Einmal um die Welt
Der Nordosten: Ciudad Victoria
Ostern in Mexiko
Nach der Grossstadt Monterrey sind wir am Ostersamstag in dieses eher verschlafene Nest gekommen. Wir hatten die Befuerchtung, dass zu Ostern und der heiligen Woche (Semana Santa, Hauptferienzeit der Mexikaner) in den Staedten mit den grossen Feiern wie San Luis Potosi, Guanajuato oder San Miguel de Allende alles hoffnungslos ausgebucht ist. Und wie wir so sind, haben wir natuerlich nirgends reserviert gehabt.
Erstmal am Samstag morgen die bange Frage, arbeiten die Mexikaner ueberhaupt oder machen die als sehr religioeses Volk die Tage ueber alles dicht. Man muss dazu wissen, dass ca 90% der Mexikaner katholisch sind und Religion fuer die Mexikaner neben Familie sehr wichtig ist. Dann aber die Erleichterung: Klar gibt es einen Bus nach Ciudad Victoria. Mit einem super guten Bus ging es dann also los. In der Stadt selber dann Suche nach einer Unterkunft. Auch hier half uns wieder unser Reisefuehrer(lonely planet, fuer die, die es interessiert)weiter. In folgendem netten Hostal haben wir ein super schoenes Zimmer bekommen:
Unsere Unterkunft
Mexikaner und Schuhe
Was macht man so in Ciudad Victoria. In der Naehe soll es ein Stueck Regenwald in einem Reservat geben. Aber Mist, wie hinkommen, der Reisefuehrer verweist nur auf so ein Sekretariat, dass wir nicht mehr finden koennen. Naja, schauen wir uns doch mal so in der Stadt um... Ok, Schuhladen, daneben eine kleine Tortilleria, dann ein Schuhladen, daneben Schuhladen, huch und da auf der gegenueberliegenden Seite, Schuhlaeden... viel zu viele fuer so eine kleine Stadt. Die Schuhe sind fuer europaeische Standards gesehen natuerlich recht billig. Aber fuer Mexiko und die Mexikaner ist es schon eine Stange Geld. Wer kauft die ganzen Schuhe also? Dies fragt man sich als Aussenstehender und erhaelt nicht so wirklich eine Antwort. Man kann daher nur festhalten, dass Mexikaner Schuhe lieben. und die vielen Schuhputzer beweisen zudem, dass sie ihre Schuhe auch gerne und haeufig pflegen (lassen).
Nun die Tage hier waren eher erhohlsam als wirklich erfahrungsreich. Ein Erlebnis war jedoch sehr ergreifend und durch Zufall waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Also, wir kamen also am Samstag an und sahen auf dem Kirchplatz, der folgenden Kirche...
Kirche
,dass davor Stuehle aufgebaut waren. Wir dachten uns nichts dabei, sondern vermuteten, dass es fuer die Messe am Ostersonntag sein wird. Als wir dann abends so durch die Stadt schlenderten, waren dort auf einmal viele Leute. Es war ein richtig kleines Fest. Es gab die ueblichen Elote (Maiskolben oder Mais gekocht)-Staende, Getraenke-Verkaeufer, Leute mit Ballons etc. Kinder spielten an der Seite und immer mehr Leute stroemten herbei und nahmen Platz. Um 20 Uhr begann dann die Messe. Was aber mit den ganzen Haendlern? Auch diese blieben und verkauften munter weiter. Ganz wie in einigen grossen Fussball-Stadien, wo man jederzeit seinen Platz verlassen kann, um sich hinten mit Essen und Trinken zu versorgen.
Die Messe war aeusserst interessant, auch wenn wir wenig verstanden haben. Traurige Teile wechselten sich mit Freudigen ab. Dann auf einmal nur brennenden Kerzen, ueberall. Ich wollte, ich haette auch eine. "Kerzen, Kerzen", von fast ueberall liefen Haendler durch die Menge, die ahnungslosen wie mir eine selbst gebastelte Kerze mit Tropfschutz verkaufen wollten. Praktisch. Spaeter wiederholte sich das Ganze, als auf einmal weisse Tuecher gewedelt wurden.
Eigentlich schon praktisch. Alles was man braucht, kann man hier erwerben. Aber zurueck zur Feier. Nichts da mit einer Stunde und dann ist gut. 3 Stunden dauerte die Messe und nichts mit droege oder langweilig, mitten drin und am Ende der Messe gab es ein grosses Feuerwerk. Also die Mexikaner wissen wirklich, wie Kirchenfeste richtig gefeiert werden. Und wir waren ja in einer wirklichen Kleinstadt. In den anderen Staedten muss es noch viel krasser zu gehen. Nach ein paar Fernsehbilder zu urteilen, gibt es woanders Nachstellungen des Kreuzgangs oder die Sprengung (kein Witz) des Judas.
Am naechsten Tag, also Ostersonntag, war von der Feier nichts mehr zu spueren und selbst viele Geschaefte hatten offen. Tja, so ist es halt, das religioese Mexiko.
Aufbruch: | 15.03.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 07.09.2005 |
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