2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas
Peru ab 25.09.2014 6380km: Peru 4 - ab 20.11.2014 1270km
Ziel: Noch eine gute Wochen lang durch den Süden von Peru, nach Cusco, zum Canyon del Colca und nach Arequipa.
Wetter: Meist heiter, < 25º
Nach den Anstrengungen von gestern lassen wir es heute etwas ruhiger angehen und besichtigen Ollantaytambo, eine alte Inkastadt, deren Häuser aus Stein und nicht aus Adobe gebaut wurden und deshalb heute noch grossteils erhalten sind
und durch deren enge Gassen offene Kanäle fliessen.
Über der Stadt thront die Tempelburg
zu deren Besuch man am einfachsten ein Boleta Turistico, kurz BT genannt, für PEN130 kauft. Mit dem BT können innerhalb von 10 Tagen in und um Cusco 16 Museen, Ausgrabungen etc. besichtigt werden. Ansonsten wäre der Eintritt hier PEN 70.
Gleich hinter dem Eingang dieser Stein,
der vermutlich als Operationstisch für Schädeleröffnungen gedient haben dürfte, die Mulden darin sind zumindest genau Kopfgross.
Den Berg hoch eine schöne Inca Mauer, mit ihren passgenauen Steinen,
die Fensterwand mit dem Mondtor im Hintergrund
und nach Inca Thron und unvollendetem Sonnentempel geht es an zahlreichen Pflanzterrassen vorbei zu diesem Lagerhaus.
Wieder drunten von der Burg noch ein paar Bewässerungskanäle und diese Nixen im Bad der Prinzessin,
das aber eher eine heilige Quelle aus der Vorinka Zeit sein dürfte.
SP in der Tunupa Lodge (PEN 40).
Auf unserem Weg nach Cusco machen wir erst einmal halt bei den Ruinen von Pisaq (BT) wo riesige Terrassengärten
von einer Burg-
und Tempelanlage überragt werden,
in deren alten Bewässerungskanälen heute noch Wasser fließt.
Wir klettern gut 3 Stunden durch die Ruinen,
bevor wir wieder runter in den Ort Pisaq fahren, der für seinen sehr touristischen Sonntagsmarkt berühmt ist. Wir bekommen heute nur die werktägliche Sparversion davon zu sehen,
dafür ist es im Ort relativ ruhig, wir können in aller Ruhe durch die Hinterhöfe schlendern, wo wir mehrere solcher Meerschweinchengehege entdecken,
die Ruhe in den Gassen
und an den Marktständen geniessen.
Weitere Stopps auf dem Weg nach Cusco sind das Tambomachay (BT),
ein Bad der Inka Herrscher wo auch heute noch Wasser über zwei Aquaedukte zu den Badebecken geleitet wird, das nahebei gelegene Puka Pukara (BT),
eine Burg, in der bei den Badeaufenthalten der Hofstaat untergebracht wurde und Q'Enqo (BT),
ein ehemaliges Heiligtum, das unter der Christianisierung sehr gelitten hat. Wir werfen noch einen kurzen Blick runter ins Tal nach Cusco,
bevor wir uns auf dem CP Quinta Lala (PEN 30) niederlassen. Die Fahrt hierher hätte ja so einfach sein können, wenn uns Garmin zuerst nicht über Forstwege zum nicht existierenden Hintereingang geführt hätte.
Heute legen wir einen Stadt- und Museumsbesichtigungswandertag ein. Wir wandern etwa 20 Minuten bergab und sind schon an der Plaza Mayor, gehen von dort weiter ins Museum of Contemporary Art (BT),
danach quer über den Plaza Kubipata ins Museum of Regional History (BT)
und dann über den Plaza San Francisco durch den Arco Santa Clara
zum Mercado San Pedro. Diesem angebotenen rohen (ungesalzenen) Kaviar konnten wir nur schwer wiederstehen,
trösteten uns aber dann bei Lamm-und Ziegenbraten. Frisch gestärkt ging es weiter zum ehemaligen Sonnentempel,
der wie so oft hier mit einer Kirche verziert wurde.
Im angeschlossenen, unterirdischen Qorikancha Site Museum (BT) sind ein paar schöne Schädel ausgestellt, an denen man erkennen kann wie kunstvoll in dieser Zeit Schädeleröffnungen gemacht wurden. Die Überlebensrate lag angeblich bei 65%. Wir folgen der Av.Sol noch bis zum Monumento (Museum) Pachakueteq (BT),
das an den Inka Herrscher erinnert, der u.a. Machu Piccho erbauen ließ und dessen oberste Plattform einen schönen Rundblick auf Cusco bietet.
