Das eher unbekannte Portugal - 2017
Info Regiao Centro - Pinhal Interior Norte: Mittwoch 3. Mai 2017 33. Tag
Mittwoch 3. Mai 2017 33. Tag
Mittwoch 3. Mai 2017 33. Tag
Campingplatz Municipal, Sarzedo/Arganil
Gandara de Espariz / Oliveira do Hospital / Torrozelo / Santiago / Seia / Sabugueiro / Parque Natural da Serra da Estrela / Barragem de Covao de Ferro / Albufeira da Lagoa Comprida / Senhora da Boa Estrela / Lago do Viriato
Covilha: Praca do Municipio – Camara Municipio – Skulptur Pero do Covilha – Igreja Misericordia
Valezim / Sao Romao /
Fahrzeit 6 Stunden 124 Meilen = 200 km
Heute Morgen schon 31 Grad. Wahnsinn.
Abfahrt um 10 Uhr.
Route: N 342-4, N 17 Gandara de Espariz, IC 6 Oliveira do Hospital, Torrozelo, Santiago, N 339 Seia, Sabugueiro – N 339.
Eine herrliche Landschaft, die wir durchfahren – Parque Natural da Serra da Estrela. Doch die Fotos können kaum die Schönheit der Landschaft widerspiegeln. Zunächst viel blühender gelber Ginster, dann wechselt die Vegetation. Mir haben es besonders kleine rote Büsche angetan, die unserem Heidekraut ähnlich sehen. Die vielen Gletscherseen haben eine faszinierende blaue Farbe. Und immer wieder sind kleinere und größere Schneereste zu sehen. Bizarr sehen die Granitfelsen aus, wie aus einer anderen Welt.
Je höher wir kommen, desto kälter wird es. Es sind kaum Menschen hier unterwegs. Wir halten einige Male, um zu fotografieren.
Die Talsperre Barragem de Covao do Ferro staut den Rio Alforfa zu seinem Stausee auf, ca. 6 km von Covilha entfernt.
Der Stausee Albufeira da Lagoa Comprida staut den Rio Lagoa auf. Er liegt ca. 3 km entfernt von Sabugeiro. Wir fahren an der riesigen Staumauer entlang.
Ein weiterer Halt an der Madonna im Felsen – Senhora da Boa Estrela.
In Covao do Boi sieht man die Senhora da Boa Estrela, Patronin der Hirten, in einem Flachrelief auf dem 1946 geweihten Felsen. Die mehr als 7 m hohe Skulptur wurde von Antonio Duarte gearbeitet, ausgehend von einer Idee des örtlichen Pfarrers. Alljährlich findet am zweiten Sonntag im August das Fest der Madonna Boa Estrela do Covao do Boi statt, welches viele Besucher anlockt.
Die Legende erzählt wie folgt: Es gab einst einen Hirten, der in der Einsamkeit der Bergwelt zu Hause war. In der Nacht sprach er mit einem besonders großen Stern. Dieser Stern wurde sein Vertrauter. Dies kam dem König zu Ohren, er ließ den Hirten kommen und bot ihm viel Geld, für die Gabe mit einem Stern zu sprechen. Doch der Hirte verweigerte sich diesem Ansinnen und kehrte in seine Bergeinsamkeit und zu seinem Stern zurück. Daher stammt der Name Serra da Estrela – Sternengebirge.
Ist doch eine schöne Geschichte, die ich da gefunden habe.
Die Straße wird nun ständig kurviger, aber herrlich mit den Aussichten. Der Lago do Viriato ist zu sehen. Kommen am Pedra do Urso vorbei, leider kann ich bei der Fahrt kein vernünftiges Bild machen und Rolf will nicht alle 2 Minuten anhalten.
Bald sind wir in Covilha, wo wir direkt am Praca do Municipio vor dem Rathaus – Camara Municipal - parken können. Der Ort, ca. 23.000 Einwohner, beherbergt viele Touristen, die von hier aus Touren ins Gebirge unternehmen. Man merkt es an dem starken Verkehr.
Eine riesige Skulptur von Pero da Covilha steht vor dem Rathaus, versehen mit Info-Tafel auch in englischer Sprache. Einfach hervorragend, so kann man sich schlau machen.
Wir schauen uns nun die Igreja da Misericordia an. Wir haben Glück, dass sie noch offen ist. Die Kirche stammt vom Ende des 16. Jh., doch bis 1830 wurde ständig an ihr gearbeitet.
