Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Kunsthandwerk im Alentejo: Informationen Evora

Évora - UNESCO Weltkulturerbe

Évora ist eine Stadt, ca. 57.000 Einwohner, deren historisches Zentrum 1986 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.

Évora gehört zur Rede de Judarias, einer Vereinigung der Orte mit historisch bedeutenden jüdischen Gemeinden in Portugal.

Von der vorzeitlichen Besiedlung des Gebietes zeugen die Megalithen im Distrik Evora. Nahe der Stadt befinden sich zahlreiche Relikte der Vorzeit. Die Gründung der Stadt geht auf die Zeit der römischen Besatzung zurück, der gut erhaltene Diana-Tempel mit seinen monumentalen Säulen zeugt noch heute vom römischen Erbe.

Im Jahre 715 wird Évora von den Mauren erobert und mit Burg und Moschee ausgebaut. Im September 1165 erobert Geraldo Geraldes, o Sem Pavor (Gerald ohne Furcht) durch eine List Évora für König Afonso Henriques.

Mit Unterstützung des Ritterordens von Avis werden die Mauren endgültig vertrieben. Dafür macht der Ritterorden Évora 1166 zu seinem anfänglichen Sitz, nennt sich anfangs auch Ritterorden Évora und umgibt die Stadt mit einer Mauer, die bis heute weitgehend erhalten blieb.

Seit dem 12. Jahrhundert lassen sich die portugiesischen Könige in Évora wählen. 1559 gründet der Kardinal und spätere König Dom Henrique die Jesuiten-Universität. Évora verliert nach der Annexion Portugals durch Spanien 1580 bis 1637 erheblich an Bedeutung. Mit der Schließung der Universität 1759 durch den Marques de Pombal verliert Évora endgültig seinen einstigen Rang. 1973 wurde die Universität Evora neu gegründet.

Aus römischer Zeit stammen der Templo Romano (Diana Tempel), die Burg sowie der Aquädukt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die im Zentrum stehende Kathedrale Se, der ehemalige Königssitz Paco dos Condes de Basto und die seit dem 15. Jh. existierende, aber erst 1979 wiedereröffnete Universität.

In einigen Straßen der Altstadt – zum Beispiel in der Travessa das Nunes, der Rua do Cano oder der Rua do Salvador – ist zu sehen, wie der Aquädukt im Laufe der Zeit zu Wohnzwecken umgestaltet wurde.

Der im Stadtzentrum gelegene Praca do Giraldo mit dem Marmorbrunnen und seinen Arkaden gehören ebenso zu den Sehenswürdigkeiten wie das Beinhaus Capela dos Ossos (Kapelle der Knochen), ein Kirchengebäude, an dessen Wänden menschliche Gebeine gestapelt sind.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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