Das eher unbekannte Portugal - 2017
Informationen Regiao Norte: Montag, 22. Mai 2017 52. Tag
Montag, 22. Mai 2017 52. Tag
Montag, 22. Mai 2017 52. Tag
Campingplatz Parque de Campismo de Mondim de Basto
Serra do Alvao / Parque Natural do Alvao / Serra de Marao / Campea /
Amarante: Casa Calcada – Springbrunnen - Ponte de Sao Goncalo – Rio Tamega - Igreja de Convento de Sao Goncalo – Kreuzgang – Camara Municipal (Rathaus) – Igreja de Sao Pedro
Fahrzeit 4 Stunden 65 Meilen 105 km
Zum Frühstück wird der Toaster ausprobiert, den wir neu erstanden haben. Funktioniert super.
Auch heute ist es wieder sehr warm, schon am frühen Morgen 26 Grad.
Doch wir starten um 10 Uhr zu unserer ersten Tour.
N 304 – Rota Romanica – Serra do Alvao – Parque Natural Alvao.
Herrliche Aussichten sind das. Unzählige Blumen, Schmetterlinge. Wir machen öfter einen Fotostopp, schließlich wollen wir von der schönen Landschaft Erinnerungen mitnehmen. Und Rolf kraxelt überall herum, um besser sehen zu können. Kein Verkehr. Die Strecke ist extrem kurvig. Hinweisschilder fordern auf, die Geschwindigkeit zu drosseln und nicht schneller als 60 km/h zu fahren.
Auf den Höhen sind Windräder zu sehen, aber wir empfinden sie nicht als störend. Der Schönheit der Landschaft tun sie keinen Abbruch.
Durch die Serra de Marao. Sie liegt an der Grenze zwischen den Regionen Tras-os-Montes und Douro Litoral und hat den sechshöchsten Berg Portugals mit einer Höhe von 1.415 m.
Das Schutzgebiet Parque Natural do Alvao an der Westflanke des Alvao-Gebirges, besteht aus einem imposanten Bergmassiv, zu dem auch die Serra de Marao gehört. Der Rio Olo bahnt sich hier seinen Weg zwischen hohen Felsen und stürzt an den Wasserfällen Fisgas de Ermelo insgesamt 250 m in die Tiefe. Hier offenbart sich die ganze Kraft des Wassers. Dieser Ort zählt zu den schönsten der Region.
Wenn man Glück hat, bekommt man einen Wolf oder einen Wanderfalken zu Gesicht oder auch einen Steinadler.
Der Rio Olo durchquert auf seinem Weg zwei völlig gegensätzliche Landschaften. Die Gegend von Lamas de Olo in einer Höhe von ca. 1.000 m ist gekennzeichnet durch Granitgestein und eine Hochgebirgsvegetation. Weiter unten bei Ermelo, bei 450 m, dominiert Schiefergestein und die Landschaft ist dort grün wie die der Region Minho.
Schiefer, Granit und Stroh sind die Materialien, aus denen die Häuser in den typischen Dörfern Lamas de Olo, Anta und Ermelo gebaut werden. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Man hat den Eindruck, ganz weit weg von jeder Stadt zu sein, obwohl Porto in nur einer Stunde erreichbar ist. In Arnal gibt es ein Ökomuseum, in dem ein traditionelles Dorf nachgebaut wurde.
Kommen nach Campea. Folgen nun der IP 4 / E 82 bis Amarante. Dort findet Rolf zielsicher ohne Navi einen super Parkplatz an der Brücke Ponte de Sao Goncalo, im Barockstil 1790 erbaut. Sie ersetzt die alte Brücke, die Sa Goncalo selber in Auftrag gab, da er fast durch eine Flutwelle des Flusses Tamega auf dem alten Übergang umgekommen wäre. So die Legende.
Einer der Obelisken am Zugang der 3-bogigen Granitbrücke trägt eine Marmortafel, die an den heldenhaften Widerstand von General Silveira, des späteren Grafen von Amarante, gegen die Truppen Napoleons erinnert – 2. Mai 1809.
Gegenüber unserem Parkplatz entdecken wir den Eingang zur Casa da Calcada, das ist ein Luxushotel, Ursprung 16. Jh. Ein herrliches Portal ist der Zugang zu einem schönen Park mit einem Spring-Brunnen, den ein Männeken Piss ziert.
Wir überqueren die Ponte de Sao Goncalo und kommen zur Igreja de Convento de Sao Goncalo, die geöffnet hat und die wir anschauen können.
In der Igreja de Convento de Sao Goncalo (1540), das zum gleichnamigen Kloster gehört, erzählen der Legende ungeachtet Fliesenbilder immer noch vom keuschen Leben des Heiligen.
