Reise um die Welt

Reisezeit: September 2018 - September 2019  |  von Sabine C

Puerto Montt und Chiloe

Puerto Montt - Januar 2019

Nicht schön, aber aufregend. So würde ich Puerto Montt beschreiben. Puerto Montt ist eine Industriestadt. Fischfang und - verarbeitung. Hauptsächlich Lachs. Dazu kommt noch andere Industrie. Der Lachs schmeckt hier besser als in Europa. Er ist viel kräftiger und die Portionen in den Restaurants sind riesig. Das Leben pulsiert. Geschäfte, Einkaufszentren, Stände mit Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch beherrschen das Stadtbild. Dazwischen Folklore. Es gibt ein Hafenviertel mit zweifelhaften Hotels und eine Ecke mit Ständen, an denen die touristischen Artikel- Selbstgestricktes und Nippes aus Holz - verkauft wird. Hier durch die Straßen zu gehen ist ein tagesfüllendes Programm. Und abends flaniert man an der Costanera zu traditioneller Andenmusik. Wie in den meisten Städten in Südchile hat auch hier das Erdbeben von 1960 starke Zerstörungen angerichtet. An der Muelle - dem Anleger an der Promenade sehe ich eine Ausstellung mit Bildern aus der Zeit der Gründung der Stadt. Große koloniale Steinbauten, die ein Erdbeben dieser Größenordnung natürlich nicht überstehen konnten. Da sind die traditionellen Holzhäuser und Hochhäuser in erdbebensicherer Bauweise, von denen die Stadt heute geprägt ist besser geeignet.

Landwirtschaftliche Produkte - Fisch, Wurst und Käse im Straßenverkauf

Landwirtschaftliche Produkte - Fisch, Wurst und Käse im Straßenverkauf

Alleinunterhalter mit Familie

Alleinunterhalter mit Familie

Blick auf die Anden an der Carretera Austral

Blick auf die Anden an der Carretera Austral

Costanera in Puerto Montt

Costanera in Puerto Montt

Puerto Montt bei Nacht

Puerto Montt bei Nacht

Chiloé

Eine Radetappe wartet auf mich. Erstmals geht es über die Autobahn. Das klappt erstaunlich gut. Nachdem ich das Rad den steilen Berg hinauf geschoben habe und im dichten Verkehr zur Autobahn gefahren bin, fühlt sich die Fahrt auf der Autobahn entspannt an. Der Seitenstreifen ist breit und gut asphaltiert. Nur bei den Auf- und Abfahrten heißt es aufpassen. Bauarbeiter halten mich an und schenken mir eine Warnweste. Jetzt bin ich bestens gerüstet. Auf der Fähre werde ich auf die Brücke zum Kapitän gebeten. Er möchte persönlich mit der alleinreisenden Radlerin sprechen. Die Fähre ist erst ein paar Tage in Betrieb. Sie wurde von einem deutschen Unternehmen gebaut. Die Seeleute sind sehr stolz auf ihre neue Fähre und ich bekomme ein Video von der Jungfernfahrt in Valdivia gezeigt.
Auf Chiloé angekommen treffe ich auf eine größere Gruppe von Radlern, die den gleichen Plan haben wie ich. Mit den Rädern einmal über die Insel bis Quellón, dann mit der Fähre an die Carretera Austral bzw. zurück nach Puerto Montt. Die Strecke hat fast zweihundert Kilometer und ist mit vielen sehr steilen Steigungen sehr anstrengend. Ein Stück fahre ich in der sehr weit auseinanderfahrenden Gruppe. Da könnte ich mitfahren. Wir verabschieden uns mit den Worten 'nos vemos' - wir sehen uns.
Daraus wird zu meinem großen Bedauern nichts. Am nächsten Tag bin ich krank. In Puerto Montt bin ich schon mit einer Erkältung und einem Aspirin complex losgefahren. Und am nächsten Morgen in Ancud streckt mich ein Magen-Darm-Virus nieder. Statt mit der netten Gruppe über die Insel zu radeln, liege ich in meiner dunklen, kalten, ungemütlichen Unterkunft im Bett. Zum Glück kann ich dableiben. Die fürsorglichen Mädels, die das Hostel betreiben, kümmern sich um mich. Sie empfehlen mir Ausflugstouren mit einem Minibus, rufen den Veranstalter ins Hostel und ich mache zwei schöne Ausflüge über die Insel, bevor ich drei Tage später mit dem Bus zurück nach Puerto Varas fahre.
So bekomme ich die Pinguine, schöne Holzkirchen und Holzhäuser zu sehen und es gibt noch einen Spaziergang durch einen Urwald.

Radfahren auf der Autobahn- ein Traum �

Radfahren auf der Autobahn- ein Traum �

Mit Kapitän auf der Fähre

Mit Kapitän auf der Fähre

Blick auf Ancud Chiloé

Blick auf Ancud Chiloé

Bucht an der Pazifikküste

Bucht an der Pazifikküste

Auf Stegen werden die Touristen trockenen Fußes an die Boote geschoben

Auf Stegen werden die Touristen trockenen Fußes an die Boote geschoben

Vogelinsel

Vogelinsel

Pinguinkolonie

Pinguinkolonie

Holzkirche in Castro

Holzkirche in Castro

Traditionelle Stelzenhäuser im Tsunami gefährdetem Bereich

Traditionelle Stelzenhäuser im Tsunami gefährdetem Bereich

Schöne Holzhäuser

Schöne Holzhäuser

Leider sind die meisten schon etwas verwittert

Leider sind die meisten schon etwas verwittert

Und noch einmal Urwald - Die Natur ist überwältigend auf Chiloé

Und noch einmal Urwald - Die Natur ist überwältigend auf Chiloé

© Sabine C, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Verkehrsmittel werden Fahrrad, Schiff, Zug und Bus sein. Es ist ein langgehegter Traum von mir, die Welt zu umrunden und dabei kein Flugzeug zu benutzen.
Details:
Aufbruch: 30.09.2018
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: September 2019
Reiseziele: Deutschland
Frankreich
Spanien
Marokko
Brasilien
Argentinien
Uruguay
Chile
Peru
Ecuador
Mexiko
Japan
Südkorea
Russland / Russische Föderation
Estland
Lettland
Schweden
Polen
Der Autor
 
Sabine C berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.
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