Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Kunsthandwerk im Alentejo: Montag 10. April 2017 10. Tag

Montag 10. April 2017 10. Tag

Montag 10. April 2017 10. Tag
Camping Alentejo, Platz 12 – Evoramonte, Alentejo
Aldeira da Serra / Redondo / Serra da Ossa
Terena – Igreja da Misericordia de Terena - Pelourinho – Rathaus (Paco Conselho) - Festung
Alandroal – Steinbrunnenanlage - Igreja de Nossa Senhora da Conceicao - Festung
Juromenha – Festung – Rio Guadiana
Bencatel / Estremoz
Fahrzeit 5 1/2 Stunden 89 Meilen = 143 km

Heute Morgen ist schon wieder herrliches Wetter und so freuen wir uns auf unsere Tour. Beim Frühstück sehe ich, dass zwei unerzogene spanische Jungen sich an unserer Satellitenschüssel zu schaffen machen. Und die Eltern sagen nichts. Ich schimpfe und verscheuche sie.

Gegen 10 Uhr starten wir.
N 381 – Aldeira da Serra, Redondo, durch die Serra da Ossa. N 357 bis Terena.

Die Serra da Ossa ist eine hügelige Landschaft, 653 m Höhe, im Alto Alentejo zwischen Estremoz und Redondo. Es ist die grüne Lunge von vielen Gemeinden. Hier finden sich künstliche Höhlen von Eremiten, einige 1.000 Jahre alt.

In Terena Halt an der Igreja da Misericordia de Terena. Mal wieder ein super Parkplatz.

Wir machen uns auf zur Besichtigung des kleinen Ortes. Eine sehr alte Dame streicht ihr Haus an. Viele schön restaurierte Häuser, geschmückt mit Katzenskulpturen, Blumen, Stühlen sind zu sehen. Ich muss natürlich alles fotografieren, während Rolf voraus eilt zur Festung.

Die Festung kann man kostenlos besichtigen. Und wieder einmal finden wir auch hier, ein Info-Schild in englischer Sprache. Toll. Das könnten die Franzosen sich mal zum Vorbild nehmen.

Die Festung ist ein unregelmäßiges Fünfeck, flankiert von vier halbkreisförmigen Türmen und drei eckigen Bastionen. Das Schloss ist von drei Toren aus zugänglich: Das Verrätertor und das Tor der Sonne und das Dorftor (Haupteingang), das durch den Barbakan geschützt wird.

Ein Barbakan ist ein dem Tor einer spätmittelalterlichen bzw. renaissancezeitlichen Burg oder Stadtmauer vorgelagertes Verteidigungswerk.

Alles in der Festung ist sehr verwildert, aber schön. Viele blühende Blumen und es summt und brummt durch die verschiedenen Insekten.

Terena ist eine Gemeinde im portugiesischen Kreis Alandroal, mit ca. 770 Einwohnern. Funde belegen eine Besiedlung seit der Kupfersteinzeit und auch die Römer siedelten später hier.

Der heutige Ort entstand im Zuge der Wiederbesiedlung nach der Reconquista. Erste Stadtrechte erhielt Terena im Jahr 1262 durch König D. Alfonso III.

In Terena sind die Festungsanlagen, das historische Rathaus – Pacoa Concelho (wir laufen daran vorbei) und die im 16. Jh. errichtete Gemeindekirche Igreja Paroquial de Terena (Igreja de Sao Pedro) (sie wurde auf einer vor 1394 erbauten Kirche neu errichtet) sehenswert. Der historische Ortskern als Ganzes steht unter Denkmalschutz.

Auch der Pelourinho erregt unsere Aufmerksamkeit. Es ist erstaunlich, was es in dem kleinen Ort alles zu sehen gibt, u. a. ein altes Motorrad, was natürlich Rolf besonders interessiert.

Wir können uns nur schwer, von dem schönen Dorf trennen, aber wir wollen weiter.

