Reise um die Welt
Guayaquil am Äquator
Wieder auf dem Schiff
Ganz früh am Morgen fahre ich nach Callao zum Hafen. Um 7 soll ich einchecken. Zum Glück ist es sehr früh und die Stadt ist noch ruhig. Nur ein Hund läuft mir bellend und knurrend nach. Bloß das jetzt nicht noch!
Der Hafenagent holt mich am Treffpunkt ab, bringt mich durch die Kontrollen und aufs Schiff. Identisches Schiff, wie auf der Fahrt nach Buenos Aires. Sogar die gleiche Kabine. Fehlen nur die anderen Passagiere und die Mannschaft. Diesmal bin ich einziger Passagier. Die Mannschaft besteht aus Rumänen und Filipinos, säuberlich getrennt. Hier wird nicht nach Rangordnung zusammen gegessen - Offiziere und Mannschaft - sondern nach Nationalität. Erst wird mir erzählt, dass es nur rumänische Offiziere gibt. Das ist nicht ganz glaubwürdig, da die Mannschaftsliste aushängt. Es gibt unterschiedliches Essen für Rumänen und Filipinos, die neue Erklärung.
Erstmal bin ich froh, fünf Wochen Zimmer mit Bad und Essen zu haben und mich um nichts kümmern zu müssen. Ich merke, wie anstrengend die Zeit war, die ich in Südamerika verbracht habe.
So genieße ich die ersten Tage. Das Meer ist ruhig. Ich bekomme schnell einen Stuhl fürs Deck und sogar eine Luftmatratze.
Ausflug nach Guayaquil
Im Internet lese ich die Reisewarnungen für Ecuador. Liest sich furchterregend. Also lasse ich möglichst viel auf dem Schiff, auch mein Sony, mit dem ich normalerweise meine Fotos mache. Habe ich mir mal wieder unnötig Angst machen lassen!
Der Hafenagent nimmt mich mit ins Zentrum. Ein junger Mann. Unterwegs erzählt er mir, dass er internationale Logistik studiert und neben Spanisch, Englisch und Französisch spricht. Er spricht ziemlich gut Englisch. Er möchte nach Europa,
nach Spanien, und dort arbeiten. Im Zentrum wird Wahlwerbung für die Kommunalwahlen gemacht. Ich frage den Hafenagenten nach der politischen Lage. Er sagt, dass die Staatsregierung ziemlich korrupt ist. Aber mit der Bürgermeisterin in Guayaquil ist er zufrieden. Sie habe viel für die Entwicklung der Stadt getan, sei nicht korrupt und er ginge davon aus, dass sie die Wahl gewinnt.
Guayaquil liegt auf dem zweiten südlichen Breitengrad. Also direkt am Äquator. Ein Wetter wie jeden Moment Gewitter, das nie kommt und wenn, dann nicht, um Abkühlung zu bringen. Dafür entschädigt mich das viele Grün. Sehenswert ist die Costanera am Flussufer und ein Hügel mit bunten Häusern hin zu einem Leuchtturm, einer Kapelle und einem Freiluftmuseum mit alten Befestigungsanlagen und Kanonenrohren. Es gibt einige gut erhaltene und restaurierte Gebäude aus der Kolonialzeit. Eine Weile sitze ich in einem Restaurant und gucke Musikvideos. Das Museum finde ich mal wieder nicht. Und so gehe ich noch ein bisschen durch die Straßen, kaufe neues Mückenschutzmittel - ganz wichtig, wenn man mit dem Schiff in Guayaquil liegt - bevor es mit dem Taxi zurück zum Hafen geht. Im Radio läuft das Fußballspiel Ecuador - USA.
Über den Äquator
Zur Äquatorüberquerung gibt es eine Grillparty unterm Lifeboat und eine Seemannstaufe. Die jungen rumänischen Crewmitglieder müssen Salzwasser trinken und ein Gelöbnis ablegen. Auch ich trinke einen Schluck Meerwasser und bin nun getauft. Habe auch ein Zertifikat.
Aufbruch: | 30.09.2018 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | September 2019 |
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