Im 19. Jh. und 20. Jh. wollte man die Kirche, um den Platz zu erweitern, abreißen, was die Bevölkerung jedoch erfolgreich verhinderte. 1997 wurde die Kirche als Denkmal öffentlichen Interesses eingestuft.
An der Fassade sieht man drei Statuen der theologischen Tugenden – Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe, das Nationalwappen und eine Nische mit dem Bild Unserer lieben Frau von Populo, Patronin der Kirche. Das Innere der Kirche ist sehr schön und wir sind froh, dass wir die Kirche ansehen können.
Ein mit Schwalben bemaltes Haus sticht uns ins Auge.
Mittlerweile hat der Verkehr stark zugenommen. Busse, die mit Mühe und Not um den Kreisverkehr fahren können und ein Auto nach dem anderen – es ist Mittagszeit, die Portugiesen fahren zum Essen. Wir setzen uns auf eine schattige Bank in der Nähe eines umhäkelten Baumes und schauen dem Treiben zu.
Gegen 12.45 Uhr, als der Verkehr nachlässt, fahren wir zurück. R 339, N 339, später N 338 Richtung Valezim. Das ist eine extrem steile Straße, z. T. 14 % Gefälle und eine Kurve nach der anderen.
Wir kommen nach Sao Romao und suchen uns einen Tisch im Schatten im Restaurant Gato Preto. Es hat uns dort gut gefallen.
Wir treffen dort heute auf Filipe, Cousin des Besitzers, der sehr gutes Englisch und Deutsch spricht. Er lebt seit 7 Jahren bei Gestaad in der Schweiz, arbeitet dort als Hausmeister und Gärtner mit gutem Verdienst, wie er uns erzählt. Früher hatte er ein Tabaksladen und seine Frau arbeitete als Agrar-Ingenieurin in Sao Romao, mit gutem Einkommen. Dann kamen EU Auflagen, der Verdienst sank, die Kosten stiegen, z. B. Wasserkosten 3 Euro + 26 Euro Steuern = 29 Euro/Monat und so wanderten sie aus in die Schweiz.
Auch an anderer Stelle haben wir erfahren, dass gut ausgebildete Portugiesen das Land verlassen, weil sie von ihrem Gehalt nicht leben können.
Filipe empfiehlt uns unser heutiges Essen: Rolf eine Art Eintopf mit Rind- und Schweinefleisch, Grünzeug, Bohnen, was Rolf aber nicht so besonders schmeckt, viel zu viel fettes Fleisch. Dazu ein alkoholfreies Bier. Ich habe gegrilltes Hähnchen, Pommes und Wein. Filipe bietet uns an, den Schafskäse der Serra da Estrela zu probieren. Das ist auch nicht unser Geschmack, zu streng.
Wir lassen uns Zeit mit dem Essen, die Portionen sind sehr groß, das Wetter ist herrlich und wir genießen das. Als die Rechnung kommt, stellen wir fest, dass der Cousin diese erstellt hat und uns gewaltig übers Ohr haut. Wir zahlen 26,50 Euro. Der Preis für den Wein ist abweichend von dem des letzten Besuches, den Käse stellt er überhöht in Rechnung, ebenso den Eintopf und das Hühnchen. Ich reklamiere zwar, aber Rolf meint, ich solle es lassen. Er ist wütend und sagt Filipe, wir kommen nicht mehr wieder, er habe seinem Cousin einen schlechten Dienst erwiesen. Zuhause stellen wir fest, dass er uns wohl einen falschen Namen gesagt hat. Die Internetanschrift gibt es nicht und auf FB ist sein Name auch nicht präsent. Na ja, meist machen wir ja gute Erfahrungen, heute sind wir einfach auf sein Geschwätz herein gefallen.
Über die N 17 fahren wir zurück zum Campingplatz, wo wir gegen 16 Uhr ankommen. Es war heute eine herrliche Tour durch eine ungewöhnlich schöne Landschaft. Leider haben wir unterwegs ein Feuer im Wald gesehen. Alles ist hier furchtbar trocken.
Auf dem Campingplatz sind neue Camper angekommen, Portugiesen und Niederländer. Es ist sehr warm und wir sitzen lange draußen.
Da wir heute Mittag gegessen haben, fällt heute Abend das Essen aus.
I
Aufbruch: | 01.04.2017 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 20.06.2017 |