Reise um die Welt
Der Weg über den Atlantik
10 Tage auf dem Meer
Die Fahrt über den Atlantik war wunderschön. Nachdem das Festland nicht mehr zu sehen und die kanarischen Inseln passiert sind, gibt es tagelang nur Wasser und Himmel. 360° blaues Meer und blauer Himmel. Das Gefühl auf einem großen blauen Ball zu sein. Das Meer war die ganze Zeit sehr ruhig. Das ist wohl meist so um den Äquator herum. Vorher hatte ich etwas Angst vor der Dimension des Atlantiks. Mit jedem Tag auf dem Schiff ist mein Vertrauen gestiegen. Mit einem Sturm wäre das sicher anders gewesen.
Die Tage waren ausgefüllt. Lange aufs Meer schauen und nach Walen Ausschau halten. Nach langen Tagen der Ausschau, haben wir am Ende auch einige Wale gesehen. Meistens schwimmen sie weg, wenn das Schiff zu nahe kommt. Es ist zu laut.
Zwei Tage haben Vögel das Schiff begleitet. Schildkröten gab es und jede Menge fliegender Fische.
Tischtennis spielen, Fitnessraum, Lesen, Filme gucken, Spanisch lernen und die Mahlzeiten nicht zu vergessen.
Wir konnten den Maschinenraum besichtigen. Beeindruckend bei so einem großen Schiff. Und an einem Abend gab es BBQ auf dem A Deck unterm Lifeboat.
Unter den Mitreisenden sind zwei junge Paare. Schweizer, die auch mit dem Fahrrad unterwegs sind und in Argentinien von Patagonien Richtung Norden fahren möchten. Und Deutsche, die in den argentinischen Nationalparks wandern möchten. Ein älterer Herr aus der Schweiz reist nach Brasilien, um Freunde zu besuchen und ein Amerikaner aus Paris arbeitet an einem Buch und besucht Freunde in Buenos Aires.
Das Schweizer Paar ist genau wie wir mit dem Rad die Rhone entlang gefahren. Jedoch bis Valencia. Von Perpignan konnten wir uns erzählen, im gleichen Hotel gewohnt zu haben.
Schnell hat sich ein Rythmus im Tagesablauf eingestellt, unterstützt durch die regelmäßigen guten Mahlzeiten. Nach dem Frühstück aufs Aussendeck, einen schattigen, windstillen Platz suchen und abwechselnd lesend und das Meer betrachtend den Tag verbringen. Unterbrochen durch sportliche Aktivitäten.
Am Äquator hängen die Wolken so tief, dass man sie greifen möchte. Sich ständig ändernde Wolkenformationen ziehen vorbei. Eine schöner als die andere...
Vögel begleiten unser Schiff ein paar Tage, jagen fliegende Fische und sich gegenseitig die Beute ab
Ankunft in Brasilien
Nach 10 Tagen Überfahrt war die Ankunft in Salvadore für mich ein emotionaler Moment. Schließlich war ich zuvor noch nie auf dem amerikanischen Kontinent. Meine Mitreisenden waren teilweise schon mehrmals in Südamerika.
Salvadore ist eine Millionenstadt. Und wie viele südamerikanische Städte, gibt es nur eine kleine Altstadt und der größte Teil der Stadt besteht aus Hochhäusern. Der Hafen in Salvadore ist klein, aber stadtnah.
Da wir erst in der Dämmerung ankamen und mitten in der Nacht wieder ablegten, sind wir auf dem Schiff geblieben. Der Schweizer Herr war am Ziel seiner Reise.
Der nächste Hafen drei Tage später: Santos. Die Stadt liegt an einer Flussmündung, an der sich der Hafen durch die ganze Stadt zieht. So hatten wir das Vergnügen eine Stadtbesichtigung vom Fluss aus machen zu können.
Auch Santos ist eine Millionenstadt. Vom Meer aus sieht man die Skyline, teils durch kleine vorgelagerte Inseln. Vor den Hochhäusern eine Promenade und ein Stadtstrand. Auf dem Fluss Motorboote, Segelboote und ein paar alte Fischerboote. Wir fuhren auf unserem riesigen Frachtschiff an einem Partyboot vorbei, deren Insassen uns fröhlich zuwinkten. Zu meinem großen Erstaunen gab es Fahrradfahrer, die auf einem Radweg auf der Uferstraße radelten. Später sahen wir ein Autofährboot voller Radfahrer.
Direkt an die Stadt grenzt der Dschungel und das Frachtschiff am letzten Liegeplatz anlegend liegt nun auch im Dschungel.
Vor Buenos Aires kommt nun noch ein Halt in Itapoa. In fünf Tagen kommen wir an und nicht nur ich fange an, mich intensiver mit der Zeit in Buenos Aires und Argentinien zu beschäftigen. Die Spannung steigt....
Aus Santos heraus
Es ist nur eine kurze Etappe von Santos nach Itapoa. Während des morgendlichen Weges durch die Flussmündung ans Meer aus Santos heraus habe ich die Stadt noch mal sehen können. Im Hafen werden Sojaschiffe beladen. Sie kommen aus der ganzen Welt. Draußen auf dem Meer warten über 60 Schiffe darauf, in den Hafen fahren zu können und beladen zu werden. Kam mir das Terminal an dem unser Schiff geladen hat schon altmodisch vor, so sehe ich beim Herausfahren viele antiquarisch anmutende Liegeplätze.
In der Stadt vereinen sich moderne Architektur mit kolonialer. Am hinteren Flussufer gegenüber der Anlegestellen befinden sich Slums, während die Stadt zum Meer hin immer moderner wird. "So sieht also ein Schwellenland aus" denke ich. Das Moderne, Industrielle wächst aus dem Alten.
Itapoa
Das Schiff kommt nachts in Itapoa an und muss bis zum Morgen draußen ankern. Der Hafen liegt weit außerhalb der Stadt umgeben von Dschungel. Und hier haben wir endlich die Möglichkeit mal das Schiff zu verlassen. Itapoa ist ein verschlafenes Nest. Vielleicht gibt es eine Saison und dann wandelt es sich in einen lebhaften Badeort. Es gibt viele Häuser, die wie Ferienhäuser oder Wochenendhäuser aussehen, dazu einige Bars und Geschäfte. Es regnet den ganzen Nachmittag, aber es ist warm. Wir trinken zwei Bier und gehen am Strand spazieren. Eine willkommene Abwechslung.
Während die Umgebung des kleinen Hafens, eher eine Anlegestelle, morgens noch in freundliches Sonnenlicht getaucht ist und der Tag heiß zu werden scheint, regnet es nachmittags und alles ist grau.
Ein Weihnachtsmann in einer Bar erinnert mich daran, dass in Deutschland bald die Weihnachtszeit beginnt.
Aufbruch: | 30.09.2018 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | September 2019 |
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