2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas
Brazil - ab 01.03.2015 5200km: Brazil 3 – ab 07.03.2015 1600km
Ziel: Von den Wasserfällen bei Foz de Iguacu Richtung Osten, quer durch Brasilien über Sao Paulo nach Rio de Janeiro und ab da dem Meer entlang Richtung Süden zur Grenzen nach Uruguay.
Hier von Teresopolis ans Meer bei Cabo Frio, für 3 Tage / 2 Nächte nach Rio de Janeiro und dann immer dem Meer entlang Richtung Süden bis Punta do Sul.
Wetter: Nachts meist angenehm kühl, tagsüber heiss, teils sonnig, teils bedeckt mit nachmittäglichem Regengüssen, < 35º.
Wir durchqueren Teresopolis, erreichen den NP da Serra dos Orgaos, finden einen Mirador mit diesem Ausblick auf ‚die Finger Gottes‘,
der Blick ins Tal ist uns jedoch durch diese aufsteigenden Wolken / Nebelbänke verwehrt, dabei ist an klaren Tagen von hier droben der Zuckerhut von Rio zu sehen, aber heute leider nur alles weiss in weiss. Wir fahren bergab, sind nach wenigen km schon 1000m tiefer, fast auf Meereshöhe und folgen dann der BR101 bis Cabo Frio, wo wir auf dem vom Brasilianischen Automobilclub betriebenen CP Clube do Brazil (BRL 38 nach ADAC Rabatt) die Nacht verbringen. Die Strände hier sind ja schon irgendwie weiss, grau, aber das Meer bisher eine braune Brühe die uns absolut noch nicht zum Baden verlockt.
Wir fahren ins in der Nähe gelegenen Buzios, einst ein verschlafenes Fischerdorf bis es dann ähnlich St. Tropez von Brigitte Bardot ‚entdeckt‘ wurde. Heute einer der angesagten Badeorte Brasiliens, von riesigen eingezäunten Kondominium Anlagen umgeben und doch im Ort selbst relative Ruhe. Wir spazieren den fast leeren graubraunen Strand entlang, studieren die brasilianische Bikini Mode,
kommen am Brigitte Bardot Denkmal vorbei zum Hafen,
wo Tour Boote auf Passagiere für die mehrstündige Strand-Inselrundfahrt warten, bewundern diese schöne Sandburg
und noch viel mehr Bikinis in der fast einsamen Einkaufsmeile
bevor wir uns dann an einer Strandbar zu unserem ersten Caipirinha in Brasilien niederlassen.
Teil zwei unserer Strandbesichtigungsrunde führt uns nach Arraial do Cabo, einer der Orte für die ‚grosse Masse‘. Hier ein ganz anderes Bild, der Strand ist weiss
und gut besucht.
Die Autos hier kleiner, die Geschäfte einfacher, die Parkgebühren niedriger, nur die Strandbars sind genauso gemütlich.
Nach unserem Sundowner fahren wir zurück nach Cabo Frio, auf den CP Clube do Brasil.
Wir fahren auf Nebenstrassen die restlichen 200km bis Rio und gehen dort auf den Innenstadt-nahen Parkplatz der Marina da Gloria (BRL 60/24h),
wobei die Gegend hier eher einer Grossbaustelle gleicht – da werfen die olympischen Spiele 2016 wohl ihre Schatten voraus. Nachdem wir hier so nahe am Centro sind, brechen wir doch auch gleich zu einer Besichtigung der Innenstadt auf. Unter den vielen schönen alten und neuen Gebäuden, die wir hier sahen fielen uns besonders auf:
das Teatro Municipal
der doch sehr moderne Dom, der 20.000 Leuten Platz bietet,
der Convento Santo Antonio
und die zahlreichen Kaffeehäuser
die malerischen Fußgängerzonen.
und das Centro Cultural Banco do Brasil mit einer Kandinsky Ausstellung, die für uns völlig neue Bilder aus überwiegend russischen Sammlungen zeigt. Kulturell gesättigt gehen wir zu unserem SP an der Marina zurück um den nächsten Tag den Höhepunkten Rios zu widmen. Nach einem ersten Blick von unserem SP auf den Zuckerhut
fahren wir mit dem Bus 180 (BRL 3,4/Strecke) nach Cosmo Velho, von wo aus zum einen eine Zahnradbahn hoch zum Corcovado führt (BRL 51 incl. Eintritt) auf die wir aber 80 Minuten hätten warten müssen, oder aber Sammeltaxis für BRL 49 incl. Eintritt die Touristen den Berg hoch schaffen.
