte Kochbananen und fahren dann weiter, am Rand der Hauptstadt Tegucigalpa vorbei
nach Santa Lucia, einem alten Bergbaustädtchen, dessen Reiz uns aber, von diesem grünen Springbrunnen abgesehen,
völlig verschlossen blieb. Ganz anders einige km weiter im Valle de Angeles, mit seinen alten Häusern,
seinen romantischen Hotels,
seinen unzaehligen Kunstgewerbelaeden.
Noch einige km weiter, kurz vor Danli gehen wir auf den SP vom Hotel Alejandra (HL 200),
schon wieder so ein Plätzchen, wo man es auch länger aushalten könnte.
Doch wir verabschieden uns am nächsten Morgen von unseren Super-Netten Gastgebern versuchen unseren luft-verlierenden Hinterreifen nochmals flicken zu lassen, doch der ist total hinüber. Zum Glücke hat der zweite Händler bereits ein passendes Stück auf Lager und so fahren wir jetzt mit einem nagelneuen Ersatzreifen auf bekannt schlaglochbehafteten Strassen die letzten 30km weiter bis zur Grenze nach Nicaragua.
Aufbruch: | Mai 2013 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | 08.05.2015 |
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