Der BT-Museums-Pflichtteil ist abgehakt, wir streifen nun auf einem in unserem Reiseführer vorgeschlagenen Rundgang noch ein paar Stunden durch die Innenstadt, finden natürlich in der Calle Hatunrumiyok den berühmten 12 eckigen Stein,
mal mehr,
mal weniger Touristen
und wandern nach 9 Stunden Stadtbesichtigung wieder die gut 30 Minuten bergauf zu unserem SP Quinta Lala.
An nächsten Morgen erst mal ein Blick ins Tal auf die Plaza Mayor,
bevor wir uns an die Besichtigung von Saqsaywaman machen, einst eine Burg, Festung, Tempelstadt, in 77 Jahren (1431 - 1508) erbaut und kaum fertiggestellt von den Spaniern von 1537 bis 1561 wieder 'zerlegt' und zum Steinbruch für Ihre (Sakral-)Bauten umfunktioniert. Trotzdem sind noch Teile der Festungsmauer zu erkennen,
deren größten Steine über 70 Tonnen wogen
und auch noch etliche andere Strukturen sind teils erhalten geblieben,
wurden ausgegraben und renoviert.
Weil es gestern so schön war, gehen wir auf einen weiteren Stadtbummel runter in die Stadt, bevor wir uns wieder auf den SP Quinta Lala zurückziehen, der sich langsam zu einer deutschen Overlander-Kolonie zu entwickeln scheint, stehen hier doch mittlerweile 10!!! Fahrzeuge mit deutschem Nummernschild.
Die nächsten 3 Tage verbringen wir auf dem Reparaturhof einer Overlanderwerkstatt, um die Knackgeräusche an unserer Antriebswelle beseitigen zu lassen. Irgendwie hat sich eine Achsmanschette verabschiedet und wo ein Fettbad sein sollte ist nun eine Mischung aus Wasser, Fett, Sand und Staub. Kein Wunder, dass die Kreuzgelenke protestieren. Bis alles ausgebaut, gereinigt, Ersatzgummis besorgt und wieder eingebaut ist vergehen beim hiesigen Arbeitstempo eben fast 3 Tage. Um das nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden machen wir eine längere Probefahrt, besuchen dabei noch die Ruinen von Chichero (BT),
auch hier wieder einmal ein Inka Palast zerstört und durch eine spanische Kirche ersetzt.
Weiter geht es nach Moray (BT), einst ein Landwirtschaftszentrum der Inkas,
wo in diesen künstlich angelegten Pflanzkesseln ähnlich wie in einem Wok gleichzeitig mehrere Klimazonen vorherrschen.
Auf bekannter Strecke geht es über Pisaq zurück zum SP Quinta Lala bei Cusco. An unserer Vorderachse scheint zur Zeit alles ruhig zu sein. Morgen geht es endlich weiter Richtung Süden.
Wir verlassen Cusco und erreichen schon nach wenigen km die Ausgrabungen von Tipon (BT). In einem Hochtal hat sich hier ein Inka Herrscher 'ein Lustschloss' erbauen lassen. Über Aquädukte wird das Wasser zu solchen Brunnenanlagen geführt,
über offene Kanäle zu kleinen, künstlichen Wasserfällen geleitet,
Wasserwege durchziehen die ganze, künstlich geschaffene Terrassenanlage,
die die Ruinen des ehemaligen Palastes überragt.
Ein paar km weiter besichtigen wir noch die Ruinen von Pikillakta (BT),
eine Riesenstadt der Wari,
erbaut in der Vor-Inka Zeit, mit mehrstöckigen Gebäuden, bis zu 11m hohen Festungsmauern.
Die weitere Fahrt über das Altiplano verläuft fast monoton, lediglich die Thermalquellen von Aguas Calientes auf 4070m
und der La Raya Pass mit 4338m bieten etwas Abwechslung. Knapp 20km vor Juliaca auf immer noch 3900m ist dann genug für heute.
Garmin versucht uns zu einem Einkaufszentrum mitten in Juliaca zu führen, der Verkehr in dieser Stadt ist absolut chaotisch, Busse und PKW, Kleintaxi, Motorradtaxi und 'Bäckerfahrräder' teilen sich 1,5 Fahrspuren die teils noch zugeparkt sind. Dazu noch Wasserablaufrinnen die nur im Kriechgang überquert werden können, also vorprogrammiertes, gewolltes?? Chaos. Als wir dann, endlich angekommen, erfahren, dass der Supermarkt erst in 45 Minuten öffnet, geben wir genervt auf und fahren weiter zu den Grabtürmen von Sillustani, auf einer Halbinsel im Umayo See gelegen.