Zwischendurch ein kurzer Stopp am Mirador (Mirante) Dona Marta
mit Rundblick auf Stadt und Strände
bevor wir dann oben am Corcovado an der berühmten Christusstatue stehen.
Mit dem Sammeltaxi geht es wieder zurück nach Cosmo Velho und von da mit dem Bus nach Urca, der Talstation für die Seilbahn auf den Zuckerhut (BRL 62). Bei der Auffahrt ein Blick zurück auf den wesentlich beeindruckenderen Corcovado,
den Strand Botafogo
und bei der Abfahrt noch ein letzter Blick, auf den Zuckerhut, auf dem ich unbedingt mal gewesen sein wollte
und auf den berühmten, heute fast menschenleeren Strand von Copacabana.
Am nächsten Morten gehen wir zuerst nochmals kurz in Centro um uns noch zwei Dinge anzusehen, die vorgestern der Kandinsky Ausstellung zum Opfer gefallen sind. Zum einen das alte Aquädukt (Arcos do Lapa), das irgendwann zur Strassenbahn-Überführung umfunktioniert wurde
und zum anderen die berühmte Escadaria do Selaron,
die von Jorge Selaron ab 1990 bis zu seinem Tod 2013 mit aus Europa importierten bunten Kacheln verziert wurde. Auf unserer anschliessenden Fahrt Richtung Süd-Westen kommen wir zuerst an der fast menschenleeren Strandpromenade von Copacabana vorbei,
auch der Strand wirkt verlassen,
die Strandstuhlverleiher gelangweilt -
und dennoch finden wir trotz 30 minutiger Suche keinen freien Parkplatz. Als sich dieses Spiel am Strand von Ipanema wiederholt fahren wir leicht frustriert weiter und strafen die riesigen Einkaufszentren im Süd-Westen mit Verachtung. Wir verlassen Rio, eine für uns absolut faszinierende Stadt in der wir uns trotz der viele im Vorfeld gelesenen Warnungen und Horrorgeschichten eigentlich recht sicher gefühlt haben.
Über Angra dos Reis
erreichen wir Paraty
ein Strand- Fischerort so richtig nach unserem Geschmack, klein, übersichtlich, mit einem historischen Stadtkern, in dem sich seit 400 Jahren fast nichts mehr verändert zu haben scheint. Auf dem CP Clube de Brasil in Paraty verbringen wir die naechsten zwei Nächte.
Am nächsten Morgen ist der Himmel stark bewölkt, aus dem geplanten Strandtag wird ein Stadtbummel auf Strassen, deren Pflaster aus irgendwie hingeworfenen Flusssteinen und Felsbrocken besteht,
die von schönen Häuserzeilen gesäumt sind,
in denen die bunten Eingangstüren besonders hervorstechen.
Drunten am Hafen warten die bunten Tour Boote heute wohlvergeblich auf Passagiere,
auch die Souvenirshops
und Lokale machen einen eher verlassenen Eindruck,
so ist es halt in einem Strandort in der Nebensaison.
Am nächsten Morgen wieder eitel Sonnenschein, ein kurzer Plausch mit unseren Schweizer Platz-Nachbarn und dann geht es weiter Richtung Süd-Westen. Bei Ubatuba überqueren wir wieder einmal den Wendekreis des Steinbocks, verlassen also die Tropen, aber dafür ist der Strand hier gut besucht.
