Reise um die Welt
Noch einmal Buenos Aires
Zwischen den Jahren
Am Ende habe ich entschieden, mit dem Bus zurück nach Buenos Aires zu fahren. Also Fahrrad wieder einpacken. Diesmal muss auch der vordere Gepäckträger abgebaut werden. Ich bringe das Rad schon einen Tag früher zum Bahnhof. Dann ist es schon da, wenn ich komme und ich kann es gleich mitnehmen...soweit die Theorie. Das Fahrrad ist tatsächlich schon da, aber die Gepäckausgabe schließt nachmittags um 5 als der Bus ankommt. Ärgerlich, denn meine Unterkunft ist 18 km entfernt. Dafür ist sie sehr schön. Ich bin mit gemischten Gefühlen nach Buenos Aires gefahren. Irgendwie das Gefühl nicht wirklich vorwärts gekommen zu sein. Als ich mit dem Taxi durch die Stadt fahre und wir uns Belgrano, einem schönen Stadtteil im Norden nähern, freue ich mich dann doch wieder in Buenos Aires zu sein. Die schöne helle 2 Zimmerwohnung, die ich diesmal gemietet habe, ist eine schöne Überraschung. Mein Budget fur die Übernachtungen ist immer in etwa gleich. Dafür finde ich völlig unterschiedliche Unterkünfte vor.
Ich bin 2 Minuten vom chinesischen Viertel entfernt und stelle fest, dass chinesisches Essen in Argentinien etwas anderes ist als chinesisches Essen in Deutschland. Schade! Ich hatte mich auf gut gewürztes Gemüsecurry gefreut, aber es gibt nur faden Reis oder Sojabohnen als Chop Suey mit ein paar Paprikaschoten. Dafür jede Menge Auswahl an Fleisch.
Die nächsten Tage lasse ich mich ein bisschen treiben. Nutze die Gelegenheit, mir etwas zu kochen. Hole jeden Tag Geld, damit ich meine Reise in die Anden bar bezahlen kann - ich kann nur 4000 Pesos am Tag abholen, nicht ganz 100 Euro. Einen Tag verbringe ich damit, mein Rad zu holen und zusammenbauen zu lassen.
Dann muss ich klären, dass mein Tranzbag, der es leider nicht rechtzeitig geschafft hat, nach Santiago de Chile nachgeschickt wird. Also fahre ich mit dem Rad durch die Stadt zu dem Fahrradgeschäft, an das ich ihn schicken lassen konnte und bespreche alles. Auf dem Rückweg fahre ich durch die weitschweifigen Grünanlagen im Norden der Stadt, die auch an Belgrano grenzen. Im großen und ganzen bin ich mit meiner Ausrüstung zufrieden. Fast alles habe ich schon einmal gebraucht und nicht viel vermisst. Jetzt bräuchte ich den Tranzbag, den ich daheim gelassen habe, um Gewicht zu sparen. Das war eindeutig eine falsche Entscheidung.
Einen Tag verbringe ich mit Terry, dem Amerikaner, den ich Ende November kennengelernt habe. Wir gehen abends nach Palermo und so lerne ich auch mal das Nachtleben von Palermo kennen. Im Sommer sinken die Temperaturen nachts kaum. Die jungen Leute sitzen bis in die Nacht draußen an den Tischen. Alles ist sehr belebt.
Und endlich - zwei Tage bevor es los geht - kann ich persönlich Kontakt zu den Leuten aufnehmen, mit denen ich in die Anden fahren werde, mein Geld bezahlen und mein Rad schon mal vorbeibringen. Das Rad liefere ich bei Ricardo ab. Ein älterer, ruhiger Mann. Er erzählt, dass nur 4 Männer aber 11 Frauen mitfahren. Seit ein paar Tagen kann ich die Nachrichten in der Whatsapp Gruppe mitlesen und kann seine Sorge verstehen. Es ist eine sehr lebhafte Gruppe.
Zu Silvester bekomme ich überraschend das Angebot mit meinem Vermieter und seiner Familie in einem nahe gelegenen Restaurant zu feiern. Das Angebot nehme ich gerne an. Die Familie besteht aus meinem Vermieter, seiner Mutter, einer weitgereisten, kulturell interessierten Frau, seiner Freundin und ihren Kindern. Eine illustre Gesellschaft.
Morgen geht es nun in die Anden. Einerseits gefällt es mir hier und wieder habe ich das Gefühl, hier bleiben zu können. Andererseits ist es inzwischen so unerträglich heiß und schwül, dass ich mich auf 'normale' Temperaturen freue.
Aufbruch: | 30.09.2018 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | September 2019 |
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