2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas
Ecuador ab 15.08.2014 4050km: Ecuador 1 – ab 15.08.2014 670 km
Ziel: Nicht unbedingt auf dem direktesten Weg von Nord nach Süd durch Ecuador und dazwischen noch ein Abstecher auf die Galapagos Inseln.
Wetter: meist heiter bis wolkig, gelegentlich auch mal ein (Niesel-)Regenschauer < 30º; in den Hochlagen auch mal < 20º.
Wir sind in Ecuador, finden auch gleich einen Parkplatz vor dem Zollgebäude. Jetzt am Eingang zur Migration die Tarjeta Andina de Migración abholen, ausfüllen und in Warteschlange einreihen. 30 Minuten wird dieses Kärtchen einfach zur Seite gelegt, der Computer mit unseren Daten gefüttert und schon haben wir unseren 90 Tage Einreisestempel im Pass. Von dem muss nun u.a. zur Fahrzeugeinfuhr eine Kopie gemacht werden.
Achtung: Ecuador verlangt zur Fahrzeugeinfuhr nun Farbkopien von Passseite, Einreisestempel, Führerschein und Fahrzeugschein. Diese Kopien können im angrenzenden Gebäude(Schild Copias) gegen US$0,50 pro Kopiervorgang gemacht werden. Ecuador ist US$ Land, ab jetzt nur noch $ als Währungsbezeichnung.
Mit den bunten Seiten zurück zur extrem netten Zöllnerin, dort Computer gefüttert, gemeinsam Auto angeschaut, VIN und Nummernschild fotografiert, Ausdruck bekommen, unterschrieben, fertig - weniger als 20 Minuten. Mit dem Auto nun durch den Zoll-Grenzposten, der sich nur für Einreisestempel und Autoeinfuhr-Dokument interessiert und schon sind wir in Ecuador. Nach ein paar km auf der Panamericana die erste Tankstelle, die erste grosse Überraschung Diesel kostet hier $1,02 die Gallone, so billig habe ich in den USA seit 1988 nicht mehr getankt und auf Deutschland umgerechnet muss man da schon in die Zeiten vor der ersten 'Ölkrise' zurückblättern um Benzinpreise von EUR 0,25 = DM0,50 zu finden. Also erst mal vollgetankt und weiter geht die Fahrt auf der Panamericana. Aber nein halt, so reibungslos geht das hier auch wieder nicht. Mal steht ein Polizist herum der die Originalpässe sehen will, seit Mexico waren alle seine Kollegen mit laminierten Kopien zufrieden, mal verstellt uns eine Zahlschranke ($1) den Weg und dann will einer noch 'hinten reinschauen' - Erinnerungen an die Türkei werden wach . Am frühen Nachmittag erreichen wir Ibarra, ein schönes Städtchen mit reichhaltiger Kolonialarchitektur,
vor allem rings um den zentralen Platz
und dessen lokale Spezialitäten Heidelbeersirup und Nougat sind, leider viel zu süß für unseren Geschmack.
Unser nächster Halt gilt Cotacachi, einer Stadt in der sich Lederwarengeschäft an Lederwarengeschäft reiht, wenn unser Auto nicht bereits an der Kapazitätsgrenze angelangt wäre..., so aber bleibt uns noch hinreichend Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung,
bevor wir nach Otavalo weiterfahren, wo wir auf dem CP Rincon del Viajero die nächsten Nächte verbringen werden. Samstagmorgens gehen wir zu Fuss in die Innenstadt, vor dem Rathaus ist Partystimmung
und in den angrenzenden Strassen wird der allwöchentliche Samstagsmarkt abgehalten. Wir stürzen uns mitten rein, können natürlich bei Köstlichkeiten wie diesem Backpflaumen-Käsebrötchen genauso wenig 'Nein' sagen,
wie an Ständen wo aus Alpaka Wolle hergestellte Ponchos verkauft werden
und so kehren ein paar Stunden später um einige Tüten reicher zu unserem CP zurück.
