Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Kunsthandwerk im Alentejo: Freitag 7. April 2017 7. Tag

Freitag 7. April 2017 7. Tag

Freitag 7. April 2017 7. Tag
Camping Alentejo, Platz 12 – Evoramonte, Alentejo
Picarret / Redondo /Foros da Fonte Seca / Santiago Maior / Aldeias de Montoito / Falcoeiras / Reguengos de Monsaraz / Corval
Monsaraz: Ruta Direita / Igreja Matriz / Pelourinho / Hospital da Misericordia / Castelo
Motrinos / St. Antonio de Baldio / Carbeca de Carneiro / Terena / Alandroal / Vila Vicosa / Borba / Estremoz
Fahrzeit 4 ½ Stunden 98 Meilen = 158 km

Nachts können wir immer gut schlafen, es ist sehr ruhig auf dem Platz. Meist werden wir gegen 7.30 Uhr ohne Wecker wach. Um 8 Uhr kann Rolf an der Rezeption Brot holen: Landbrot, Holzofen, nicht weiß, 500 gr., 1,25 Euro. Es schmeckt gut und ist auch sehr bekömmlich.

Gegen 10 Uhr starten wir bei herrlichem Wetter.

N 18, N 254-1 - Picarret, Redondo, Foros da Fonte Seca, Santiago Maior, N 381 – Aldeias de Montoito, Falcoeiras, Reguengos de Monsaraz, M 514 Corval, Monsaraz.

In jedem dieser Ort gibt es viel zu schauen, aber wir können nicht überall halten, sonst erreichen wir nie unser Ziel.

Schnell ist in Monsaraz ein Parkplatz an der Festungsmauer gefunden. Man hat einen herrlichen Blick über die Landschaft des Alentejo mit vielen Stauseen, Olivenbäumen und Korkeichen.

Wir machen uns auf, den alten Ort über die Rua Direita zu besichtigen. An dieser Straße, die zur Burg hinauf führt, liegen hübsche, geweißte Häuser (16./17. Jh.) mit Außentreppen und schmiedeeisernen Balkonen. Mir fallen auch sehr schöne Gardinen und interessante Türklopfer auf.

Gleich hinter dem Haupttor entdecken wir einen Brunnen. Und ich bin wieder von den vielen steilen Gassen fasziniert.

Wir kommen zur Igreja Matriz, die leider geschlossen hat. Gleich gegenüber befindet sich das Hospital da Misericordia. Das Hospital aus dem 16. Jh. weist im 1. Stock einen schönen Versammlungsraum auf.

Und auch ein Pelourinho aus dem 18. Jh. steht ganz in der Nähe der Kirche.

In einem kleinen Laden kann ich verschiedene Olivenöle probieren und erstehe gleich zwei kleine Kanister.

Des Weiteren werde ich in einem anderen Geschäft fündig: 1 Tischdecke, Topflappen, Kochlöffelbehälter und einen kleinen Hahn von Barcelos

Rolf testet die öffentliche Toilette, befindet sie mehr als sauber und so kann auch ich mich da hinein wagen.

Später schauen wir uns noch die Überreste des Castelo an. Die im 13. Jh. von König Dinis wieder aufgebaute Burg erhielt im 17. Jh. eine zweite Umfassungsmauer mit mächtigen Bastionen.

Leider entdecken wir auch hier mal wieder Müll, den freundliche Touristen da hinterlassen haben. Uns unverständlich, gibt es doch überall Papierkörbe.

Bevor wir weiter fahren, genehmigen wir uns noch einen Milchkaffee und einen Apfel Cidre.

Bevor wir weiter fahren, haben wir noch eine interessante Unterhaltung mit einem Polizisten, der unser Motorrad bewundert (selber auch Motorradfahrer) und gut Englisch spricht. Er erzählt uns, dass er 22 Jahre im Dienst ist und 1.000 Euro verdient. Davon muss er 600 Euro für sein Haus abzahlen. Seine Frau arbeitet mit und auch er hat Nebenjob, damit die Familie über die Runden kommt.

Die Unterhaltung drehte sich auch über die EU und den dämlichen EU-Politiker aus Holland, der gesagt hat, die Südländer arbeiten kaum, verplempern lieber ihr Geld mit Frauen und Wein. Der Polizist war richtig sauer über diese Äußerung, die sogar nicht der Realität entspricht. Fakt ist, dass Portugal mehr Nach- als Vorteile durch die EU hat.

Es ist ein wunderschöner Tag, warm. Die Fahrt durch die immer wieder wechselnd aussehende Landschaft toll. Schafe und Ziegen weiden unter den Olivenbäumen. Ein Meer von weißen Zistrosen am Straßenrand ist herrlich anzusehen. Sie verströmen einen angenehmen Duft. Die Zistrosen stehen zurzeit in voller Blüte. Da haben wir richtig Glück, das zu sehen.

Zistrosen sind stark verzweigte buschige Sträucher oder Zwergsträucher mit aromatischem Harz, dem Labdanum (Laudanum).

Labdanum - Laudanum ist ein Harz, das im Mittelmeerraum aus verschiedenen Arten von Zistrosen gewonnen wird. Im Sommer tritt unter Sonneneinwirkung das ölige Harz aus den Blättern und Zweigen, als würde die Pflanze schwitzen.

Schon im alten Ägypten war Laudanum sehr beliebt und Bestandteil einer bekannten Räuchermischung. Wegen seines ambra-artigen balsamischen Aromas wird es als Rohstoff für die Parfumindustrie verwendet. Gutes Laudanum hat einen lieblichen, dezent an Honig erinnernden Duft, den man aus vielen Chypre-Parfums leicht heraus riechen kann.

Unsere Heimfahrt: Motrinos, St. Antonio de Baldio, Carbeca de Carneiro, N 255 - Terena – dort tanken wir. Alandroal, Vila Vicosa, Borba – dann Richtung Estremoz, Evoramonte zum Campingplatz.

Gegen 14.30 Uhr, nach 4 ½ Stunden und 98 Meilen (158 km) sind wir Zuhause. Es ist sehr warm. Erst einmal ausruhen, dann duschen, schreiben.

Zum Abendessen gibt es Lachs, Salat, Kartoffeln, Zucchini, Bananen, Brot, Käse, Wein.

Heute haben mich die Nachrichten zu viel aufgeregt, richtige Magenschmerzen bekommen. Später schauen wir uns den Film von gestern zu Ende an und gehen dann schlafen.

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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