N 255 – Alandroal. Gut, dass wir so viele verschiedene Reiseführer dabei haben, sonst würden wir so manchen schönen Ort einfach „übersehen“.

Mitten im Ort am Marktplatz befindet sich ein monumentaler Brunnen, der besonders mich begeistert. Dann geht es auf zur Besichtigung der Festung. Diese wurde im 13. Jh. von König Dinis erbaut.

Der historische Ortskern steht unter Denkmalschutz – herrlich die Steinbrunnenanlage und die auf eine 1320 errichtete gotische Kirche zurückgehende Gemeindekirche Igreja Matriz do Alandroal. Die auch als Igreja de Nossa Senhora da Conceicao bekannte, im 16. Jh. neu gebaute, einschiffige Kirche zeigt Elemente der Manuelinik und des Barock.

Nach der Besichtigung machen wir Pause in einer kleinen Bar: Kaffee, Tonic und ein Wein 2,20 Euro. Es gibt eine tolle Toilette. Leider habe ich die Camera vergessen, daher kein Foto.

Alandroal ist eine kleine Stadt mit ca. 5.900 Einwohnern.
Der Ritterorden von Avis errichtete hier im Jahr 1298 eine Burg, auf Geheiß von König D. Dinis. Der Baumeister war ein Maure namens Galvo. Der Bau spielte in verschiedenen Kriegen zwischen Portugal und Spanien eine entscheidende Rolle.

Der Donjon, mit einer Höhe über 20 Metern, umgibt zwei Hallen mit gewölbten Decken. Der Uhrturm wurde 1774 auf der Terrasse gebaut.

Die in der Folge entstandene Ortschaft erhielt den Namen Alandroal, zurückgehend auf einen hiesigen Oleandergarten (port.: Alandroal) der Ordensbrüder von Avis. Der Ort erhielt das Stadtrecht (Foral) im Jahre 1486 von König D. Joao II. Leider erlitt Alandroal einige Zerstörungen beim Erdbeben von Lissabon 1755. In der Folge wurden eine Reihe Gebäude neu errichtet, darunter das Rathaus.

Und weiter nach N 373 Juromenha. Juromenha (Nossa Senhora do Loreto) ist ein kleines Dorf mit 107 Einwohnern.

Kapelle und Kirche in der Festungsanlage würden den Lost Places Freunden gefallen. Auch hier alles verwildert, aber wunderschön mit vielen Blumen und Insekten.

Der Rio Guadiana ist ein ca. 745 Kilometer langer Fluss auf der Iberischen Halbinsel, der durch Spanien und Portugal fließt und an zwei Flussabschnitten auch die Grenze zwischen den beiden Ländern bildet.

Auf dem Weg zurück machen wir Halt auf einer Brücke an einem See. Viele Bäume sind hier überflutet, das sieht irre aus. Ein großer Schwarm von Fischen wühlt das Wasser auf – alles wird braun.

Weiter über Bencatel bis Estremoz. Dort tanken und kleiner Einkauf, Butter und Erdbeeren.

Um 15.30 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 5 ½ Stunden, 89 Meilen = 143 km. Das ist nicht lang und die Kilometer sind nicht viele, aber wir haben unendlich viel Schönes gesehen. Es ist mittlerweile sehr heiß geworden. Wir sind froh, ein schattiges Plätzchen auf dem Campingplatz gefunden zu haben.

Mir war es heute mit dem Besichtigen bei der Hitze etwas viel. Ich bin ziemlich fertig. Rolf macht das alles anscheinend nichts aus. Erst mal Relaxen, Trinken. Rolf macht später Servicetag, Wasser, Abwasser, Toilette.

Es sind neue Camper gekommen, Holländer. Sie sitzen in der prallen Sonne, Haut krebsrot. Uns nicht begreifbar, von Hautkrebs haben die wohl noch nichts gehört.

Zum Abendessen haben wir Huhn, wilden grünen Spargel, Erdbeeren, Brot, Käse, Salat und Wein. Ein schöner Tag geht zu Ende.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meinen Facebook Seiten:

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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