Sonntags, Zeit für einen längeren Spaziergang, quer durch Otavalo, nach Peguche, einem kleinen Dorf am nördlichen Ortsrand. Gerade rechtzeitig zur Mittagspause haben hier kleine Essensstände aufgebaut,...
Nach einem kleinen Imbiss wandern wir weiter, durchqueren Agato, kommen am Lago San Pablo vorbei
und kehren dann über den Ortshügel mit Mirador
nach Otavalo zurück.
Montags, wir verabschieden uns von unseren Mitcampern und fahren in die Innenstadt, wo der Oliver das Reisebüro Yuratours betreibt. Wir wollen in den nächsten Tagen / Wochen auf die Galapagos Inseln und nach einer intensiven und ausführlichen Beratung werden wir fündig. Ab 1. September werden wir für 8 Tage auf einem Katamaran mehrere dieser Inseln besuchen. Bis alles gebucht, bestätigt, rückbestätigt und bezahlt ist vergeht die Zeit wie im Fluge, es ist bereits später Nachmittag, als wir das Büro wieder verlassen. Wir fahren nur noch ein paar km weiter auf den CP Sommerwind in Yauharcocha, der uns nach einer intensiven (Um-)Planungsrunde als Absprungbasis für die Unternehmungen der nächsten knapp 2 Wochen dienen wird.
Den halben Vormittag verbringen wir damit einen skizzenhaften Vorschlag von Oliver in einen Reiseplan umzusetzen, aber dann geht es los, erst um die Laguna Yauharcocha,
dann quer durch Ibarra, vorbei am schneebedeckten Imbabura
und nochmals quer durch Cotacachi - nein, wir brauchen immer noch keine Lederwaren - fahren wir zur Laguna Cuicocha, einem Kratersee auf etwa 3000m Höhe gelegen,
der auf einem gut 12km langen Rundweg im Gegenuhrzeigersinn umwandert werden kann. Auf dem ersten km sind noch einige interessante Exponate wie diese Sonnenuhr zu sehen, bei schön der deutlichwird, wie hoch die Sonne hier kurz vor dem Äquator zur Mittagszeit steht, wie kurz doch der Schatten des Zeigers ist.
Mangels geeigneter Erklärungen blieb mir die Funktion dieser Monduhr leider verschlossen, Hinweise dazu im Gästebuch werden dankend angenommen.
Danach geht es erst einmal kräftig bergauf, die Lagune fast immer mit Blick, bis man bei 3450m den höchsten Punkt der Wanderung erreicht hat.
Nun geht es munter bergab und wieder bergauf, auf dem rückwärtigen Teil kann man den kleinen Kanal zwischen den beiden Inseln sehr schön erkennen, der von kleinen Touristen-Rundreise-Booten (Lanchas) durchfahren wird.
Irgendwann ist der Wanderweg leider zu Ende, man steht an einer Strasse, wundert sich über Schilder, die das Begehen dieses Rundweges im Uhrzeigersinn verbieten (Obelix lässt grüßen) und geht nun gezwungenermaßen die letzten 2km auf einer schwach befahrenen Strasse leicht bergab zum Ausgangspunkt zurück.
ACHTUNG: Etwa 100m nach dem Hinweisschild zum Restaurant Mirador unbedingt nach links einer unmarkierten Staubstrasse folgen, die Teerstrasse macht ab hier einen Umweg von gut 5km.
Wir benötigten knapp 4 Stunden für die Wanderung und legten dabei gut 620Hm zurück. Die Nacht verbringen wir knapp 20km weiter auf dem uns schon wohlbekannten CP Rincon del Viajero in Otavalo.
