Reise um die Welt
Puerto Montt und Chiloe
Puerto Montt - Januar 2019
Nicht schön, aber aufregend. So würde ich Puerto Montt beschreiben. Puerto Montt ist eine Industriestadt. Fischfang und - verarbeitung. Hauptsächlich Lachs. Dazu kommt noch andere Industrie. Der Lachs schmeckt hier besser als in Europa. Er ist viel kräftiger und die Portionen in den Restaurants sind riesig. Das Leben pulsiert. Geschäfte, Einkaufszentren, Stände mit Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch beherrschen das Stadtbild. Dazwischen Folklore. Es gibt ein Hafenviertel mit zweifelhaften Hotels und eine Ecke mit Ständen, an denen die touristischen Artikel- Selbstgestricktes und Nippes aus Holz - verkauft wird. Hier durch die Straßen zu gehen ist ein tagesfüllendes Programm. Und abends flaniert man an der Costanera zu traditioneller Andenmusik. Wie in den meisten Städten in Südchile hat auch hier das Erdbeben von 1960 starke Zerstörungen angerichtet. An der Muelle - dem Anleger an der Promenade sehe ich eine Ausstellung mit Bildern aus der Zeit der Gründung der Stadt. Große koloniale Steinbauten, die ein Erdbeben dieser Größenordnung natürlich nicht überstehen konnten. Da sind die traditionellen Holzhäuser und Hochhäuser in erdbebensicherer Bauweise, von denen die Stadt heute geprägt ist besser geeignet.
Chiloé
Eine Radetappe wartet auf mich. Erstmals geht es über die Autobahn. Das klappt erstaunlich gut. Nachdem ich das Rad den steilen Berg hinauf geschoben habe und im dichten Verkehr zur Autobahn gefahren bin, fühlt sich die Fahrt auf der Autobahn entspannt an. Der Seitenstreifen ist breit und gut asphaltiert. Nur bei den Auf- und Abfahrten heißt es aufpassen. Bauarbeiter halten mich an und schenken mir eine Warnweste. Jetzt bin ich bestens gerüstet. Auf der Fähre werde ich auf die Brücke zum Kapitän gebeten. Er möchte persönlich mit der alleinreisenden Radlerin sprechen. Die Fähre ist erst ein paar Tage in Betrieb. Sie wurde von einem deutschen Unternehmen gebaut. Die Seeleute sind sehr stolz auf ihre neue Fähre und ich bekomme ein Video von der Jungfernfahrt in Valdivia gezeigt.
Auf Chiloé angekommen treffe ich auf eine größere Gruppe von Radlern, die den gleichen Plan haben wie ich. Mit den Rädern einmal über die Insel bis Quellón, dann mit der Fähre an die Carretera Austral bzw. zurück nach Puerto Montt. Die Strecke hat fast zweihundert Kilometer und ist mit vielen sehr steilen Steigungen sehr anstrengend. Ein Stück fahre ich in der sehr weit auseinanderfahrenden Gruppe. Da könnte ich mitfahren. Wir verabschieden uns mit den Worten 'nos vemos' - wir sehen uns.
Daraus wird zu meinem großen Bedauern nichts. Am nächsten Tag bin ich krank. In Puerto Montt bin ich schon mit einer Erkältung und einem Aspirin complex losgefahren. Und am nächsten Morgen in Ancud streckt mich ein Magen-Darm-Virus nieder. Statt mit der netten Gruppe über die Insel zu radeln, liege ich in meiner dunklen, kalten, ungemütlichen Unterkunft im Bett. Zum Glück kann ich dableiben. Die fürsorglichen Mädels, die das Hostel betreiben, kümmern sich um mich. Sie empfehlen mir Ausflugstouren mit einem Minibus, rufen den Veranstalter ins Hostel und ich mache zwei schöne Ausflüge über die Insel, bevor ich drei Tage später mit dem Bus zurück nach Puerto Varas fahre.
So bekomme ich die Pinguine, schöne Holzkirchen und Holzhäuser zu sehen und es gibt noch einen Spaziergang durch einen Urwald.
Aufbruch: | 30.09.2018 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | September 2019 |
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