Reise um die Welt
Montevideo
Zwei Tage in Montevideo
In Montevideo bin ich in einer anderen Welt. Es regnet. Das Wetter ist anders. Der Atlantik ist näher und beeinflusst das Wetter. Von zu Hause aus denkt man, da dürfte es keinen Unterschied geben.
Am Abend zuvor bin ich mit einem Argentinier ins Gespräch gekommen. Viel habe ich zwar nicht verstanden - Lächeln und zustimmen - , nur soviel, dass es ein Problem ist, dass Argentinien ein Land ohne Geschichte ist. Die Mexikaner und Peruaner hätten noch die Geschichte der Inkas, aber Argentinien hat nichts. So schaue ich auch danach in Uruguay. Uruguay hat nur 3,4 Millionen Einwohner. Soviel hat die Kernstadt von Buenos Aires und der Großraum um BA hat 15 Millionen.
Entsprechend ruhiger geht es in Montevideo zu. Mir gefällt das. Ich fühle mich sicherer. Die Wege sind kürzer. In der Ciudad vieja, der Altstadt von Montevideo kommt das Gefühl deutscher Kleinstadt auf. Aber das täuscht. Montevideo ist eine Millionenstadt. Das erfahre ich bei der Stadtrundfahrt am zweiten Tag.
Erst mal geht es wieder um organisatorisches: Hotel finden, das Fahrrad kann im Flur stehen, Geld holen und Sim Karte besorgen. Sim Karte ist viel einfacher, als in Argentinien. Karte für 10 Tage, eingelegt und Internet. Den Pass muss ich hier auch zeigen. Dann suche ich immer noch Landkarten. In Argentinien gibt es die vielleicht , aber sie sind schwierig zu finden. Hier habe ich Glück. Ich bekomme einen Tipp und in der Nähe vom Hotel gibt es einen Kartenladen. Es ist ein ganz alter Laden. Ich muss klopfen, damit jemand öffnet. Dann bekomme ich eine Uruguaykarte mit Campingplätzen und eine Karte von der Mitte Argentiniens. Für mich ein wichtiger Back UP falls die ganze Elektronik mal nicht zur Verfügung steht.
Auf der Stadtrundfahrt lerne ich die verschiedenen Facetten der Stadt kennen. Es gibt die Ciudad vieja, die an drei Seiten vom Meer umgeben ist, ein Stadtviertel aus dem 19. Jahrhundert, dann ein schönes Villenviertel, Viertel mit kleinen zweistöckigen Häusern der italienischen Einwanderer, moderne Wohnviertel und die Hochhäuser an der Promenade. Ich finde die Stadt großzügig. Es gibt weitläufige Grünflächen zwischen den Vierteln. In der Tat ein Alternativprogramm zum überfüllt wirkenden BA.
Im Immigrationsmuseum stehe ich mit Staunen vor der Zeittafel der Einwanderung und des Bevölkerungswachstums. Es gab jedes Mal größere Einwanderungswellen aus den verschiedensten europäischen Ländern, wenn es dort wirtschaftliche, soziale oder politische Probleme gab. Anfangs sind Italiener, Spanier, Basken, Franzosen eingewandert, dann Polen, Osteuropäer, Russen auch Afrikaner und Araber und heute sind es Venezulaner und andere Lateinamerikaner. Uruguay ist immer noch offen als Einwanderungsland. Und so ist das Land von 1825 bis heute von 40.000 auf 3,4 Millionen gewachsen.
Montevideo ist heute eine Stadt mit einem großen kulturellen Angebot. Im Immigrationsmuseum wird erwähnt, dass ein Drittel der Zuwanderer einen höheren Bildungsabschluss hat. Das ist sicher kein Zufall. Es gibt viele Abendveranstaltungen, die mich interessieren würden. Leider bin ich nur begrenzt aufnahmefähig und bin froh, abends nicht mehr viel unternehmen zu müssen und auch ein bisschen aufgeregt, weil es dann wirklich losgeht mit meinem ersten Radtag.
Artiga hoch zu Ross wird in Uruguay verehrt. Bei der Staatsgründung 1825 zwar im Exil war er maßgeblich an der Gründung Uruguays beteiligt.
Aufbruch: | 30.09.2018 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | September 2019 |
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