Heute wollten wir eigentlich auf dem Vulkan Cayambe zum Wandern, wir fahren auf einer Pflasterstrasse meist im Schritttempo hoch bis zum Eingang in den NP auf über 3500m, aber wir sind immer noch 10km vom Refugio entfernt, Wolken und Nieselregen verschlechtern die Sicht und der Fahrweg ist eigentlich nur noch für Allradfahrzeuge geeignet. Wir brechen die Aktion ab und drehen um. Beim Runterweg Ausblicke auf die Viehfarmen hier droben,
auch mal ein schneller Blick auf den Vulkan Cayambe
und ein etwas längerer auf die Plastikfolienlandschaft drunten im Tal.
Wir folgen der Panamericana, hier E35 genannt weiter Richtung Süden und überqueren zum ersten Mal auf dieser Reise den Äquator. Halten natürlich am Äquatordenkmal, (E=$1)
und bekommen dort eine ausführliche Führung, Erläuterung über Lauf der Sonne und den Schatten die sie dabei wirft. Nachdem Garmin uns versichert, dass wir hier wirklich am Äquator stehen,
verzichten wir auf die Durchführung weiterer physikalischer Experimente (Coriolis Kraft,...) und fahren nach gut einer Stunde Aufenthalt weiter. Das nächste Ziel war die Thermen von Oyacachi, aber auch der Weg dahin war mit grossen, groben Steinen gepflastert, erinnerte eher einer Römerstrasse als an einen Fahrweg. 45km auf so einer Piste nur wegen etwas warmen Wassers und dann das ganze Gerüttle und Geschüttle wieder zurück. Nein, Danke, wir drehen nach 15km schon wieder um, umfahren Quito großräumig, überqueren den Papallacta Pass,
mit 4064m nach Pikes Peak der zweithöchste Berg auf unserer bisherigen Reise und drunten in Papallacta auf etwa 3375m gehen wir in die Termas Jamanco (E=$4).
Auf deren ab 20h abgeschlossenen Parkplatz verbringen wir die Nacht und morgen früh werden wir es uns in den wunderschön angelegten Becken mal so richtig gut gehen lassen.
So geht es am frühen Morgen erst mal unter die Thermal-Aussenduschen,
bevor wir dann den Vormittag lang in die Thermalbecken eintauchen
und uns dazwischen auch immer wieder einmal eine Abkühlung im 'Eiswasserbecken' gönnen. Vor der Abfahrt noch ein schnelles Mittagessen im angeschlossenen Restaurant - gebratene Forelle mit Beilagen $4,50 - und dann geht es stetig bergab.
Von 3375m bei den Thermen auf gut 600m bei Achidona
einem kleinen Städtchen in dessen Nähe unser Tagesziel die von einem reizenden belgischen Ehepaar betriebene Hosteria Hakuna Matata liegt.
Hier, mitten im Dschungel verbringen wir die Nacht auf deren Parkplatz. Dies ist voraussichtlich nur noch bis Ende Oktober 2014 möglich, denn das Hotel ist bereits verkauft und was der Nachbesitzer erlauben wird???
Auf der selben Holperstrecke geht es zurück, nochmals über diese schmale Hängebrücke
bis wir dann die Cuevas de Jumandy erreichen. Hier müssen wir erst einmal $2 pP für Parkplatz und Wasserpark(nicht-)benutzung bezahlen,
bevor dann am im Park liegenden Höhleneingang die Besichtigungsgebühr von $10 für Gruppen mit 1-5 Personen oder von $2 pP für Gruppen > 5 Personen zu entrichten ist. Unsere Führerin
stattet uns noch mit Stirnlampen aus, bevor wir in diese wasserführende Tropfsteinhöhle vordringen.
Drinnen schöne Formationen und Auswaschungen, aber wegen des bis zu schultertiefen Wassers konnten wir keine weiteren Bilder machen. Nach einer Stunde sind wir durch, haben immer noch keine Lust auf den Wasserpark und fahren weiter nach Tena,
Rafting-Hauptstadt von Ecuador. Auf der Suche nach einer Class 4 Tour besuchen wir die drei größten Ausrüster hier, aber so richtig fündig werden wir nicht. Es ist zwar Saison, aber irgendwie fehlen die Kunden, für die anspruchsvolleren Touren und zu zweit, allein, nur mit Guide, das erscheint uns zu anstrengend.
