Reise um die Welt
Nach Barcelona
Girona
Meine erste Station in Spanien war Girona. Mehr der Wettervorhersage geschuldet bin ich einen Tag dort geblieben. Nach Girona bin ich mit dem Zug gefahren. Mein Respekt vor den Steigungen war zu groß.
In Girona angekommen war es erstmal regnerisch und die Stadt erschien mir nicht so einladend. Am nächsten Tag änderte sich mein Eindruck. Ich hatte mich noch abends nach Stadtführungen erkundigt und habe an einer Führung durch die historische Altstadt teilgenommen. Die zweisprachige Führung in Englisch und Spanisch war für mich ganz gut, um etwas ins Spanische zu kommen. In Spanien ankommend - sozusagen am Grenzbahnhof - habe ich kein Wort auf Spanisch herausgebracht. Nicht mal Guten Tag!!
Die mittelalterliche Altstadt von Girona ist in einen Hang gebaut und wird zum Berg hinauf von einer Stadtmauer, auf der man Spazieren gehen kann, abgeschlossen. Am unteren Ende wird sie von einem Fluss begrenzt. Entsprechend viele Treppen hat die Altstadt. Eine Kathedrale und einige schöne Kirchen können besichtigt werden. Besonders hervorgehoben hat die Stadtführerin die Rolle der Fliegen. Die Fliege ist ein Wahrzeichen der Stadt. Die Fliegen haben die angreifenden Franzosen getötet und in die Flucht geschlagen. Eine wahre Heldentat, konnten die Fliegen doch zwischen Freund und Feind unterscheiden. Und das alles zur Zeit eines Bischofs - Narziss - der aus Augsburg nach Girona kam.
Während das südliche Spanien 700 Jahre von den Arabern besetzt war, waren die Araber nur 80 Jahre im nördlichen Spanien. Die Franzosen haben geholfen, die Araber zu vertreiben. Dementsprechend groß ist der französische Einfluss, der sich auch in der katalanischen Sprache wiederspiegelt. Katalan ist eine Mischung aus Französisch und Spanisch.
Bemerkenswert fand ich die vielen katalanischen Fahnen in den Fenstern und die Transparente mit der Forderung nach Freiheit für die eingesperrten katalanischen Politiker.
In Girona konnte ich dann auch mein Rad mal 'professionell' aufpumpen. Es gibt viel Rennradsportler in Girona und Umgebung und auch einige gute Radläden. Für mich ist Girona eine Entdeckung! Eine gute Alternative zu Italien oder Mallorca fürs Radtraining im Frühjahr oder Herbst. Sie hat atmosphärisch viel zu bieten.. Es gibt viele nette Restaurants und Bars. Und die Stadt hat ein Eigenleben, jenseits des Tourismus.
Radeln in Spanien
Bis nach Barcelona waren es dann noch 118 km auf meiner geplanten Route. Am Samstag ging es weiter, erst auf dem Radweg von Girona nach St. Felix der zwar nicht asphaltiert, aber sehr gut befahrbar ist. Steigungen vermeidend hatte ich die Route entsprechend geplant. Nach einer kurzen Pause an der Stelle, an der ich den Radweg verlassen musste, ging es auf der Landstraße weiter. Der Radweg war am Samstag gut befahren von Wochenendsportlern. In der Pause erkundigt sich ein junger Radler nach meiner Tour und offenbarte, dass er gerne mal mit dem Rad die Welt umrunden würde. Schön zu hören, dass andere ähnliche Ideen haben.
Nach wenigen Kilometern auf der Landstraße landete ich in einer Sackgasse. Ich stand vor verschlossenen Werkstüren durch die ich hätte fahren sollen. Komoot hat offensichtlich nicht gewusst, dass es sich um einen Privatweg handelt. An dieser Stelle ging es auf der geplanten Tour für mich nicht weiter. Es gab nur noch die Autobahn. Einen Moment habe ich damit liebäugelt einen kurzen Abschnitt Autobahn zu fahren, mich dann aber entschlossen, das Navi auszuschalten und über Tossa del Mar und Lloret del Mar zu fahren und die Steigungen in Kauf zu nehmen. Landschaftlich hat sich dieser Weg auf jeden Fall gelohnt. Eine wirklich sehr schöne Strecke zum Radfahren und die Straßen sind perfekt. Sie haben meist einen Seitenstreifen, auf dem man als Reiseradler relativ gefahrlos unterwegs sein kann. Die Steigungen habe ich bis auf 100 m, die ich schieben musste, gut bewältigt und hatte so über 600 hm bei 72 km. Die Rennradsportler sind an mir vorbeigeflitzt.
Jede Übernachtung ist anders auf meiner Tour. Und das absolute Highlight bis jetzt war das Hotel in Pineda del Mar. Mit Abstand das billigste, aber auch das Beste. Zum letzten Saisontag gab es wohl ein Supersonderangebot.
Am nächsten Tag war dann die letzte Etappe auf dem Weg nach Barcelona zu absolvieren. Morgens ging es bei strahlendem Sonnenschein los. Abwechselnd auf der Strasse und am Strandweg. Nach einer Weile ging es auf der N11 weiter. Die Straße war voll mit Rennradsportler. Einzeln oder in Gruppen nutzten sie den frühen Sonntagmorgen auf der noch relativ wenig befahrenen Straße. Die Strecke war wieder erwarten durchaus wellig. Fast ausnahmslos bekam ich positives Feedback von den Rennradfahrern. Das kam für mich unerwartet, aber es spornte mich auch an.
Sowie der Tag fort schritt und ich mich Barcelona näherte wurde der Verkehr dichter, sowohl auf der Straße als auch auf dem parallel verlaufenden Strandweg. Da ich genug Zeit und keine Lust mehr hatte im starken Verkehr zu fahren, fuhr ich im Schritttempo auf dem Strandweg. Ab Badalona gibt es dann städtische Radwege, die in Barcelona teils in der Mitte der Strasse, neben der Strassenbahnlinie oder dem Grünstreifen verlaufen. Es gibt ein wirklich gut ausgebautes Radwegenetz, das auch gut genutzt wird.
Dank Google Maps fand ich meine Unterkunft relativ schnell und bleibe jetzt für eine Woche dort und mache einen Spanischkurs.
Aufbruch: | 30.09.2018 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | September 2019 |
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