Einmal um die Welt

Eine Bahnfahrt die ist lustig

Landschaftlich soll die Strecke von Cuzco nach Puno ja ganz schoen sein, also warum nicht die Bahn nehmen. Ueber unsere Ticketkauferfahrung haben wir ja schon in der Peru-Sektion berichtet, so dass ich jetzt von der Bahn an sich erzaehlen kann. Die Peruanische Eisenbahngesellschaft ist an sich ein Abzockerverein. Nach Aguas Caliente (die Stadt am Fusse von Machu Picchu) gibt es nur eine Eisenbahnverbindung. Fuer die 3-stuendige Fahrt moechte die Bahn gerne mehr als 40 US-Dollar haben. Wenn man bedenkt, dass man eine aehnlich lange Busfahrt 50 Cents bezahlt...
Wie auch immer, von Cuzco nach Puno gibt es auch eine Strasse und damit auch einen Konkurrenzbus, und siehe, die Fahrt soll nur 16 US-Dollar kosten fuer 10 Stunden fahrt. 10 Stunden fuer ungefaehr 300-400km, das ergibt ja eine Atemberaubende Durchschnittsgeschwindigkeit.
Die aber durchaus noch gesenkt werden kann. Irgendwo an einem kleinen Dorf hielten wir an. Boese aussehende Leute umringten den Zug, Polizei lief neben uns her, hinderte aber die Demonstranten nicht daran die Strecke zu blockieren. Viel Gezeter spaeter, beschmierten sie den Zug mit ihren Parolen und dann durften wir weiterfahren... bis zur naechsten Sperre in einem kleinen Nachbardorf. Dort standen wir eine weitere Stunden bevor wir unsere Fahrt fortsetzen durften. So kamen wir dann mitten im Dunkeln in Puno an.

Hey Mann, wo ist unser Hotel?
Wir hatten uns in unserem Reisefuehrer von Reise Know How ein schoenes Hotel El Manzana (Der Apfel), das etwas ausserhalb lag ausgesucht. Wir also mit unseren Rucksaecken dorthin gestapft, aber an der fraglichen Stelle kein Hotel zu sehen. Eine Nachfrage im vermeintlich benachbarten Kiosk ergab: Hotel Manzana? Kenn ich nicht. Nicht ein, hmm, das gab es mal, oder ein hmm, das ist geschlossen. Nichts. Wir also zurueck in die Stadt und dort im Hotel Europa abgestiegen, dass leider nur noch ein teures Zimmer mit eigenem Bad hatte. Unser "Hotelier" entpuppte sich gleich auch noch als Reisebuero, wo wir doch eine Reise zur Insel Taquile buchen sollte. Erste Verhandlungen drueckten den Preis von 50 auf 45 Soles. Unser Kombinationsangebot, sprich 2 Naechte Zimmer plus die Reise stimmte unser Rechengenie dann zu. Ich weiss zwar nicht, ob er mitbekommen hatte, dass wir nun doch die Reise fuer 40 Soles bekommen hatten, aber egal.

Von nicht ganz so echten Uros und den strickenden Maennern
Am naechsten Morgen starteten wir frueh zu unserer Tour. Es ging raus auf den Titikaka-See. Der hoechste befahrbare See der Welt (3810m hoch, aber das weiss eigentlich jeder Dort haben wir die Nachfahren der Uros besucht. Nun es sind eigentlich keine echten reinen Nachfahren, da sich mit der Zeit die Voelker vermischt haben, aber wer will das so genau nehmen. Die Uros sind/waren ein Volk, das auf dem Titikaka-See auf schwimmenden Inseln lebt bzw gelebt hat. Die Inseln sind wirklich frei schwimmend (Beweis wurde erbracht!).

Gleich nach dem Besuch der Uros sind wir weiter zur Insel Taquile gefahren. Dort leben noch weiterer indigener Volkstamm. Eine Besonderheit sind die dortigen Strickwaren, die unter anderem von den Maennern des Dorfes hergestellt werden. Fuer einen Oekonomen sehr interssant ist das dortige Wirtschaftssystem. Es gibt eine starke Community, welches z.B. die Preise fuer die Strickwaren festlegt, auch die (einfachen) Restaurant haben gleiche durch die Community festgesetzte Preise. Aber es scheint wirklich sehr gut zu funktionieren.
Fuer Frauen recht interessant, ist die einfache Maennersuche hier auf der Insel. Jeder Mann traegt eine Muetze, die etwas ueber seinen derzeitigen Status aussagt. Maenner, deren Muetze unten rot und hoben weiss ist, sind ledig und daher verfuegbar. Verheiratete Maenner haben rot/rote Muetzen. Tja, so einfach ist das hier, aber mal ehrlich, fuer einen Muetzenhype bei uns, muessten diese doch noch um einiges schoener werden, oder?

Unsere Ausreise nach Bolivien - eine eigene Geschichte

Tagsdarauf haben wir uns in einen Bus gesetzt, sind zur Grenze gefahren, haben dort Geld gewechselt, dann haben die Stempel der Grenzbeamten kurz ihre Arbeit getan und wir waren in Bolivien. Ende der Geschichte