2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas
Chile 5380km/Argentina 7890km ab 01.01.2015: 12 Argentina – ab 06.02.2015 2380km
Ziel: Von Ushuaia durch den Osten von Argentinien Richtung Norden bis nach Buenos Aires.
Hier ab Rada Tilly weiter durch den Osten von Argentinien Richtung Norden bis Villa Gesell.
Wetter: Für Patagonien-Wetter außergewöhnlich gut, nur meist mäßig windig, sonnig < 35º,
Gestern Abend traf hier noch ein Rotel Bus ein, der dann sehr erfolgreich das hier extrem knappe Duschwasser binnen kürzester Zeit völlig aufbrauchte. Heute Morgen war der Spuk(Bus) wieder weg und sowohl die restlichen Besucher des CP als auch wir durften endlich auch mal unter die Duschen, die, wenn Wasser verfügbar, sowieso nur von 9-11h und von 21-23h geöffnet sind.
Wir brechen auf zur Besichtigung von Rada Tilly, Traumkleinstadt eines jeden Architekten, denn jeder versucht hier sein einzigartiges Haus zu bauen,
das im Aussehen aber auch gar nichts mit dem seiner Nachbarn gemeinsam haben darf. So stehen Blockhaus neben Pultdach, Flachdach neben Walmdach und ein paar zusätzliche Erker, Türmchen, Dachbalkone machen sich immer gut. Dazuhin ist dieser Ort noch mit einem 3km langen, bei Ebbe endlos breiten Strand gesegnet,
der heute aber einen relativ verlassenen Eindruck macht, auf 14 Lebensretter kommen etwa 30 (Sonnen)-Badegäste. Wir erkunden etwa 4 Stunden lang die Gegend hier, gehen noch zum Einkaufen, Fleisch & Malbec und verbringen dann auch diesen Abend wieder ‚am Grill‘.
Nach einer erneuten Morgendusche geht unsere Fahrt nach Comodoro Rivadavia, mit der lt. Reiseführer hässlichsten Kirche Argentiniens,
nun ja über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, modern auf jeden Fall, innen ein Beton /Holzgemisch, unser Ding ist die auch nicht und da wir genau zur Zeit der samstäglichen Taufen dort waren können wir auch keine weiteren Bilder liefern, vielleicht hat ja Tante Google noch ein paar.
Weiter dann durch bereits bekannt monotone Landschaft
nach Trelew, hat angeblich ein Dinosaurier Ei im Museum und dann noch bis Gaiman eine alte Waliser Stadt, in der die Feuerwehr einen netten CP (ARS 60/Nacht) am Fluss betreibt, dazuhin noch dieses Abendrot,…
Am nächsten Morgen sind wir um 9h die letzten, die den CP verlassen, aber anscheinend seit Jahren die ersten, die in einer Konditorei ein Stück der berühmten Waliser schwarzen Torte kaufen wollen, denn der ganze Ort schläft noch, alles ist noch geschlossen. Fahren wir halt mit einem leicht knurrenden Magen zurück nach Trelew und von da gleich weiter nach Puerto Madryn, einem der argentinischen Badeorte. Am Strand doch etliche beim Sonnenbaden,
einige wenige auch im Wasser, aber das tollste hier, diese mit Tisch und Stühlen ausgestatteten Kabinen
in die man sich zur schattigen, sandsturmfreien Mittagspause zurückziehen kann. Wir fahren weiter auf die Peninsula Valdes (ARS 180pP) schauen uns dort erst einmal im Infozentrum u.a. dieses Skelett eines Pottwales an,
besuchen dann bei Punta Piramide diese Seelöwen Kolonie
bestaunen den Pascha mit seinen 3 Begleiterinnen und Kinderschar,
schauen in Puerto Piramide auch noch mal kurz den gutbesuchten Strand
und fahren weiter zum Playa Pardelas, denn wir haben von der NP Rangerin gelernt, dass das einer der wenigen Plätze auf Valdes ist, wo man frei stehen kann. (Es gibt einen CP in Puerto Piramide mit ARS 80pP + ARS 50 -100 je nach Größe für das Auto).
Als wir hier ankommen, fühlen wir uns irgendwie ins Rhone Delta, in die Camargue versetzt.
Am endlosen Sandstand unzählige Camper die wohl den Grossteil ihres Sommerurlaubes hier verbringen. Wenn wir das nächste Mal hiervorbeikommen bringen wir auch Vorräte für eine Woche Strandleben mit, aber so werden wir morgen wohl schweren Herzens zur weiteren Besichtigung der Inseltierwelt, also im Wesentlichen Seeelefanten, Seelöwen und Pinguine, aufbrechen.
Vorbei an zwei etwa 50m unter NN liegenden Salzseen, Salina Grande und Salina Chica
erreichen wir Punta Delgada. Hier wurde um 1900 ein Leuchtturm erbaut,
sehr bald kamen eine Telegraphenstation und ein Postamt hinzu, das Kommunikationszentrum für die Schafzüchter der Insel war geboren. Heute ist hier eine kleine, private Hotelanlage, von der aus man auf einem gepflegten Trail zu einem Aussichtspunkt gelangt, von dem aus wir unsere ersten Seeelefanten beobachten können.
Angeblich ist die Halbinsel Valdes der einzige Ort auf dem Festland, an dem sich diese Riesensäugetiere aufhalten. Wir fahren weiter zum Punta Cantor, wo wir auf NP-Trails weitere Gruppen von Seeelefanten sehen.
Eigentlich liegen die nur nahezu bewegungslos faul in der Sonne herum,
während am nahegelegenen Mirador Pinguinos auch in ’Streichelentfernung‘ aktiv für die Arterhaltung gesorgt wird.