Bei Toque Toque Grande lädt dieser Wasserfall am Strassenrand zum Verweilen ein,
aber wir fahren weiter, bergauf und bergab, Kurve links, Kurve rechts diese Küstenstrasse entlang, Erinnerungen an die kroatische Adria-Küste werden wach, bis wir endlich in Santos an der Hafeneinfahrt stehen, die wir per Fähre überqueren.
Ein schneller Blick auf die Schiffe im Hafenbecken, mit so einem wollen wir in etwa 3 Wochen wieder hier sein,
bevor es am Stadtstrand von Santos entlang zur Ausfallstraße Richtung Süd-Westen geht. In Itanhaem ist dann Schluss für heute, bereits nach Einbruch der Dämmerung, so gegen 18:30, lassen wir uns auf dem dortigen CP Clube do Brasil für die Nacht nieder (BRL 26), sind dort neben einem brasilianischen Camper die einzigen Gäste, geniessen das Meeresrauschen, unsere selbstgemachten Caipirinhas,…
Unser weiter Weg führt uns zurück in die Berge, hoch bis auf etwa 1000m. Gegen Mittag sehen wir ein Schild am Strassenrand, das neben den üblichen Buffets zur Mittagszeit (meist zum Kilo-Preis) auch noch Rodizio anbietet. Rodizio = Grill-Fleisch bis zum abwinken und das dazu noch zum Festpreis. Man holt sich seinen Salat vom Buffet, setzt sich hin und dann kommt alle paar Minuten einer dieser Kellner mit seinem Fleischspiess vorbei,
bei uns gab es heute 7 verschiedene Sorten, säbelt ein Stück herunter, nach Wunsch mehr oder weniger durchgebraten und das geht solange bis man(n) die Waffen streckt und sagt ‚nichts geht mehr‘ .
Wir fahren ‚vollgeladen‘ weiter nach Curitiba, mit seiner romantischen Altstadt,
doch kaum hatten wir mit der Besichtigung begonnen, brach wieder einmal einer dieser tropischen Regenschauer aus, die jedoch im Gegensatz zu Rio hier wesentlich kühler, unangenehmer sind. Diese Buserwarteröhren boten temporären Unterschlupf,
ein paar schöne Häuser im Kolonialstil haben wir auch noch gesehen
und die Rua das Flores, die Fußgängerzone, sind wir natürlich ein wenig abgewandert.
Damit für dies mal genug der brasilianischen Grossstadte, wir fahren zurück in die Natur, klettern die 1000m wieder runter, sind am Meer auf einem CP in Punta do Sul.
Heute legen wir einen Strandwandertag ein, gehe über den Kanal
zur Marina und nehmen dort ein Boot, das uns in 30 Minuten nach Brasilia auf der Ilha do Mel (Honiginsel) bringt. Dabei wird eine der Hauptschifffahrtsstrassen hier gekreuzt, so dass wir Gelegenheit haben zwei solche Riesenfrachter aus der Nähe zu bewundern.
In Brasilia angekommen holen wir uns einen Plan von den Wanderwegen der Insel, gehen dann erst mal die gut 4 km (einfach) den Strand entlang
bis zum alten portugiesischen Fort von 1777,
das in den letzten Jahren hervorragend restauriert wurde,
dann die selbe Strecke wieder zurück nach Brasilia und hoch zum Farol (Leuchtturm) von 1870,
der heute noch in Betrieb ist. Über den Praia Grande
und der Gruta,
einer vom Meer ausgeschwemmten Grotte am Strand geht es etwa 8km weit nach Encantadas, dem zweiten Ort hier auf der Insel von dem aus die Boote nach Punta do Sul zurückfahren.
Wir setzten uns erst mal für eine Stunde in eine Strandbar, lassen den ganzen Wochenendausflüglern den Vortritt, geniessen stattdessen kaltes Bier und etwa 1kg in Olivenöl und Knoblauch gebratene Schrimp und fahren eben erst mit 17h Boot zurück zu unserem CP vervollständigen unseren Bericht und schliessen wieder einmal ein Kapitel ab.
Aufbruch: | Mai 2013 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | 08.05.2015 |
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