Hier hatten erst die Colla 9 solcher Türme erstellt
und später die Inkas nochmals 26 dazu gebaut. An diesem unvollendeten ist noch schön die Rampe zu erkennen, auf der die tonnenschweren Steine für die oberen Lagen nach oben gebracht wurden.
Fertig hätte dieser Turm dann auch etwa so ausgesehen,
Noch ein Blick nach drunten auf die gut sortierte Souvenirladenstrasse,
durch die wir auch gleich wieder gehen müssen, bevor wir an solch schönen Bauernhöfen vorbei
zurück nach Juliaca fahren. Wir kämpfen uns nochmals quer durch die Stadt, bis wir die Ausfallstrasse Richtung Arequipas erreichen. Weiter geht es über das doch recht eintönig wirkende Altiplano, immer auf gut 4000m Höhe. Wir kommen an den Alto Lagunillas auf 4413m vorbei,
überqueren den Cruzero Alto auf 4530m, sehen Lamas und Apacas friedlich weiden und biegen dann bei Sumbay Richtung Norden ab, denn wir wollen erst einmal zum Colca Canyon. Dieser, über 3100m tief gilt als der zweit-tiefste Canyon weltweit. Noch schnell bei 4880m den Patapampa Pass überquert,
und schon senkt sich die Strasse wieder hinab,
bis wir auf 3650m Chivay erreichen,
das bereits im Colca Tal liegt. Noch vor der Ortseinfahrt!!! müssen erst einmal PEN 70 pP Nationalparkbetretunggebühr bezahlt werden. Wir gehen hier nur schnell zum Einkaufen und fahren dann weiter, den Canyon del Colca entlang, stören diesen Fuchs beim Abendspaziergang
und lassen uns am Cruz del Condor nieder,
in der Hoffnung morgen früh mindestens einen der hier nistenden Condor beim Morgenausflug beobachten zu können.
Gegen 6 Uhr treffen die ersten Schaulustigen hier ein, wir begeben uns gegen 8h zum Mirador und um 8:55 ist es soweit, der König der Lüfte steigt auf
und gleitet teils in 3m Entfernung an uns vorbei.
Nach etwa 15 Minuten ohne wesentlichen Höhengewinn legt er auf seinem Stammfelsen eine kleine Ruhepause ein,
lässt sich in aller Ruhe bewundern, aus der Nähe fotografieren,
bevor er gegen 9:30 Talaufwärts schwebt, dort offensichtlich eine bessere Thermik findet und in der Ferne entschwindet. Der Spuk, das Schauspiel ist vorbei, der Mirador leert sich,
die gut 30 Busse fahren wieder zurück, das Kreuz des Condors, das einst von den Spaniern im Rahmen der Christianisierung an diesem uralten vorchristlichen Opferplatz aufgestellt wurde, wird wieder sichtbar
und die Souvenirverkäuferinnen packen ihre Sachen auch wieder ein.
Auch wir fahren wieder zurück, vorbei an Pinchollo,
dessen Einwohner sich, nachdem das Kreuz errichtet wurde, eben einen neuen, etwas versteckteren Opferplatz suchten, halten kurz am Mirador Antahuilque
und am Mirador Choquetico,
besuchen kurz den kleinen Ort Maca, der 1991 bei einem Erdbeben fast völlig zerstört wurde. Heute ist der Ort wieder aufgebaut und auch seine Kirche ist wieder schön restauriert.
Vorbei an Chivay geht es wieder hoch auf den Patapampa Pass auf 4880m von dessen Mirador aus 7 umliegende Vulkane gesehen werden können.
Von nun an geht es bergab, bis wir schliesslich das auf etwa 2300m gelegene Arequipa erreichen. Beim Stadtbummel wird schnell klar, warum dies die weisse Stadt genannt wird. Alle Gebäude in der Innenstadt, hier die Kathedrale, sind aus einem fast weissen Silargestein erstellt,
Säulen wie an diesem Kreuzgang,
Eingangstore wie am Theater
oder an St. Augustin sind mit kunstvollen Steinmetzarbeiten verziert.
Wir verbringen die Nacht auf dem SP/CP des Hostal Las Mercerdes in unmittelbarer Nähe zur Altstadt von Arequipa und treffen dort, wie der Zufall es will, auf ein nettes französisches Ehepaar, das nächstes Jahr mit demselben Schiff wie wir nach Europa zurückkehren möchte, das kann ja lustig werden.
Aufbruch: | Mai 2013 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | 08.05.2015 |
Vereinigte Staaten
Malaysia
Mexiko
Belize
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Deutschland