Fahren wir eben unverrichteter Dinge weiter nach Misahualli, suchen dort erst einmal vergeblich den "Camping Beach", den es, wie wir nach längerem Suchen und Herumfragen erfahren, leider nicht mehr gibt. Hier tummeln sich der mittlerweile Strandaffen
und Flussnixen.
Dafür können wir bei Ecoselva eine zweitägige, massgeschneiderte Dschungeltour buchen($220 für 2 Pers., 2 Tage incl. Sonderwünsche) und bekommen beim Agua Center Sinchi Warmi einen SP für die nächsten Nächte ($10/Nacht).
Früh am Morgen um 8:30 werden wir hier abgeholt, noch etwa 2km weit gefahren, bekommen noch Gummistiefel zum anziehen und dann geht es ab in den Urwald. Auf schmalen, lehmigen Trampelpfaden geht es erst einmal stetig bergauf, unterwegs lernen wir, dass Blüten auch Ohr- und Fingerschmuck verwendet werden können und
dass Termiten angeblich ein hervorragendes Antimoskitomittel sind.
Wir bekommen ein paar Lianen zum Tarzan spielen, lernen die Liane kennen aus der Curare, das Pfeilgift hergestellt wird
und erhalten diese Blüte zum üben, wie unsere Lippen nach einer Botox Behandlung aussehen könnten.
Wir sehen Spinnen,
Schmetterlinge und Ameisen,
legen bei 80% Luftfeuchtigkeit so um die 250 Hm zurück und erreichen nach 6 Stunden Santa Babara,
unserem Ziel für heute. Vorbei an Bananen und Kakaobäumen
kommen wir in unserem Dschungelcamp an.
Für den Nachmittag ist Entspannung angesagt, erst nach dem Abendessen brechen wir zu einer einstündigen Nachtwanderung auf, auf der wir neben unzähligen Spinnen Nachtfaltern und Heuschrecken auch noch eine bleistiftdicke, etwa 1m lange Schlange sehen. Die Nacht verläuft relativ ruhig, zum Frühstück bekommen wir u.a. einen Tee aus den Blättern eines nahebei wachsenden Zimtbaumes serviert,
bevor wir zu unserer nächsten knapp 3-stündigen Wanderung aufbrechen. Wir sehen Nutzpflanzen wie diesen Kalabassenbaum
und erfahren etliches über die lokalen Heilpflanzen, die hier in jedem 'Hausgarten' angebaut werden. Wir sehen noch ein paar schöne Schmetterlinge wie '80'
und 'Eulenauge'
versuchen uns vergeblich im Goldwaschen und Blasrohrschiessen
bevor wir dann gegen 13:30 mit einem Motor-Kanu abgeholt werden.
Wir fahren gut 90 Minuten flussabwärts bis wir die Station Rescate de Animales ($4 pP) erreichen, in der etliche Tiere aus der Amazonas Region zu sehen sind. Die Anaconda, die bis vor kurzem noch hier war ist mittlerweile wieder ausgewildert und so müssen wir uns mit Tukans
und Tapir,
Boas, Affen, Wild-Schweinen, Ozelots, Papageien,
und der Riesenratte begnügen.
Auf dem Rückweg sind noch einige kleinere Stromschnellen zu überwinden,
bevor wir dann gegen 17:30 in Misahualli ankommen.
Noch ein kurzer Fussmarsch bis zum Agua Center Sinchi Warmi und unser Auto hat uns wieder. Morgen geht es zurück in die Berge, ein guter Grund dieses Kapitel hier abzuschliessen.
Aufbruch: | Mai 2013 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | 08.05.2015 |
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