Auf dem Parkplatz am Nordende der Insel, Punta Norte erst dieses Armadillo,
dann eine riesige Seelöwenkolonie
mal mit trautem Familienleben
mal mit dem eher üblichen Harem,
dazu auch hier noch eine kleine Gruppe von Seeelefanten.
Wir haben eigentlich fast alle Tiere gesehen, die es hierzu beobachten gibt. Für Pottwale sind wir in der falschen Jahreszeit hier und für Orcas (=Shamu der Killerwal), die es hier vor der Küste bis Mitte April zu sehen gibt sind wir noch etwas zu früh dran. Zufrieden kehren wir zurück und verbringen die Nacht auf dem SP Playa Gales, ein weiterer Tipp der NP-Rangerin und auch hier wieder Camargue Feeling.
Am nächsten Morgen ein Blick zur Isla de los Pajaros im Hintergrund, die jedoch so weit weg ist, dass man ohne Fernglas kaum etwas erkennen kann, ein Blick auf San Jose im Vordergrund, Replica der ersten spanischen Kapelle hier in der Gegend, das Original wurde bei einem Aufstand der Indogenos 1810 zerstört
und ein langer Blick auf die Flamingos zwischendrin, Camargue Feeling eben.
Die wilden Meerschweinchen hier sind echt kamerascheu, unfotografierbar, ganz im Gegensatz dazu dieses Wild-Huhn,
das uns am Ende fast in die Linse pickte. Auf den ersten paar hundert km Richtung Norden weiterhin diese eintönige ebene Steppenlandschaft, ab San Antonio Oeste wird dann die Gegend langsam grüner, abwechslungsreicher. Über Viedma, einer modernen Provinz-Haupt-Kleinstadt gibt eigentlich nichts zu berichten,
ausser, dass hier im Januar das 600km lange Rio Negro Kajak-Rennen endet, für das anscheinend heute schon fleissig geübt wird.
Auf der anderen Seite des Flusses liefert Carmen de Patagones einen ganz anderen Eindruck, im Dom
die älteste Marienfigur Südamerikas von 1780,
eingerahmt von zwei 1820 erbeuteten brasilianischen Kriegsflaggen, dazu ein schöner historischer Stadtkern mit alten Adobe Häusern,
Resten einer Festung mit Wehrturm
und noch guterhaltenen Erdhöhlen,
die Behausungen der ersten Siedler. Noch etwa 100km weiter bei Villalonga ist dieser km-reiche Tag für uns zu Ende.
Am nächsten Morgen auf der Ruta 3 weiter Richtung Norden bis Bahia Blanca, einer Industrie-und Hafenstadt ohne besondere Sehenswürdigkeiten. Ab hier weiter Richtung Osten durch intensiv genutztes Farmland, wobei die Sonnenblumen hier der Sonne eigenartigerweise den Rücken zukehren
und uns diese Black Angus für unser Abendessen inspirieren.
In Necochea, dank 24km Sandstrand einer der weniger überlaufenen Badeorte hier
lassen wir uns oberhalb der Düne direkt neben dem Polizeiposten nieder
Kommentar auf unsere Anfrage: „Hier schlafen?, aber gerne, wir passen schon auf euch auf“, legen unsere T-Bones auf den Grill,
spülen den Staub des Tages mit einem ‚roten‘ runter, beobachten den Sonnenuntergang und überlegen, ob wir morgen wirklich schon weiterfahren wollen.
Der in der Nacht einsetzend Wind macht uns die Entscheidung leicht, das Strandleben im Sandsturm überlassen wir den zahlreichen Sommerurlaubern, wir ziehen weiter, finden in Miramar, diese gemütliche Fußgängerzone in der sich die Einkehr- mit den Einkaufsmöglichkeiten abwechseln.
Die Uferstrasse wird von hohen Hotel- und Apartmentgebäuden gesäumt,
während der Strand selbst mit solchen Strandbädern zugepflastert ist,
in denen so ein Unterschlupf hier in der Innenstadt ARS 350/Tag kostet, ausserhalb der Stadt sind diese Boxen auch schon für ab ARS150/Tag zubekommen. Wir fahren weiter nach Mar del Plata, DEM Badeort Argentiniens das am Ortseingang bereits mit 24 dieser riesigen Strandbad-Parking Arenas verziert ist.
In der Stadt selbst sehenswert ausser hunderttausenden sonnenhungriger Touristen nur noch die Villa Victoria,
heute ein Museum und Kulturzentrum, dessen Bauholz einst aus Norwegen und Schweden importiert wurde und der Torre Tanque einst ein Wasserhochbehälter, heute ein Aussichtsturm (kostenlos, Innenaufzug),
von dessen Aussichtsplattform man einen solchen Überblick bekommt.
Beim Verlassen der Stadt Richtung Norden erst noch ein paar viktorianische Gebäude,
noch mehrere gutbesuchte strandbadfreie Strände
bevor wir dann nochmals 100km weiter den nächsten größeren Badeort Villa Gesell erreichen. Die Stadt, von einem Schweizer gegründet, eigentlich wunderschön, aber dank Ihrer engen, zugeparkten, fast nie rechtwinklig verlaufenden Strassen, zumindest jetzt in der Hochsaison ein Alptraum für jeden Autofahrer. Wir verbringen hier die Nacht auf dem CP Europa (ARS220/Nacht), mit Schweizer Gründlichkeit unter (ex-) Polnischer Leitung, dem bisher in jeder Beziehung absolut besten Platz, den wir auf dieser Reise bisher besucht haben. Um zu vermeiden, dass uns wieder einmal ein Bericht aus allen Nähten platzt, schliessen wir dieses Kapitel hier schon einmal ab und liefern Bilder aus dem Badeort Villa Gesell erst im nächsten.
Aufbruch: | Mai 2013 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | 08.05.2015 |
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