Reise um die Welt
Von Danzig nach Swinemünde
Danzig
Mit vier weiteren Reiseradlern fahre ich über die Ostsee. Darunter ein Paar aus Polen, die regelmäßig zum Radeln nach Schweden fahren. Den Beiden war ich schon auf dem Weg nach Nynäsham begegnet. Zusammen fahren - leider keine Option. Ich bin viel zu langsam. Die Fahrt mit Polferries ist völlig anders als die Fahrt mit der tallinksilja. Kein Kreuzfahrtcharakter, kein Edelbuffet. Angenehme, einfache Atmosphäre. Einfaches Essen. In Danzig angekommen führen die beiden polnischen Radler uns bis zur Innenstadt, wo gerade der letzte Tag des Augustmarktes gefeiert wird. Fast den ganzen Nachmittag sitzen wir noch zusammen. Die Stadt ist voll mit Menschen und Verkaufsständen. Ich habe den Eindruck, dass nicht nur internationale Touristen, sondern hauptsächlich viele Polen dieses Fest in Danzig besuchen.
Bernstein ist ein großes Thema in Danzig. An allen Ecken wird Bernsteinschmuck verkauft. Im Bernsteinmuseum werden echte Bernsteine mit Tier- oder Pflanzeneinschlüssen ausgestellt und viele kunstvolle Kreationen aus Bernstein.
In Danzig sage ich mir zum wiederholten Male: Ein Tag reicht nicht. Hier möchte ich nochmal hin. Eine Stadt voller Geschichte. Ich könnte ja länger bleiben, aber ich fühle mich getrieben auf dem Weg heim.
polnischer Ostseeküstenradweg nach Swinemünde
Mit der Fähre fahre ich zur vorgelagerten Halbinsel Hel. Auf schmalem Streifen durch die Ostsee geht es durch Kiefernwälder an Sandstränden vorbei. In den Orten touristisches Treiben. Polnische Touristen in der Mehrzahl. Sieben Tage fahre ich wie im Tunnel an der polnischen Ostseeküste entlang. Getrieben! Schon Abschied nehmend von meiner Reise und neue Pläne schmiedend. Aber auch mit der Frage, wie es weitergeht, wenn ich wieder daheim bin. Kein Pausentag an einem der schönen Strände. Mehrere hundert Kilometer feinster, weißer Ostseestrand. Wenn ich abends auf dem Sand laufe, ist er kalt obwohl die Tage sehr warm sind. Wieder einmal begeistert mich die Natur. Der Radweg führt oft an der Promenade entlang- zwischen Küstenbepflanzung und Wäldern oder vorgelagerten Seeen. Es gibt wirklich schwierige Abschnitte durch den Wald ca. 30 km vor und hinter Leba. Wurzel- und Sandwege lassen mich das Rad manchmal schieben. Die Natur entschädigt vielfach für die Mühen. An anderen Stellen zeigt mir mein Navigationsgerät noch unbefestigten Weg an, wo gerade frisch asphaltierte Abschnitte sind. Auf einem Abschnitt stehen sogar noch die Baufahrzeuge, die abräumen. Das Wetter ist so schön, dass ich mehrmals zelte. Die Preise an der polnischen Ostseeküste sind erschwinglich, die Infrastruktur ist gut. Ich bin glücklich, diesen Abschnitt zu fahren und Polen kennenzulernen. Viele Familien und junge Leute verbringen hier ihren Urlaub. Abends Straßenmusiker in den Seebädern, die vom Publikum gefeiert werden. Besonders nachdem ich auch den deutschen Abschnitt des Ostseeküstenradwegs geradelt bin, kann ich die polnische Seite wärmstens empfehlen. Und immer wieder komme ich mit Menschen ins Gespräch, die auf unterschiedliche Art reisen.
Aufbruch: | 30.09.2018 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | September 2019 |
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