Das eher unbekannte Portugal - 2017
Kunsthandwerk im Alentejo: Mourão Informationen
Mourão Informationen
Mourão ist eine Kleinstadt mit ca. 1.800 Einwohnern. Der Ort liegt auf der Spanien zugewandten östlichen Uferseite des Rio Guadiana, am oberen Ende des Alqueva-Stausees.
Hier am Fluss siedelten bereits seit der Urgeschichte Menschen, wie Megalithanlagen, Keramikfunde und Wandmalereien bezeugen. Das bedeutendste Bauwerk der Römer war die Festung Castelo da Lousa, die die heute jedoch im Alqueva-Stausee versunken liegt. Über die Zeit bis zum Mittelalter ist nicht viel bekannt, zumal archäologische Ausgrabungsstätten heute zumeist im Stausee liegen.
Der heutige Ort taucht erst in Dokumenten zu Grenzziehungen zwischen dem seit 1140 unabhängigen
Königreich Portugal und dem Königreich Kastilien auf. Erste Stadtrechte erhielt er 1226 vom Hospitaliterorden, der das Gebiet im Verlauf der Reconquista erhalten hatte.
Nach rechtlichen Unklarheiten bezüglich spanischer Ansprüche bot Dom Dinis den Ort zum Verkauf an, und Mourão kam 1313 an einen spanischen Kaufmann. Nachdem dieser den Kaufpreis nicht aufgebracht hatte, bot der König den Ort erneut zum Verkauf, und ein Kaufmann aus Monsaraz erstand den Ort. Später erzwang König Dinis die Rückgabe des Ortes zum Kaufpreis.
In der Portugiesischen Revolution von 1383 stand Mourão auf Seiten Portugals, worauf es starke Zerstörungen durch kastilische Truppen erlitt.
Nachdem der Statthalter 1580 sich zu Gunsten der Personalunion mit Spanien entschieden hatte, unterstützte Mourão 1640 die Vorgänge, die zum Restaurationskrieg und zur erneuten Unabhängigkeit Portugals führten.
In der Folge erlitt es erneut Zerstörungen durch spanische Truppen, die den Ort 1657 erobern konnten, bis portugiesische Kräfte ihn im gleichen Jahr wieder befreiten. Im Erdbeben von Lissabon 1755 erlebte der Ort neue Zerstörungen, so dass er in Teilen neu geplant und neugebaut wurde.
Der historische Ortskern steht heute als Ganzes unter Denkmalschutz. Bedingt durch die abgeschnittene Lage vom restlichen Land blieb der Ort einerseits in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück.
Dies begünstigte andererseits jedoch den Erhalt der natürlichen Landschaften im Kreis. Vogelbeobachtung wird hier sehr stark betrieben.
Aufbruch: | 01.04.2017 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 20.06.2017 |