Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Informationen Regiao Norte: Informationen Cabeceiras de Basto

Cabeceiras de Basto Informationen

Cabeceiras de Basto ist eine Kleinstadt (Vila) in Portugal, ca. 700 Einwohner. Dolmen und andere Funde belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung bis in die Castrokultur.

Castrokultur ist die alte archäologische Bezeichnung für die eisenzeitliche Kultur der nordwestlichen Iberischen Halbinsel vom Ende der Bronzezeit (1. Jahrtausend v. Chr.) bis ins 1. Jahrhundert vor Chr. Das charakteristischste und deshalb namensgebende Merkmal dieser Kultur, waren die auf Hügeln gelegenen und mit einem Wall befestigten Siedlungen, die als Castro (castrum) und Citânias bezeichnet werden. Plätze dieser Art fanden sich in einem Gebiet, das sich im Osten bis zum Río Cares und im Süden bis zum Duero erstreckt.

Ein frühes, dem Erzengel Michael gewidmetes Kloster entstand hier, vermutlich nach Eintreffen der Sueben 406, oder ab 585 im Westgotenreich.

711 eroberten die Araber Kloster und Ortschaft und zerstörten sie dabei weitgehend. Cabeceiras de Basto wurde im Verlauf der Reconquista im 12. Jh. neu besiedelt.

Ein neues Kloster entstand hier im frühen 12. Jh. und wurde Ziel zahlreicher Pilger, darunter bekannte Personen wie Inês de Castro oder Nuno Álvares Pereira, der hier 1376 heiratete. 1514 erhielt der Ort Stadtrechte durch König D. Manuel.

Eine verbreitete Erklärung des Ortsnamens geht auf die mutmaßlich Gründung durch hier eingetroffene Angehörige der Bastos (Bástulos oder Bastianos) zurück, einer Bevölkerungsgruppe aus Galicien, die 711 nach den Angriffen durch die Mauren vertrieben wurden. Tariq ibn Ziyad (Tarik) eroberte 711 das Westgotenreich, zu dem Cabeceiras de Basto gehörte, und zerstörte dabei die Ortschaft weitgehend.

Eine andere Erklärung sieht den Ursprung des Ortsnamens in der Zeit der Anwesenheit der Römer und dem lateinischen Begriff vastu oder aber pastu, in Bezugnahme auf die hiesigen Weideflächen. Cabeceiras ist in der Annahme aus dem lateinischen capitia und dem späteren Pluralsufix eiras entstanden, so dass der Ortsname ursprünglich in etwa „hervorragende reichhaltige Weiden“ bedeutet haben soll.

Eine weitere Erklärung stützt sich auf eine Granitstatue aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. im Ort, die jedoch vermutlich im 17. und 19. Jahrhundert mehrmals bearbeitet wurde. Sie soll den Lusitaner-Krieger Basto darstellen, der als Namensgeber Pate gestanden haben soll.

In der Bevölkerung war besonders die Erklärung des Ortsnamens anhand einer überlieferten Legende verbreitet.

So soll der Mönchsritter Hermígio Romarigues, aus der Familie der Gründer des ersten Klosters São Miguel de Refojos de Basto stammend, den Ort 711 gegen die anstürmende Armee des Tarik verteidigt haben. Dazu soll er sich vor die Brücke zum Kloster gestellt und den Angreifern entgegenrufen haben: Até alí, por São Miguel, até alí, basto eu! (dt. etwa: „Bis hier her und nicht weiter, um des heiligen Michael willen, bis hier her und nicht weiter, dazu soll ich genügen!“). Daraufhin sollen drei Anstürme der Araber erfolglos geblieben und der Mönchsritter fortan Basto (ich genüge) genannt worden sein.

Die Granitstatue im Ort soll dieser Legende nach jenen Ritter „Basto“ darstellen. Die Granitstatue O Basto stammt ursprünglich vermutlich aus dem 1. Jh. v. Chr.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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