Die Kirche hat ein sehenswertes Seitenportal mit Säulen im Stil der ital. Renaissance, die in drei Reihen übereinander angeordnet sind und von einem barocken Frontgiebel bekrönt werden (Statue Sao Goncalo in der mittleren Nische der ersten Reihe).
Links vom Portal, an die Pfeiler einer Loggia gelehnt, stehen Statuen der vier Könige, in deren Regierungszeit das Kloster erbaut wurde.
Das Kloster geht auf eine Gründung Königs Joao III. und seiner Gemahlin Katharina von Kastilien zurück und wurde unter Philipp III. ergänzt.
Über der Vierung wölbt sich eine Kuppel, deren Laterne mit Azujelos ausgekleidet ist.
Das Kircheninnere (im 18. Jh. verändert) hat eine Barockausstattung aus vergoldetem Holz: Das Retabel im Chor, zwei Kanzeln und das von drei Tritonen getragene Orgelwerk (Anfang 17. Jh.).
Der Sarkophag des Sao Goncalo (gestorben 1259) steht in der Kapelle links vom Chor. Die Kapelle rechts wird die Kapelle der Wunder genannt.
Im linken Arm des Querschiffs befindet sich hinten eine Tür, die in den Kreuzgang führt (Renaissancestil), mit einem Springbrunnen in der Mitte.
Zum Klosterkomplex gehören zwei Kreuzgänge, in einem sind heute das Rathaus – Camara Municipal - und das Stadtmuseum untergebracht. Letzteres mit moderner Kunst des Künstlers Amadeu de Souza Cardosa, der aus Amarante stammt.
Leider sind hier viele bettelnde Zigeuner unterwegs. Durch den Diebstahl vor einiger Zeit sind wir extrem vorsichtig geworden.
Nach der Besichtigung des großen Klosterkomplexes kaufe ich im Klosterladen eine Perlenkette mit Marienbild und Kreuz für meine ital. Freundin Giovanna. Die war schwer krank. Seit sie wieder gesund ist, schwört sie auf alle Heiligenbilder. Darum bringe ich ihr von jedem Ort so kleine Dinge mit und schicke sie ihr nach Figline Valdarno, wenn wir wieder zuhause sind. Sie freut sich immer sehr darüber und glaubt, dass diese Heiligen-Bilder etc. ihr helfen, gesund zu bleiben. Ich bin da eher skeptisch, aber da ich meine Freundin sehr schätze, mache ich ihr diese kleine Freude.
Oberhalb des Klosters erhebt sich die Igreja Sao Pedro. Mit Ausnahme der Barock-Fassade (1724) stammt sie aus dem 17. Jh.. Die Fassade ist mit Statuen der Heiligen Peter und Paul geschmückt.
Innen ist die Kirche reich mit Talha- und Azujeloschmuck (gelb) ausgestattet. Der Chor mit dem Kassettegewölbe beherbergt einen vergoldeten Holzaltar. In der Sakristei ist eine prächtige Kassettendecke aus Kastanienholz zu bewundern. Leider können wir diese Kirche nicht anschauen, geschlossen.
Nach der Besichtigung setzen wir uns in die Confeiraria da Ponte direkt am Rio Tamega. Für Rolf gibt es Tonic, süßes Teilchen, für Uschi Weißwein und Schinkentoast. Kosten 5,75 Euro.
Wir beschließen, in den nächsten Tagen bleibt die Küche kalt – 31 Grad, zu warm zum Kochen. Es wird nur Schinken, Käse, geräucherten Lachs, kaltes Huhn, Salat, Obst, Brot und Wein geben.
Wir verlassen Amarante und fahren weiter. N 210 Richtung Celorico de Basto, N 304. Unterwegs sehen wir einige Schlangen und Eidechsen auf der Straße. Wir hoffen, dass sie nicht überfahren werden.
Einkauf unterwegs beim Pingo Doce: Tempo, Handcreme, Wein. In Mondim de Basto wird noch Baguette gekauft. Dann geht es zurück zum Campingplatz.
Es sind einige neue Camper gekommen, aber die stehen weit von uns entfernt. So gefällt uns das. Rolf hat eh seinen Claim abgesteckt. Die Dauercamper in unserer Nähe sind uns lieber als andere Camper.
Gott sei Dank steht unser Zelt unter schattigen Bäumen. Es ist knallheiß. Schnell den Einkauf verstauen. Rolf macht Servicetag, dann Duschen und Relaxen. Wir sind immer wieder begeistert von der schönen Natur, die uns hier umgibt. Die Wiedehopfe sind auch wieder zu Besuch vor unserem Zelt. Toll, ihnen zuzuschauen.
Zum Abendessen gibt es Huhn, Schinken, Käse, Salat, Pfirsiche, Bananen, Brot und Wein. Ein schöner, aber heißer Tag geht zu Ende.
Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meinen Facebook Seiten:
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Aufbruch: | 01.04.2017 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 20.06.2017 |